NEW YORK (awp international) - Die Erholung der US-Börsen vom jüngsten Kursrutsch steht womöglich auf tönernen Füssen. Am Mittwoch taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial gut eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart 0,64 Prozent im Minus bei 24'754 Punkten.

Nachdem der Dow zu Wochenbeginn wegen Sorgen über schneller als erwartet steigende Zinsen letztlich über viereinhalb Prozent eingebüsst hatte, war es am Dienstag wieder um knapp zweieinhalb Prozent bergauf gegangen. Bis zum keine zwei Wochen alten Rekordhoch bei 26'616 Punkten hat das Börsenbarometer nach seiner jüngsten Verlustserie aber noch ordentlich Luft nach oben.

Das Vertrauen der Anleger müsse sich erst wieder stabilisieren, erklärte ein Fondsmanager. Noch herrsche Ungewissheit, ob die Korrektur an der Wall Street schon vorbei sei. Die dortigen Aktienkurse preisten die Risiken einer steigenden Inflation und Zinserhöhungen durch die US-Notenbank (Fed) noch nicht angemessen ein. Es wäre naiv, nun schon eine Rückkehr des Bullenmarkt-Modus zu erwarten, zeigte sich auch Analyst James Hughes vom Broker Axitrader skeptisch.

Die wenigen Unternehmensnachrichten wurden an der Wall Street eher positiv aufgenommen. Snap-Aktien schossen vorbörslich um fast 23 Prozent auf 17,24 US-Dollar hoch, nachdem die Macher der Foto-App Snapchat erstmals seit dem Börsengang vor weniger als einem Jahr wieder gute Geschäftszahlen vorgelegt hatten. Damit erreichten die Aktien wieder die 17 Dollar, zu denen die Aktien damals ausgegeben worden waren - nach dem anfänglichen Höhenflug bis über 29 Dollar waren sie dann zeitweise bis auf knapp über 11 Dollar abgestürzt.

Die neue Snap-Auktionsplattform für Anzeigenplätze entwickle sich in ihrer Frühphase schon vorteilhafter als von ihm erwartet, lobte JPMorgan-Analyst Douglas Anmuth, der seine Verkaufsempfehlung für die Aktie aufgab. Die Resultate für das abgelaufene Quartal zeigten die Skalierungsmöglichkeiten des Geschäftsmodells.

Bei Disney konnten sich die Anteilseigner über einen vorbörslichen Kursanstieg von rund 2 Prozent freuen. Der Unterhaltungskonzern berichtete dank eines dicken Sondererlöses durch die US-Steuerreform eine massive Gewinnsteigerung von für das vergangene Quartal. Der Umsatz fiel immerhin um 4 Prozent höher aus als vor einem Jahr.

Die in New York gelisteten Aktien von Trivago büssten dagegen nach der Zahlenvorlage fast 8 Prozent ein. Das Online-Vergleichsportal für Reise- und Hotelpreise habe im Schlussquartal 2017 etwas enttäuscht, kommentierte JPMorgan-Analyst Doug Anmuth./gl/jha/