PARIS/LONDON (awp international) - Der Zick-Zack-Kurs an den europäischen Börsen geht am Freitag weiter. Dieses Mal stehen wieder Gewinne auf der Kurstafel, wie der EuroStoxx 50 mit einem Anstieg um 1,27 Prozent auf 2992,10 Punkte zeigt. Als Stütze gelten die Ankündigung von Gespräche zwischen den USA und China im Handelsstreit sowie eine weitere Lockerung der Geldpolitik Chinas.

Seit dem Jahreswechsel schwankt der Leitindex der Eurozone zwischen rund 2950 und etwa 3000 Punkten. Im Laufe der ersten verkürzten Januar-Handelswoche steuert er nun mit aktuell 0,15 Prozent auf ein knappes Plus zu.

Entsprechend ging es am Freitag auch an den wichtigsten Länderbörsen bergauf: Der französische Cac 40 stieg um gut 1 Prozent auf 4660,30 Punkte. Der britische FTSE 100 kletterte um 1,11 Prozent auf 6766,67 Punkte.

Im US-chinesischen Handelskonflikt soll es Anfang der kommenden Woche zu den ersten direkten Verhandlungen seit der Ankündigung eines "Waffenstillstands" Anfang Dezember kommen. Rückenwind gab dem Markt ausserdem, dass die chinesische Notenbank ihre Reserveanforderungen für Kreditinstitute senkte. Zudem richten sich die Augen der Anleger bereits auf den US-Arbeitsmarktbericht für Dezember, der später veröffentlicht wird.

In der Branchentendenz hoben sich vor allem die zuletzt stark unter Druck geratenen Bergbauwerte mit einem Kurssprung ihres Teilindex um mehr als 3 Prozent positiv ab. Sie profitierten damit von der neuerlichen Hoffnung, dass der Handelskonflikt gelöst werden und so ein Bremshebel für die Weltwirtschaft gelöst werden kann. Aktien aus der Ölbranche profitierten ferner vom steigenden Ölpreis.

Ausserdem sehr gefragt waren die konjunkturempfindlichen Automobil- und Bankenaktien mit Anstiegen von mindestens 2 Prozent ihrer Teilindizes. Eher zögerlich ging es bei den eher defensiven Telekomwerten zu, die am Vortag noch im schwachen Umfeld gefragt waren.

Verluste gab es teilweise bei Lebensmittel- und Medienwerten, die auch mit negativen Analystenkommentaren in Zusammenhang standen. Morgan Stanley hatte sich wegen des stetig wachsenden Drucks von Streaming-Diensten pessimistisch zu europäischen TV-Konzernen geäussert. Im Lebensmittelsektor hält Bernstein Research die Bewertung des Spirituosenkonzerns Diageo inzwischen für ausgereizt. Nach der Abstufung auf "Underperform" durch Analyst Trevor Stirling gaben sie in London um 0,4 Prozent nach./tih/mis