MOSKAU/BUDAPEST/PRAG/WARSCHAU (dpa-AFX) - Im Sog der weltweit schlechten Börsenstimmung sind Osteuropas Aktienmärkte am Freitag weiter abgerutscht. Die Ankündigung neuer US-Strafzölle auf chinesische Waren ab September drückte international merklich auf die Aktienkurse.

Der Moskauer RTS-Index büßte 3,95 Prozent auf 1293,19 Punkte ein.

In Warschau verlor der Wig-30-Index 0,92 Prozent auf 2.538,88 Punkte, nachdem er bereits am Vortag ein Minus von anderthalb Prozent verbucht hatte. Der breiter gefasste Wig sank vor dem Wochenende um 0,85 Prozent auf 58 360,55 Punkte.

In der Branchenbetrachtung standen vor allem einige Bankenwerte weit oben auf den Verkaufslisten der Anleger: Die Titel der MBank verloren drei Prozent und bei der Alior Bank gab es ein Minus von 2,2 Prozent. Bank Zachodni sanken um 0,5 Prozent.

An der Prager Börse fiel der tschechische Leitindex PX um 0,64 Prozent auf 1040,37 Punkte. Das Handelsvolumen lag bei 0,39 (Vortag: 0,48) Milliarden tschechischen Kronen.

Verkaufsdruck gab es auch in Prag bei den Finanzwerten: Die Aktionäre der Erste Group mussten einen Kursverlust von 0,95 Prozent verkraften. Moneta Money Bank verloren 1,27 Prozent und Komercni Banka gaben um 0,52 Prozent nach.

Im Energiebereich schlossen CEZ mit minus 0,67 Prozent. Das von Umweltschützern stark kritisierte Atomkraftwerk Temelin in Tschechien könnte bis ins Jahr 2060 in Betrieb bleiben. "Was die Perspektive betrifft, so sind wir sicher, dass das Kraftwerk das schafft - es ist in einer guten Kondition", sagte Daniel Benes, Chef des Betreibers CEZ.

In Budapest gab der ungarische Leitindex Bux um 0,41 Prozent auf 40 309,61 Punkte nach. Auf Wochensicht verbuchte er ein Minus von 1,6 Prozent.

Auf Unternehmensebene stand zum Wochenausklang Mol nach der Zahlenvorlage im Fokus. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hatte das Ölunternehmen ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 1,15 Milliarden US-Dollar erzielt und damit genau die Hälfte des Jahresziels erreicht. Die Mol-Titel reagierten mit minus 1,13 Prozent.

Die weiteren ungarischen Schwergewichte OTP Bank, MTelekom und Gedeon Richter schlossen jeweils mit kleinen Kursrückgängen von etwa 0,1 Prozent./ste/APA/gl/he