Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.


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+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Notenbanker sind zunehmend zuversichtlich, dass sie die Zinssätze nicht weiter erhöhen müssen, um die Inflation zu bekämpfen. Aber sie sind noch nicht zufrieden genug, um ein Ende der Zinserhöhungen zu verkünden - geschweige denn, eine Diskussion über Zinssenkungen zu beginnen. Damit ist die Fed auf dem besten Weg, die Zinssätze bei ihrer Dezember-Sitzung beizubehalten und gleichzeitig die Prognose aufrechtzuerhalten, dass die nächste Zinsänderung eher eine Erhöhung als eine Senkung sein wird. Zuetzt wurde der Leitzins im Juli auf 5,25 bis 5,5 Prozent angehoben. Würde die Fed den Leitzins bei ihrer dritten Sitzung in Folge unverändert lassen, so würde er mindestens bis Januar unverändert bleiben. Die Geldpolitik sei so restriktiv wie seit 25 Jahren nicht mehr, und sie werde noch "eine ganze Weile" straff bleiben müssen, sagte der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, bei einer Konferenz. Mehrere Monate mit gedämpften Inflationswerten haben die Akteure an den Finanzmärkten zu Spekulationen veranlasst, dass die Fed die Zinsen im Mai oder sogar früher senken wird. Die Notenbanker wollen aber mehr Beweise dafür sehen, dass die monatlichen Inflationswerte gedämpft bleiben oder dass sich die Wirtschaft und die Neueinstellungen stärker verlangsamen.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

07:30 ES/Inditex SA, Ergebnis 9 Monate

11:00 DE/KWS Saat SE & Co KGaA, HV

14:30 US/Pfizer Inc, Finanzieller Ausblick 2024

18:30 DE/Metro AG, Geschäftsbericht

22:05 US/Adobe Inc, Jahresergebnis

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- GB 
    08:00 BIP Oktober 
          PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+0,5% gg Vj 
          zuvor:    +0,2% gg Vq/+1,3% gg Vj 
          Drei-Monats-Rate 
          PROGNOSE: k.A. 
          zuvor:    0,0% gg Vq/+0,7% gg Vj 
 
          Handelsbilanz Oktober 
          PROGNOSE:  k.A. 
          zuvor:    -14,3 Mrd GBP 
- EU 
    11:00 Industrieproduktion Oktober 
          Eurozone 
          PROGNOSE: -0,3% gg Vm/-4,5% gg Vj 
          zuvor:    -1,1% gg Vm/-6,9% gg Vj 
- US 
    14:30 Erzeugerpreise November 
          PROGNOSE: +0,1% gg Vm 
          zuvor:    -0,5% gg Vm 
          Kernrate (ohne Nahrungsmittel und Energie) 
          PROGNOSE: +0,2% gg Vm 
          zuvor:     0,0% gg Vm 
 
    20:00 Fed, Ergebnis der FOMC-Sitzung Projektionen zu Zinsen, Wachstum, 
          Inflation und Arbeitslosenquote; 20:30 PK mit Fed-Chairman Powell 
          Fed-Funds-Zielsatz 
          PROGNOSE: 5,25% bis 5,50% 
          zuvor:    5,25% bis 5,50% 
 

+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++


Aktuell: 
INDEX                        Stand    +/- 
DAX-Future               16.808,00  -0,0% 
E-Mini-Future S&P-500     4.651,00  +0,1% 
E-Mini-Future Nsdq-100   16.389,50  +0,2% 
Nikkei-225               32.926,35  +0,3% 
Schanghai-Composite       2.975,60  -0,9% 
Hang-Seng-Index          16.218,58  -1,0% 
                        +/-  Ticks 
Bund -Future                135,16     +6 
 
Dienstag: 
INDEX            Schluss        +/- 
DAX            16.791,74      -0,0% 
DAX-Future     16.815,00      -0,1% 
XDAX           16.802,59      -0,1% 
MDAX           26.582,80      -0,1% 
TecDAX          3.288,57      +0,7% 
EuroStoxx50     4.536,61      -0,1% 
Stoxx50         4.072,42      -0,1% 
Dow-Jones      36.577,94      +0,5% 
S&P-500-Index   4.643,70      +0,5% 
Nasdaq-Comp.   14.533,40      +0,7% 
EUREX            zuletzt  +/- Ticks 
Bund-Future       135,10        +27 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

EUROPA

Ausblick: Weiterhin seitwärts auf hohem Niveau erwarten Marktteilnehmer den DAX am Mittwoch. "Vor der Sitzung der US-Notenbank wird nicht viel passieren", so ein Händler. Und die Fed gibt die Ergebnisse ihrer Sitzung erst am Abend bekannt. Der Marktteilnehmer meint, die Erwartungen an schnelle Zinssenkungen seien zwar wahrscheinlich übertrieben. Dazu sei die Kernrate in der US-Inflation mit 4 Prozent noch viel zu hoch. Andererseits habe Janet Yellen aber die Stimmung an der Wall Street gestützt, indem die US-Finanzministerin von guten Aussichten für eine weiter sinkende Inflation ohne Rezession gesprochen habe. Zudem profitieren die Anleihen von dem weiteren kräftigen Rückgang der Ölpreise. "Damit ist das Umfeld für den DAX weiterhin günstig", so der Marktteilnehmer. Dips dürften somit schnell zum Kauf genutzt werden, sagt er. Untergewichtete institutionelle Anleger müssten vor dem Jahresende die Investitionsquoten hochfahren, und der nahende große Verfall an den Terminbörsen erhöhe den Druck zusätzlich.

Rückblick: Die gespannt erwarteten US-Inflationsdaten brachten keine Impulse, sie fielen wie erwartet aus. "Nun wartet der Markt auf die Sitzungen der US-Notenbank und der EZB", so ein Marktteilnehmer. Sie könnten am Mittwoch und Donnerstag darüber Aufschluss geben, ob die Spekulationen auf sinkende Leitzinsen im kommenden Jahr überzogen sind - oder nicht. Die nach wie vor hohe Jahresrate von 4 Prozent bei der Kerninflation spricht laut Marktanalysten aber eher gegen schnelle Zinssenkungen. Auf der Branchenseite gerieten die Öl- und Gasaktien mit den stark fallenden Ölpreisen unter Druck. Ihr Stoxx-Branchenindex fiel um 1,3 Prozent. Airbus gewannen 0,3 Prozent. Der Flugzeugbauer hat einen Auftrag über 100 Flugzeuge von der Leasingsfirma Avolon erhalten. Nokia gewannen 2,3 Prozent. Die Finnen hatten wie schon erwartet das Margenziel gesenkt, allerdings nicht sehr stark, aber auch einen Netz-Auftrag der Deutschen Telekom mitgeteilt und einen Zukauf in den USA. Positiv wurde der 1,1 Milliarden Dollar schwere Zukauf eines US-Biotechnikunternehmens durch Astrazeneca (+0,8%) aufgenommen. In London verloren BT Group 3,9 und Vodafone 2,1 Prozent. Die Regulierungsbehörde Ofcom erwägt, automatische inflationsgebundene Preiserhöhungen künftig zu verbieten.

DAX/MDAX/SDAX/TECDAX

Behauptet - "Die Luft wird langsam dünner", so ein Marktteilnehmer. Nach der Rally um über 2.200 Punkte in nur gut zwei Monaten sei der DAX überkauft. Das spreche eher für eine Verschnaufpause als für neue Rekorde, auch wenn der DAX am Vormittag mit 16.837 Punkten ein weiteres neues Allzeithoch markierte. Im DAX fielen Merck KGaA mit einer Abstufung der BNP Paribas um 2,5 Prozent. Auf der Gewinnerseite standen Beiersdorf mit einem Plus von 1,4 Prozent auf 135,05 Euro, nachdem Jefferies das Kursziel auf 152 Euro erhöht hatte. Hannover Rück (+2,1%) profitierten von einem vergleichsweise optimistischen Ausblick, den der Versicherer auf dem Kapitalmarkttag veröffentlichte. Keine Kursbremse für SAP sahen Händler in der negativen Reaktion bei Oracle auf die Quartalszahlen des US-Wettbewerbers. Die Erwartungen der Analysten an den Umsatz-Anstieg bei Oracle seien erneut zu hoch gewesen. Positiv kamen die finalen Jahreszahlen von Carl Zeiss Meditec (+6,5%) an.

XETRA-NACHBÖRSE

Auffallende Kursbewegungen gab es nicht. Norma reagierten nicht auf die Meldung, dass Großaktionär Teleios Capital seinen Anteil an dem Autozulieferer fast verdoppelt hat auf 10,08 von 5,5 Prozent.

USA - AKTIEN

Etwas fester - Nach kleinen Verlusten zum Start hat die Wall Street moderate Gewinne verzeichnet. Nach unten gehe derzeit nicht viel, sagte ein Händler, bei Kursen im Minus kämen Käufer herein. Die Indizes erreichten neue Jahreshochs. Die gespannt erwarteten November-Inflationsdaten sind fast punktgenau so ausgefallen wie prognostiziert. Sie sorgten somit zwar für kein Störfeuer bei der Spekulation auf 2024 deutlich sinkende Zinsen, andererseits haben sie auch keine positive Überraschung gebracht. In der Kernrate lag die Jahresteuerung weiter bei 4 Prozent. Bei den Einzelwerten stand die Oracle-Aktie im Fokus. Der im bisherigen Jahresverlauf um rund 40 Prozent gestiegene Kurs wurde mit einem Minus von gut 12 Prozent hart abgestraft dafür, dass der Softwarekonzern mit dem Umsatz im zweiten Quartal die Konsensschätzung knapp verfehlt hat. Alphabet lagen 0,6 Prozent zurück, nachdem die Tochter Google einen Wettbewerbsprozess gegen den US-Videospieleentwickler Epic Games verloren hat. Icosavax machten einen Satz um 49,5 Prozent, nachdem Astrazeneca angekündigt hatte, das Unternehmen für bis zu 1,1 Milliarden Dollar zu kaufen. Ford stiegen um 0,8 Prozent, nachdem der Autobauer angekündigt hatte, die Produktion seines elektrischen Pickup F-50 Lightning 2024 in etwa zu halbieren. Lucid rutschten nach dem überraschenden sofortigen Rücktritt des Finanzchefs des Elektroautobauers um 8,5 Prozent ab. Hasbro kamen um 1,1 Prozent zurück. Der Spielwaren- und Unterhaltungskonzern setzt einmal mehr den Rotstift an und baut etwa 1.100 Stellen ab.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,71         +0,8        4,70           29,0 
5 Jahre                  4,22         -2,6        4,25           22,0 
7 Jahre                  4,23         -3,8        4,27           26,4 
10 Jahre                 4,20         -3,7        4,23           31,8 
30 Jahre                 4,30         -2,2        4,33           33,5 
 

Am Anleihemarkt sanken die Renditen wieder überwiegend, nachdem sie vorübergehend nach den Preisdaten etwas gestiegen waren.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 13, 2023 01:30 ET (06:30 GMT)