NEW YORK (awp international) - Spekulationen über einen Zahlungsausfall beim US-Hedgefonds Archegos Capital haben am Montag auf die Stimmung an den US-Börsen gedrückt. Bankenaktien gaben zum Teil spürbar nach. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor im frühen Handel zuletzt 0,25 Prozent auf 32 987,34 Punkte.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,63 Prozent auf 3949,32 Punkte abwärts. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 0,87 Prozent auf 12 866,05 Zähler ein.

Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge musste Archegos am Freitag wegen Nachschussforderungen Aktien im Wert von mehr als 20 Milliarden US-Dollar (17 Mrd Euro) verkaufen. Das "Wall Street Journal" berichtete gar von Verkäufen im Wert von 30 Milliarden Dollar. Insidern zufolge kommt der Zahlungsausfall zugleich einige Grossbanken teuer zu stehen. Nachdem es in Europa bereits deutlich abwärts ging für Bankaktien wie insbesondere Credit Suisse und Deutsche Bank folgten nun US-Grossbanken.

Für JPMorgan ging es um 1,2 Prozent abwärts und Citigroup verloren 2,5 Prozent. Morgan Stanley , Berichten zufolge zu den betroffenen Banken gehörend, gaben um 3,6 Prozent nach. Goldman Sachs gaben nach einem ebenfalls schwachen Start zuletzt nur noch um 0,4 Prozent nach. Durch den Ausstieg aus den Geschäften mit Archegos rechnet das Institut nicht mit hohen Belastungen, wie Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person berichtete. Die Kredite der Bank an den Hedgefonds seien vollständig abgesichert und Goldman bereits aus dem Grossteil der Positionen ausgestiegen, hiess es.

Die Aktien von ViacomCBS , die am Freitag wegen der Hedgefonds-Probleme um 27 Prozent eingebrochen waren, büssten zuletzt weitere knapp 8 Prozent ein. Die A-Aktien von Discovery standen ebenfalls erneut unter Druck und sanken um 4,5 Prozent.

Dagegen gewannen die Papiere des Flugzeugbauers Boeing an der Dow-Spitze 3,5 Prozent. Nach der Wiederzulassung seines Unglücksjets 737 Max erhielt der Konzern einen weiteren Grossauftrag. Die US-Airline Southwest bestellte 100 Mittelstreckenjets der 737-Max-Reihe und sicherte sich Kaufoptionen für 155 Maschinen. Die Aktie der Fluggesellschaft gewann knapp ein Prozent und profitierte damit von einem positiven Kommentar der Bank of America. Diese hob das Kursziel von 60 auf 68 US-Dollar an und bekräftigte dank einer Erholung im Freizeit und Reisesektor seit Anfang Februar ihre Kaufempfehlung./ck/he