FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 18. Oktober 2016. Rund um die an Fahrt aufnehmende Berichtssaison engagieren sich Investoren verstärkt in US-Unternehmen. Deutsche und europäische Standardwerte haben das Nachsehen.

Der anhaltende Seitwärtstrend am hiesigen Aktienmarkt scheint bei ETF-Anlegern Skepsis hervorzurufen. "Bei einem Aufkommen in etwa auf dem Niveau der Vorwochen trennten sich Investoren auffällig häufig von ihren Engagements in deutschen, aber auch europäischen Aktien", beschreibt Oliver Kilian den Handel mit Exchange Traded Funds. An den DAX gekoppelte Indexfonds (WKN 593393) seien unterm Strich ebenso aus den Depots raus gekommen wie Euro Stoxx 50- (WKNs 593395, DNX1ET), MSCI Europe- (WKN A0REJM), Stoxx Europe 600- (WKN A0X9R1) und MSCI EMU-Tracker (WKN A0BK6R). "In diesem Segment verbuchen wir fast doppelt so viel Verkäufe wie Käufe", spezifiziert der Händler der UniCredit.

Auch Andreas Bartels spricht von nach wie vor durchschnittlichen Umsätzen und einer tendenziellen Abkehr von europäischen Aktien. "Knapp 26.500 ETF-Trades entsprechen in etwa dem wöchentlichen Aufkommen seit Monatsbeginn", fasst der Commerzbank-Händler zusammen. Zu den Spitzenreitern mit zumeist Abflüssen gehörten DAX-, Stoxx Europe 600- (WKN 263530) und MSCI Europe-Portfolios (WKN A0MZWK).

US-Werte kommen an

Bullisher geben sich Investoren mit Blick auf US-Unternehmen. Kunden der Commerzbank und UniCredit fänden per Saldo Gefallen an Indexfonds, die den S&P 500 abbilden (WKNs A1CYW7). "Hier waren Produkte aller Anbieter gesucht", bemerkt Kilian. Zu den meist gehandelten Werten gehören dem Händler zufolge zudem MSCI USA- (WKN A0REJY) und Nasdaq-ETFs. "Investoren griffen in Summe zu."

In der Umsatzstatistik vorn mit dabei liegen laut Bartels ETFs, die sich am marktbreiten MSCI World Index (WKNs DBX1MW, ETF110) orientieren, der Zugang zu Aktien aus 23 Industrieländern bietet. "Unterm Strich wurde gekauft."

Interesse an Schwellenländer-Werten

Relativ viel Bewegung macht Kilian auch bei Produkten mit Unternehmen aus aufstrebenden Ländern aus. Kunden der italienischen Großbank hätten sich mehrheitlich für Tracker des MSCI Emerging Markets (WKNs A0HGWC, LYX0BX, A111X9, A1C9B1) entschieden. "Aktienpakete einzelner Schwellenländer fanden dagegen kaum Beachtung."

Technologiewerte beliebt

Im Handel mit Sektor-ETFs dominieren bei der Commerzbank Technologieunternehmen aus dem Stoxx Europe 600 Technology Index (WKN A0H08Q) und Finanzwerte aus dem Stoxx Europe Optimised Financial Services Index (WKN A0RPR5) das Geschehen, wie Bartels meldet. "Bei beiden waren Zweidrittel der Umsätze Käufe." Deutlichen Abgabedruck gebe es bei europäischen Immobilien im FTSE Developed Europe Real Estate Index (WKN DBX0F1). "Anleger trennten sich in etwa 80 Prozent der Fälle von ihren Engagements."

Anleger nehmen Abstand von Festverzinslichem

Den Handel mit Rentenwerten beschreibt Kilian als aktiv mit deutlich mehr Abgaben als Zuflüssen. Unternehmensanleihen im Euro High Yield Corporate Bond Index (WKN A1C3NE) stünden ebenso in Summe zur Disposition wie Tracker des Fed Funds Rate Index (WKN DBX0A0), des Barclays Capital Emerging Markets Local Currency Liquid Government Index (WKN A1JJTV) mit Staatsanleihen von Schwellenländern in lokaler Währung und des EuroMTS Investment Grade Broad All Maturities Index (WKN A0RNV5). Letzerer enthält Staatsanleihen verschiedener Laufzeiten von Mitgliedern der Eurozone.

Ins Bild passt das Interesse an Produkten, die von fallenden Euro-Bund-Future Notierungen profitieren. Bartels spricht von deutlich mehr Käufen als Verkäufen für ETFs, die den Commerzbank Bund-Future Strategie Short Index (WKN ETF562) abbilden, gerne auch zweifach gehebelt (WKN ETF563). An Unternehmensanleihen im Barclays Capital Euro Corporate Bond Index (WKN A0RGEP) fänden Anleger indes zumeist Gefallen. "Hier hatten wir starke Zuwächse."

Von: Iris Merker

18. Oktober 2016, sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter

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