NEW YORK (awp international) - Die Quartalsberichte einiger namhafter US-Konzerne wie Microsoft und Dow Inc sind am Donnerstag bei den Anlegern nicht gut angekommen. Das lastete auch auf dem Gesamtmarkt: Der Leitindex Dow Jones Industrial gab im Handelsverlauf um 0,80 Prozent auf 26 788 Punkte nach. Damit setzte sich das Auf und Ab des Dow unterhalb von 27 000 Punkten der vergangenen Tage fort.

Gegenwind für die Aktienkurse kommt auch von der Konjunktur. Der US-Arbeitsmarkt steht wegen der Corona-Pandemie weiter unter Druck. In der Woche bis zum 18. Juli stellten rund 1,4 Millionen Menschen erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe. Im Vergleich zur Vorwoche stieg die Zahl um 109 000 Anträge. In den Wochen zuvor waren die Neuanträge noch zurückgegangen, wenn auch nur leicht.

Der breiter gefasste S&P 500 gab um 0,77 Prozent auf 3251 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor mit 2,1 Prozent auf 10 638 Punkte deutlich stärker. Hier belasteten Gewinnmitnahmen bei Apple -Aktien, die um 3,3 Prozent fielen. Auch bei anderen Tech-Riesen wie Amazon und der Google -Holding Alphabet machten Anleger am Donnerstag erst einmal Kasse.

Microsoft übertraf im vergangenen Quartal mit dem Umsatz zwar die Erwartungen von Analysten. Zugleich verlangsamte sich aber das Wachstum der Cloud-Plattform Azure. Das liess den Aktienkurs um 3,3 Prozent nachgeben.

Papiere des Chemiekonzerns Dow Inc büssten am Ende des Dow Jones Index sogar 4,2 Prozent ein. Laut dem Analysten Arun Viswanathan von der Bank RBC liegt die Gewinnprognose des Unternehmens für das laufende Quartal deutlich unter der Markterwartung.

Papiere von American Airlines zogen nach anfänglichen Verlusten um 6,6 Prozent an. Um die Liquidität aufzubessern, will die traditionsreiche Fluggesellschaft den eigenen Markennamen beleihen. Die Investmentbank Goldman Sachs ist mit einem Zuschuss von 1,2 Milliarden US-Dollar an American Airlines an dem Deal beteiligt.

Aktien von Tesla gingen nach den Quartalszahlen vom Vorabend mit Kursgewinnen in den Handel, drehten dann aber ins Minus. Der Hersteller von Elektroautos übertraf zwar die Erwartungen; nach einer Kursexplosion von in der Spitze fast 90 Prozent in nur zwei Wochen machten Anleger nun aber Kasse, der Kurs rutschte um 4,4 Prozent ab.

Anders dagegen Twitter: Die Anteilscheine des Kurznachrichtendienstes schnellten um 5,5 Prozent nach oben auf den höchsten Stand seit Anfang Februar. Das Unternehmen meldete das zweite Quartal in Folge einen Rekord der Nutzerzahlen./bek/he