Die erneute Aufwertung des Euro, die die Wettbewerbschancen heimischer Firmen auf dem Weltmarkt schmälert, bremste den Anstieg von Dax & Co. allerdings. Der deutsche Leitindex legte am Donnerstag 0,7 Prozent auf 13.281,43 Punkte zu. Der EuroStoxx50 lag am Abend knapp im Plus bei 3616,11 Zählern. An der Wall Street markierte der US-Standardwerteindex Dow Jones mit 26.153,42 Stellen den fünften Tag in Folge eine Bestmarke.

Anleger spekulierten für das laufende Jahr auf einen kräftigen Überschuss-Zuwachs der US-Konzerne, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Steigen die Unternehmensgewinne tatsächlich um die optimistischen 20 Prozent, läge die Wall Street auf dem aktuellen Niveau sogar noch gut zehn Prozent unter ihrer 'fairen' Bewertung."

EURO AUF ERHOLUNGSKURS - BITCOIN WIEDER ÜBER 10.000 DOLLAR

Am Devisenmarkt verteuerte sich der Euro zeitweise auf 1,2265 Dollar und näherte sich damit seinem Drei-Jahres-Hoch vom Mittwoch bis auf etwa einen halben US-Cent. Vor diesem Hintergrund werde die Europäische Zentralbank (EZB) die geldpolitischen Zügel so lange wie möglich locker lassen, um eine weitere Aufwertung zu verhindern, sagte Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen.

Bitcoin verteuerte sich um 2,9 Prozent auf 11.720 Dollar. Am Mittwoch hatten drohende Verbote des Handels in Südkorea und China mit virtuellen Währungen die älteste und wichtigste Cyberdevise zeitweise auf 9156,12 Dollar gedrückt. Die Spekulation mit Krypto-Währungen würde dies aber kaum bremsen, betonte Timo Emden, Deutschland-Chef des Online-Brokers DailyFX. "Der Handel würde womöglich auf Börsen im Ausland fortgeführt werden und so die Entfaltung von Schwarzmärkten begünstigen."

Zu den Profiteuren des Krypto-Booms gehört TSMC. Dank der großen Nachfrage nach Computerchips für die Herstellung virtueller Taler wuchs der weltgrößte Auftragsfertiger für Halbleiter überraschend stark und stellte für 2018 einen Rekord-Umsatz in Aussicht. TSMC-Aktien markierten mit 248,50 Taiwan-Dollar einen Schlusskurs-Rekord.

EMIRATES-AUFTRAG BEFLÜGELT AIRBUS

Gefragt waren auch die Titel von Airbus, die an der Pariser Börse um 3,1 Prozent auf ein Rekordhoch von 92,56 Euro stiegen. Die Airline Emirates bestellte bei dem Flugzeugbauer 20 Maschinen des Flagschiffs A380 und sicherte sich die Option auf 16 weitere - gemäß Preisliste ein Auftragsvolumen von 16 Milliarden Euro. "Der A380 stand auf der Kippe", sagte ein Börsianer. "Der Auftrag ist sehr wichtig, um den Bedarf und die Fertigung aufrechtzuerhalten."

Am Nachmittag rückte zudem BASF ins Rampenlicht. Der Chemiekonzern steigerte den operativen Gewinn vorläufigen Berechnungen zufolge um etwa ein Drittel und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Seine Aktien zogen daraufhin an und schlossen 2,8 Prozent im Plus bei 96,15 Euro.

Die Papiere von Alcoa brachen dagegen an der Wall Street um bis zu 9,2 Prozent ein. Das ist der größte Kurssturz seit mehr als einem Jahr. Die Aluminiumhütte steigerte zwar den Umsatz um 25 Prozent, rutschte wegen hoher Kosten für die Schließung von Werken aber tiefer in die roten Zahlen.