Es werde sich "ungefähr zwischen 6,5 und 6,8 Prozent" einpendeln, schreibt der Vize-Generalsekretär der Staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform (NDRC), Fan Hengshan, in der Zeitung "Beijing Daily" vom Montag. Voriges Jahr lag das Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei 6,9 Prozent. 2016 hatte es nur zu 6,7 Prozent gereicht - der kleinste Zuwachs seit 26 Jahren.

Der frühere Chefökonom der chinesischen Notenbank (PBOC), Ma Jun, rechnet damit, dass das Wachstum dieses Jahr mit rund 6,5 Prozent noch etwas niedriger ausfallen könnte als 2016. Als Gründe für die Verlangsamung nennt er dem Finanznachrichtenportal Yicai zufolge unter geringere Investitionen in die Infrastruktur des Riesenreichs und ein Abflauen des Baubooms. Laut dem Vize-Chef der PBOC, Yi Gang, sind die Risiken mit Blick auf eine Immobilienblase noch nicht vollständig eingedämmt. Wie Reuters unlängst von Insidern erfuhr, dürfte die regierende Kommunistische Partei die Latte für das Wachstumsziel 2018 nicht höher hängen als zuletzt: Wie im vorigen Jahr soll ein Zuwachs von "rund 6,5 Prozent" erreicht werden.

Chinas Bankenaufseher wollen dieses Jahr auch das Problem der ausufernden Verschuldung im Firmensektor angehen. Es gehe um eine strikte Kontrolle von Darlehen an hoch verschuldete Unternehmen, wie die dafür zuständige Kommission CBRC jüngst mitteilte. Die Risiken im Bankensektor seien zwar im Großen und Ganzen unter Kontrolle, doch sei die Lage "düster und kompliziert". Der Schuldenberg des Privatsektors, insbesondere der Unternehmen, ist hoch. Die gesamte Schuldenlast der Volksrepublik liegt nach Angaben der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich bei 256 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. Das gilt als Risiko für die Weltwirtschaft.