BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius will nach Problemen bei der Umrüstung auf neue digitale Funkgeräte Abläufe bei der Beschaffung ändern. "Ich lasse beim Beschaffungsamt eine Koordinierungsstelle einrichten, die sich um die Koordinierung und schnelle Integration kümmert und dabei alle Beteiligten in der Bundeswehr, im Ministerium und in der Industrie einbindet", sagte der SPD-Politiker am Dienstag dem ARD-Hauptstadtstudio.

Diese Stelle werde auf hoher Ebene beim zivilen Vizepräsidenten des Amtes angesiedelt sein, sagte Pistorius weiter. Das Beschaffungsamt und das Verteidigungsministerium waren in die Kritik geraten, nachdem für mehr als eine Milliarde Euro Funkgeräte gekauft wurden, die nicht ohne Probleme in alle Fahrzeuge der Bundeswehr eingebaut werden können. Das Verteidigungsministerium informierte den Bundestag Ende September darüber, dass es dadurch zu Verzögerungen von rund einem Jahr kommen werde.

Auf die Frage nach möglichen personellen Konsequenzen antwortete Pistorius der ARD, er wolle jenseits der bereits angestoßenen Umbau-Prozesse klären, "welche strukturellen Veränderungen die Abteilungen schlagkräftiger" machten. "Wir stellen das Haus so auf, damit unsere Soldatinnen und Soldaten optimal ausgestattet sind und geführt werden können."/vee/DP/ngu