PARIS/LONDON (awp international) - Mit besonders schwachen Autowerten an der Spitze der Verlierer haben die wichtigsten europäischen Indizes ihren Rückschlag am Mittwoch deutlich ausgeweitet. Der Leitindex EuroStoxx 50 sank in den ersten beiden Handelsstunden um über ein Prozent auf 4059 Punkte.

Er näherte sich damit zum Ende des Monats Juni seiner 50-Tage-Linie, die als Barometer für den mittelfristigen Trend gilt. Vom zwischenzeitlichen Monatsgewinn von gut drei Prozent auf das mit 4165 Punkten höchste Niveau seit 2008 ist kaum noch etwas geblieben. Allerdings kannte der Eurostoxx nach dem schwachen Januar nur den Weg nach oben und kletterte bisher um fast 20 Prozent.

Für den französischen Cac 40 ging es am Mittwoch ebenfalls um mehr als ein Prozent auf 6488 Punkte bergab. Er hatte seit Ende Januar gar fast ein Viertel gewonnen, und im Juni das höchste Niveau seit 2000 erklommen. Der britische FTSE 100 verlor zur Wochenmitte knapp ein Prozent auf 7022 Punkte.

Besonders schwach präsentierten sich die Autowerte , die zu Monatsbeginn noch an ihrem Rekord aus dem Jahr 2015 gekratzt hatten. Papiere von Volkswagen erwischte es mit minus 3,5 Prozent als schwächster EuroStoxx-Wert besonders. Die Wolfsburger erlitten einen Rückschlag vor einem Gericht in Ohio zurück. Dort hatte das oberste Gericht den Weg frei gemacht für eine Klage des Bundesstaats gegen VW im Zusammenhang mit dem Dieselskandal.

Onlineapotheken wie Shop Apotheke und Zur Rose belastete einmal mehr ein Bericht zur Einführung des E-Rezepts. Aus dem am 1.Juli geplanten Start des Probelaufs wird nun laut dem Branchenmagazin "Apotheke adhoc" wohl zunächst gar nichts, nachdem er zuletzt bereits immer weiter eingeschränkt worden war.

Etwas weiter erholen konnten sich dagegen die Papiere von Vallourec nach einer Empfehlung von Jefferies. Der Analyst Alan Spence hält den Stahlkonzern angesichts der neuen Kapitalstruktur nach der Kapitalerhöhung nun endlich für solide aufgestellt./ag/mis