NEW YORK (awp international) - Einen Tag nach beunruhigenden Signalen aus dem Technologiesektor sorgt die Facebook-Mutter Meta mit schwachen Zahlen und einem trüben Ausblick an der Wall Street am Donnerstag für den nächsten Paukenschlag. Damit dürften der Technologieböse Nasdaq erneut Verluste bevorstehen. Allerdings deutet sich im Gegensatz zum sehr schwachen Vortag zunächst noch ein überschaubares Minus an.

So taxierte der Broker IG rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start den technologielastigen Index Nasdaq 100 mit einem Abschlag von rund 0,3 Prozent auf 11 366 Zähler. Zur Wochenmitte hatten dürftige Quartalsberichte etwa von Microsoft und der Google -Mutter Alphabet Wachstumssorgen am Markt verbreitet und für Verluste von mehr als zwei Prozent gesorgt. Eine vor dem Wochenende begonnene dreitägige Erholungsrally wurde damit abgewürgt.

Besser hielten sich zuletzt jedoch die Standardwerte, die am Donnerstag im Gegensatz zu den Technologietiteln mit Zuwächsen erwartet werden. Für den US-Leitindex Dow Jones Industrial zeichnete sich zuletzt ein Plus von 0,8 Prozent auf 32 100 Punkte ab. Während die Europäische Zentralbank die Zinsen kräftig anhob, wurde der US-Markt zuletzt durch Hoffnungen der Anleger auf eine weniger restriktive Geldpolitik der US-Notenbank Fed gestützt. Einige Wirtschaftsdaten hatten zuletzt ein schwächeres Bild gezeichnet - die am Donnerstag veröffentlichten Zahlen boten indes ein gemischtes Bild.

Unter der Last der Sorgen von Investoren brachen unterdessen bereits vor dem offiziellen Handelsauftakt die Meta-Papiere mit immenser Wucht ein - mehr als ein Fünftel an Wert gingen verloren. Der Umsatzrückgang beim Facebook-Betreiber hatte sich im vergangenen Quartal weiter beschleunigt. Zugleich stiegen die Kosten - allein die Entwicklung virtueller Metaverse-Welten verschlingt Unsummen. Für das laufende Vierteljahr stellt Meta zudem einen Erlösrückgang um bis zu zehn Prozent in Aussicht.

Damit ist die mit Terminen von Technologiekonzernen dicht gefüllte Woche bislang nur wenig zufriedenstellend für die Investoren verlaufen. Doch der Reigen der Giganten ist noch längst nicht zu Ende: So werden nach Börsenschluss etwa der Onlineriese Amazon Zahlen präsentieren, ebenso wie der iPhone-Hersteller Apple . Auch der Chipkonzern Intel öffnet die Bücher - nachdem Texas Instruments vor zwei Tagen von einer verschärften Situation in der Branche berichtet hatte, dürfte auch dieser Bericht spannend werden.

Die Standardwerte könnten unterdessen von einigen durchaus erfreulichen Quartalsberichten profitieren. So übertrafen etwa die Restaurantkette McDonald's und der Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller Caterpillar die Erwartungen am Markt. Beide Papiere waren vorbörslich gefragt, ebenso wie die von Merck & Co - der Pharmahersteller hob dank eines guten Laufs bei seinen wichtigsten Medikamenten ein weiteres Mal seine Prognosen an.

Zu den weiteren Unternehmen mit Zahlen gehören etwa Southwest Airlines . Und der Kreditkartenriesen Mastercard berichtete - wie schon Wettbewerber Visa in dieser Woche - von einem Zuwachs bei Umsatz und Gewinn./tav/jha/