FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leicht positiver Tendenz sind Europas Börsen am Montag in den Handel gestartet. Gute Vorlagen aus den USA und Asien treiben. Die Gewinne der Vorwoche müssen jedoch zunächst konsolidiert werden. Dazu arbeitet die neue Börsenwoche auf den großen Arbeitsmarktbericht in den USA am Freitag hin. Starke Daten würden noch größere US-Zinsängste wecken.

Bis dahin haben die Märkte aber noch Zeit zu steigen: Vor allem in Frankreich ist die Laune gut und treibt den CAC-40-Index auf ein neues Allzeithoch. Deutschland hinkt hinterher und legt im DAX nur 0,4 Prozent zu auf 15.645 Punkte. Das Rekordhoch liegt hierzulande bei 16.290 noch ein Stück entfernt. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,6 Prozent auf 4.322 Zähler. Impulse könnten vom Sentix-Konjunkturindex am Vormittag ausgehen, er gilt als Indikator für den Ifo-Index.


   Selbst Schweizer Inflation macht Sorgen 

Sorgen macht sich der Markt über die Verbraucherpreise (CPI) der Schweiz im Februar. Da die Eidgenossen weniger von Energiekosten abhängen, wurde hier ein deutlicher Rückgang im Preisansteig auf 2,9 nach 3,3 Prozent erwartet - doch stattdessen stieg die Inflation sogar auf ein Sechs-Monats-Hoch von 3,4 Prozent. "Die Schweizer Inflation wird betrachtet wie eine Kerninflationsrate für Europa, und die Daten warnen vor einem massiven Anstieg der Kerninflation", sagt ein Händler. Auch in der Schweiz seien die Preistreiber aus dem Dienstleistungssektor gekommen.


   Panzer statt Dialyse 

Rheinmetall notieren 1,9 Prozent fester dank ihrer DAX-Aufnahme. Sie verdrängen mit Wirkung zum 20. März die Aktien von FMC (+1,6%). Die Aktien seien zwar nach der jüngsten Aufwärtswelle überkauft, ein größerer Rückschlag aber nur bei einem Waffenstillstand in der Ukraine zu erwarten, heißt es im Handel. Ähnliches gelte für Hensoldt (+1,4%), die in den MDAX aufsteigen.

Telecom Italia springen um 3,5 Prozent an, da es einen weiteren Interessenten für ihr Festnetzgeschäft gibt. Auch die italienische Staatsbank CDP sei zusammen mit dem Infrastrukturfonds der australischen Macquarie daran interessiert, teilte das Unternehmen mit.

Eine Welle von Kaufempfehlungen und erhöhten Kurszielen treibt Lufthansa um 2,1 Prozent nach oben. Nestle leiden hingegen unter der Abstufung von RBC auf Underperform und fallen 1 Prozent. Die großen Marktenartikler zählen zu den Verlierern der Inflation. Konsumenten bevorzugen immer stärker die billigeren Eigenmarken der Handelsketten.

Bei Credit Suisse geht es 1,3 Prozent tiefer. Hier hat Großaktionär Harris Associates seinen Ausstieg komplett abgeschlossen, wie Harris-CIO David Herro der Financial Times sagte. Dies dürfte mittelfristig aber Druck von den Aktien der Bank nehmen, heißt es im Handel.

SFC Energy legen um 2 Prozent zu dank eines Großauftrags aus Indien. Das indische Militär hat 450 tragbare Brennstoffzellen für 16 Millionen Euro bestellt.


   China erwartet nur noch moderates Wachstum - Rohstoffe unter Druck 

In Europa wird nach China und auf den dort tagenden Volkskongress geblickt. Das Wachstumsziel von nur 5 Prozent werde als schwach empfunden. Entsprechend stehen die Rohstoffpreise und die Aktien der Minenbetreiber unter Druck: Der Sektor-Index ist mit 1,7 Prozent Minus der schwächste in Europa.

Sorgen wegen China und den Folgen für die Inflation machen sich die Devisenexperten der Commerzbank. Denn angesichts des "realistischen, für viele aber überraschend bescheidenen Wachstumszieles" falle China als disinflationärer Faktor künftig aus. Der jahrzehntelange Rückgang der Preise für Konsumgüter, den Chinas blühende Exportwirtschaft der Welt beschert hat, sei durch Corona nicht nur unterbrochen, sondern voraussichtlich beendet worden.


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Aktienindex                zuletzt  +/- %  absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50             4.321,91  +0,6%    27,11     +13,9% 
Stoxx-50                  3.937,81  +0,3%    13,22      +7,8% 
DAX                      15.645,36  +0,4%    66,97     +12,4% 
MDAX                     29.034,94  +0,4%   116,29     +15,6% 
TecDAX                    3.262,69  +0,5%    17,01     +11,7% 
SDAX                     13.608,30  +0,2%    29,19     +14,1% 
FTSE                      7.940,30  -0,1%    -6,81      +6,6% 
CAC                       7.396,56  +0,7%    48,44     +14,3% 
 
Rentenmarkt                zuletzt         absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite         2,66           -0,05      +0,09 
US-Zehnjahresrendite          3,93           -0,03      +0,05 
 
DEVISEN          zuletzt        +/- %   0:00 Uhr  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,0649        +0,2%     1,0627         1,0597   -0,5% 
EUR/JPY           144,66        +0,2%     144,41         144,45   +3,1% 
EUR/CHF           0,9940        -0,1%     1,0677         0,9956   +0,4% 
EUR/GBP           0,8851        +0,2%     0,8830         0,8852   +0,0% 
USD/JPY           135,85        -0,0%     135,91         136,31   +3,6% 
GBP/USD           1,2031        -0,0%     1,2036         1,1972   -0,5% 
USD/CNH           6,9275        +0,2%     6,9127         6,9141   -0,0% 
Bitcoin 
BTC/USD        22.405,38        -0,1%  22.433,81      22.345,26  +35,0% 
 
ROHOEL     zuletzt  VT-Settlem.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    79,36        79,68  -0,4%    -0,32   -1,5% 
Brent/ICE    85,57        85,83  -0,3%    -0,26   +0,3% 
GAS                 VT-Settlem.         +/- EUR 
Dutch TTF    42,93        44,98  -4,6%    -2,06  -41,0% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.854,33     1.856,45      -0,1%          -2,12   +1,7% 
Silber (Spot)      21,19        21,27      -0,4%          -0,08  -11,6% 
Platin (Spot)     971,60       979,08      -0,8%          -7,48   -9,0% 
Kupfer-Future       4,07         4,08      -0,2%          -0,01   +6,8% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 
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DJG/mod/cln

(END) Dow Jones Newswires

March 06, 2023 03:53 ET (08:53 GMT)