FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat nach einer Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten Donald Trump am Donnerstag den Rückwärtsgang eingelegt. Belastung kam zudem vom anziehenden Eurokurs sowie am Nachmittag von einer schwachen Tendenz an den US-Börsen. Autowerte standen aufgrund von Manipulationsvorwürfen der US-Behörden gegen Fiat Chrysler besonders unter Druck.
Der Dax
HÄNDLER: TRUMP-EFFEKT VERPUFFT
Der Eurokurs war am Nachmittag bis auf 1,0685 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit Jahresbeginn geklettert. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0679 (Mittwoch: 1,0503) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9364 (0,9521) Euro. Experten begründeten die Dollar-Abwertung mit der gestrigen Pressekonferenz Trumps, die aus Anlegersicht nähere Ausführungen zu angekündigten Projekten wie Steuersenkungen oder einem Infrastrukturprogramm vermisssen ließ.
Die Aktien-Rally der vergangenen Wochen sei größtenteils dem sogenannten "Trump-Effekt" zugeschrieben worden, kommentierte Markus Huber vom Börsenmakler City of London Markets. Nun müsse sich zeigen, wie lange die Händler noch ruhig und zuversichtlich blieben, dass Trump auch tatsächlich seine Ankündigungen einlöse. Marktexperte Jens Klatt zeigte sich überrascht davon, dass sich die Verkäufe an den Aktienmärkten immer noch in Grenzen hielten und nicht schon längst größer ausgefallen seien.
AUTO- UND PHARMAWERTE UNTER DRUCK
Für Unmut sorgte Trump vor allem bei den Anlegern im Pharmasektor. Mit seinen skeptischen Aussagen zur Branche hatte der Republikaner den Eindruck geweckt, dass er die Medikamentenpreise deckeln könnte. Die Anleger hatten bis dato eigentlich mit dem Gegenteil gerechnet. Europaweit war der Gesundheitssektor mit einem Minus von rund 2 Prozent die zweitschwächste Branche.
Darunter litten auch die deutschen Pharma-, Biotech- und Medizintechnikwerte erheblich. Im TecDax etwa waren die Aktien von Medigene
Noch schlimmer erwischte es europaweit nur noch die Autowerte mit einem Verlust von fast 3 Prozent. Auslöser dafür war der fast 18-prozentige Kurseinbruch der Aktie von Fiat Chrysler
SÜDZUCKER UND HELLA LEGEN NACH ZAHLEN ZU
Mit starken Quartalszahlen und einem abermals erhöhten Ausblick sorgte der Südzucker-Konzern
Besser als Hella waren im MDax nur die Anteile des von Eon
Die jüngsten Halbjahreszahlen des Autozulieferers Hella
BÖRSE LONDON HÄLT SICH STABIL
Der EuroStoxx 50
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 0,11 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---