NEW YORK (awp international) - Die Aussicht auf Gespräche der Konfliktparteien im drohenden Ukraine-Krieg haben am Montag vor dem US-Börsenstart für eine gewisse Entspannung gesorgt. Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,11 Prozent tiefer bei 34 700 Punkten. Zuvor hatten sich weitere erhebliche Verluste angedeutet.

Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 , der zuvor ebenfalls erneut deutlich unter Druck gestanden hatte, wurde von IG vorbörslich mit minus 0,33 Prozent auf 14 207 Zähler taxiert.

Vor wenigen Stunden hatte der russische Aussenminister Sergej Lawrow vor dem Hintergrund des Ukraine-Konflikts zu Präsident Wladimir Putin gesagt, Russlands solle die Gespräche mit den USA und seinen Verbündeten über Forderungen nach Sicherheitsgarantien in Europa fortsetzen. Dem stimmte Putin zu. Lawrow sagte, Russland habe eine zehnseitige Antwort an die USA und ihre Verbündeten zu den Vorschlägen verfasst.

Am Freitag hatte der Wall-Street-Index Dow angesichts von Warnungen aus den USA, dass Russland womöglich noch vor dem Ende der Olympischen Spiele in die Ukraine einmarschieren könnte, einen Verlust von 1,4 Prozent verbucht und war damit auf Wochensicht um ein Prozent gefallen. Der Nasdaq-Auswahlindex hatte am Freitag drei Prozent eingebüsst, was einen Wochenverlust von ebenfalls drei Prozent bedeutete.

Anleger waren aus risikoreichen Aktien in als sicher empfundene Häfen wie Staatsanleihen oder Währungen wie den Yen und den US-Dollar geflüchtet. Für zusätzliche Nervosität sorgt ausserdem nach wie vor der starke Preisauftrieb in den USA. Seitdem am Donnerstag die höchste Inflationsrate seit gut 40 Jahren veröffentlicht wurde, spekulieren Marktteilnehmer umso fieberhafter über anstehende Zinsschritte, da diese womöglich rascher und umfangreicher erfolgen könnten als bisher erwartet.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien der Bank JPMorgan in den Blick rücken, denn Jefferies hat ihre Kaufempfehlung für die Aktie gestrichen und das Kursziel von 180 auf 155 Dollar gesenkt. Vorbörslich ging es für die Aktie um 0,5 Prozent abwärts. Goodyear von JPMorgan auf "Overweight" hochgestuft, stiegen vor dem Handelsstart um 3,3 Prozent.

Zudem könnte ein Übernahmevorhaben in den Blick rücken. Der australische Glücksspiel-Riese Crown Resorts stimmte einem Übernahmeangebot des New Yorker Investment-Unternehmens Blackstone zu. Wie australische Medien am Montag unter Berufung auf den börsennotierten Casino-Konzern berichteten, erhöhte die US-Firma ihr Kaufangebot im Januar weiter und bot 8,9 Milliarden australische Dollar (5,6 Mrd Euro) oder rund 13 australischen Dollar pro Aktie. Blackstone bemüht sich schon seit einem Jahr um eine Übernahme. Vorherige, niedrigere Angebote hatte Crown abgelehnt. Vorbörslich fielen die Blackstone-Aktien um 0,6 Prozent./ck/jha/