FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. Januar 2017. Neues Jahr, kein neues Glück? Der DAX hat über den Jahreswechsel deutlich Federn gelassen. Dennoch äußern sich Anleger optimistisch. Ob es eine Wiederholung des holprigen Jahresstarts von 2016 geben kann, bleibt fraglich.

Sie hat schlichtweg nicht stattgefunden, die Jahresendrallye 2017. Und auch während der ersten Handelstage des neuen Jahres hat sich der DAX ausgesprochen schwer getan. Bei manchem Kommentator wurden sogar Erinnerungen an das Jahr 2016 wach, das seinerzeit so schlecht und mit einem massiven Abverkauf begonnen hatte - vorübergehend hatte das Börsenbarometer, vom Jahresbeginn gerechnet, innerhalb von sechs Wochen fast 20 Prozent an Wert verloren. Auch wenn die Kursverläufe von den davorliegenden Monaten heute denen von damals ähneln, ist das aktuelle Stimmungsbild dennoch ein anderes. Und so spricht wenig dafür, dass sich die Geschichte von vor zwei Jahren wiederholen oder (im Sinne von Mark Twain) derzeit nicht einmal mit der des Jahres 2016 "reimen" dürfte.

Dass der Vergleich mit dem Jahr 2016 tatsächlich hinkt, zeigt die heutige Erhebung unter den mittelfristig orientierten Anlegern, die gegenüber der letzten Befragung aus dem Jahr 2017 eine leichte Stimmungsverbesserung aufweist. Denn der Börse Frankfurt Sentiment-Index ist um 3 Punkte auf einen Stand von +10 Punkte gestiegen.

Dabei fällt auf, dass sich die Stimmungsveränderungen fast ausschließlich aus der Gruppe vormals seitwärts orientierter Akteure speisen. Sowohl Optimismus als auch Pessimismus (wenn auch letzterer in geringerem Ausmaß) sind beide gegenüber der Vorweihnachtsumfrage leicht gestiegen. Entgegen der Annahme vieler Kommentatoren, dass der zuletzt im Vergleich zum US-Dollar stärkere Euro für die DAX-Schwäche zu Anfang des Jahres verantwortlich gewesen sein soll, scheint dies die Investoren am Ende kaum geschert zu haben.

Unbeirrte Privatanleger

Dies gilt auch für die Privatanleger, deren Optimismus etwas deutlicher, und zwar um 8 Punkte, auf einen Börse Frankfurt Sentiment-Indexstand von +20 Punkte gestiegen ist. Auch in diesem Panel zeigt sich, dass für den Anstieg des Bullenlagers um 8 Prozentpunkte ausschließlich vormals neutral eingestellte Akteure verantwortlich sind.

Bei der Analyse der heutigen Daten fällt zweierlei auf. Zum einen, dass in beiden Panels die Gruppe der Skeptiker weitgehend unverändert geblieben und damit auch trotz des 2,1-prozentigen Kursrückgangs des DAX im Punktvergleich zur vergangenen Befragung kaum Gewinnmitnahmen der Bären stattgefunden haben. Rechnen diese Akteure tatsächlich mit mehr Ungemach?

Zum anderen ist der Optimismus sowohl bei den institutionellen als auch den privaten Investoren gestiegen. Aber im Vergleich zur vorgenannten Situation Anfang des Jahres 2016 sind die Sentiment-Indices - diese befanden sich vor zwei Jahren auf erheblich höherem, bei den Institutionellen sogar fast auf Rekordniveau - nicht auffallend hoch. Im Gegenteil: Gemessen an den Pegelständen der vergangenen Monate kann der Optimismus von heute als moderat bezeichnet werden. Dies bedeutet nach der herkömmlichen Lesart, dass der DAX von den heimischen Investoren keinen allzu großen Gegenwind erwarten dürfte.

3. Januar 2017, © Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)