Lima (Reuters) - Der frühere peruanische Präsident Alberto Fujimori ist aus dem Gefängnis entlassen worden.

Fernsehbilder zeigten ihn am Mittwoch beim Verlassen des Gefängnisses, kurz nachdem die peruanische Strafvollzugsbehörde Fujimoris "sofortige Freilassung" angeordnet hatte. Das höchste Gericht des Landes hatte zuvor eine umstrittene Begnadigung des 85-jährigen Fujimori aus dem Jahr 2017 aus humanitären Gründen wieder in Kraft gesetzt. Der Interamerikanische Gerichtshof für Menschenrechte und die Angehörigen der Opfer kritisierten die Entscheidung.

Fujimori war wegen Menschenrechtsverletzungen zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Davon hat er nach seiner Auslieferung durch Chile im Jahr 2007 rund 16 Jahre verbüßt. Er war wegen der Anordnung von Gräueltaten während seiner Amtszeit von 1990 bis 2000 im Kampf gegen die Guerilla verurteilt worden, wurde aber am Heiligabend 2017 von Ex-Präsident Pedro Pablo Kuczynski begnadigt. Die Begnadigung war auf Druck des Interamerikanischen Gerichtshofs und der Familien der Opfer wiederholt von untergeordneten Gerichten aufgehoben oder ausgesetzt worden.

(Bericht von Marco Aquino, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)