WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Montag im Minus geschlossen. Der ATX fiel im Feiertagshandel um 0,45 Prozent auf 3202,74 Punkte. Der dritte Handelstag des neuen Börsenjahres endete zwar im Minus, allerdings konnte der Leitindex seine zwischenzeitlich deutlich stärkeren Verluste im Späthandel noch eindämmen. In der Spitze hatte der ATX um über 1,1 Prozent nachgegeben. Nachdem die US-Börsen am Nachmittag nur leicht im Minus eröffnet hatten, hellte sich die Stimmung in Europa ebenfalls etwas auf.

Zuvor hatte die Zuspitzung im Konflikt zwischen den USA und dem Iran die Aktienmärkte deutlich belastet. Der Iran hatte zuletzt angekündigt, sich künftig auch über die letzten Beschränkungen des internationalen Atomabkommens von 2015 hinwegzusetzen. Zuvor hatte bereits das Parlament im Irak überraschend für einen Abzug der rund 5000 im Land stationierten US-Soldaten gestimmt. US-Präsident Donald Trump hat unterdessen seine Drohungen an die Führung im Iran nochmals massiv verschärft und vor Racheakten für die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani gewarnt.

Bei den Einzelwerten im ATX zeigten sich vor allem Industrietitel und Bankaktien schwach. So gaben bei den Industriewerten die Wienerberger-Aktien um 1,82 Prozent auf 25,96 Euro nach, die FACC-Titel um 1,60 Prozent auf 11,68 Euro und die Lenzing-Anteilsscheine um 1,43 Prozent auf 82,65 Euro. Bei den Bankaktien verloren die Papiere der Bawag 2,19 Prozent auf 40,16 Prozent und die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) büßten 0,97 Prozent auf 22,46 Euro ein. Für die Erste-Group-Aktien ging es etwas moderater abwärts, sie fielen um 0,59 Prozent auf 33,93 Euro.

Ein europäischer Branchenvergleich zeigte außerdem den Öl- und Gassektor als den im schwachen Umfeld stärksten Bereich. In Wien widerspiegelte sich dies insofern, als sich die OMV-Aktien mit einem Plus von 0,64 Prozent auf 50,62 Euro im ATX-Spitzenfeld notierten. Die Titel des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann gaben dagegen um geringfügige 0,19 Prozent auf 52,20 Euro nach, hielten sich damit aber etwas besser als der Gesamtmarkt. Der Brent-Ölpreis lag zu Börsenschluss vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen rund ein halbes Prozent im Plus. Im Frühhandel hatte er zwischenzeitlich den höchsten Stand seit September erreicht.

Stärkster Wert waren die Zumtobel-Aktien mit einem Plus von 1,70 Prozent auf 9,55 Euro. Sie erreichten damit den höchsten Stand seit genau 700 Tagen. Von ihrem Ende Mai erreichten Jahrestief haben die Titel des Vorarlberger Beleuchtungskonzern über 60 Prozent zugelegt./dkm/ste/APA/jha