PARIS/LONDON (awp international) - Der Aufwärtstrend an den europäischen Börsen ist am Mittwoch ins Stocken geraten. Der EuroStoxx 50 verlor am Mittag 0,45 Prozent auf 3722,46 Punkte, nachdem er zu Wochenbeginn den höchsten Stand seit August erreicht hat.

Auch die grossen Länderbörsen schwenkten auf Konsolidierungskurs ein. Der französische Cac 40 sank um 0,25 Prozent auf 6425,25 Punkte, der britische FTSE 100 gab um 0,22 auf 7289,77 Punkte nach.

"Der Treibstoff für weiter anziehende Kurse des Gesamtmarkts geht langsam zu Ende", stellte Marktexperte Andreas Lipkow fest. "Der Quartalszahlenreigen, der Indexunternehmen nimmt an Schwung zu und zeigt ein zu heterogenes Umfeld auf, als dass sich daraus direkt weiter anziehende Kurse ableiten lassen." Die politische Unsicherheit in den USA und die Inflationsdynamik blieben zudem Belastungsfaktoren.

Verluste erlitten zyklische und zinssensible Werte, während defensive Sektoren sich besser hielten. Die am Vortag noch starken Technologiewerte lagen am Ende des Feldes, das Schwergewicht ASML sank um 1,7 Prozent. Neue Zahlen eines anderen niederländischen Unternehmens kamen dagegen gut an. Ahold Delhaize hatte seine Gewinnprognose deutlich angehoben und will eigene Aktien im Milliardenwert zurückkaufen. Der Titel stieg um 0,3 Prozent.

Noch besser entwickelten sich die Versorger. Iberdrola kletterten gegen den Gesamtmarkt um 1,2 Prozent. Die Aktionäre des spanischen Energieversorgers dürfen sich auf steigende Dividenden in den kommenden Jahren freuen. Bis 2025 soll die Gewinnausschüttung an die Anleger auf 55 bis 58 Cent je Aktie steigen.

Unspektakulär, nämlich kaum verändert, präsentierte sich dagegen die Aktie des irischen Glücksspiel- und Sportwettenanbieters Flutter . Nach einem starken Wachstum im dritten Quartal hatte das Unternehmen die Umsatzprognose für das immer wichtiger werdende US-Geschäft erhöht. Seit dem Sommer hatte sich der Kurs von Flutter allerdings schon deutlich erholt./mf/mis