FRANKFURT (awp international) - Nach zwei schwachen Börsentagen dürften sich die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Freitag stabilisieren. Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte gut eine Stunde vor der Eröffnung ein moderates Plus von 0,17 Prozent auf 13 319,77 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,08 Prozent höher erwartet.

Der Euro hat im Vergleich zum Xetra-Schluss wieder etwas nachgegeben und kostete zuletzt 1,2460 US-Dollar, das dürfte die Aktienkurse zum Auftakt des Handels leicht stützen. Am Donnerstag war die europäische Gemeinschaftswährung nach der Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals seit drei Jahren über 1,25 Dollar gestiegen. Dies hatte den Dax belastet, nachdem der Leitindex am Dienstag noch ein Rekordhoch bei 13 596 Punkten erreicht hatte.

Mit vielen exportabhängigen Unternehmen gilt der Dax als besonders sensibel für starke Bewegungen des Euro zum Dollar. Wertet die Gemeinschaftswährung auf, können sich die Wettbewerbschancen der Exporteure verschlechtern. Einen neuen Impuls für die US-Währung könnten vor dem Wochenende Konjunkturdaten aus den USA geben. Veröffentlicht werden das Wirtschaftswachstum für das vierte Quartal 2017 sowie der Auftragseingang für langlebige Güter im Dezember.

Zudem spricht US-Präsident Donald Trump um 14 Uhr auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. Auch deswegen lohnt ein Blick auf die Euro/Dollar-Bewegung, hatte Trump doch zuletzt erneut protektionistische Töne angeschlagen und damit den Dollar geschwächt, am Rande der Veranstaltung die jüngsten Aussagen seines Finanzministers aber relativiert und sich für einen starken Kurs des US-Dollar ausgesprochen.

Vorbörslich zeigten sich auf der Handelsplattform Tradegate die Aktien von Salzgitter AG sehr schwach mit einem Minus von gut zweieinhalb Prozent zum Xetra-Schluss. Die US-Bank JPMorgan hatte die Papiere des Stahlherstellers nach ihrer jüngsten Kursrally von "Neutral" auf "Underweight" abgestuft.

Im SDax stehen die Aktien des Schienenlogistikers VTG weiter unter Beschuss. Dass vorbörsliche Kursminus auf Tradegate belief sich auf fast 5 Prozent. Der Vorstand der VTG geht nun davon aus, dass die Übernahme des Waggonvermieters Nacco nur unter erheblichen Auflagen vollzogen werden kann. Analysten hatten zuletzt bereits immer grössere Zweifel an einer Komplettübernahme geäussert.

Dialog Semiconductor rückten auf Tradegate um mehr als 1 Prozent zum Xetra-Schluss vor. Infineon und Aixtron notierten ebenfalls vorbörslich im Plus. Händler verwiesen dazu auf die starken Geschäftszahlen des US-Chipherstellers Intel . Der Dow-Jones-Konzern hatte dank starken Wachstums im Geschäft mit Datenzentren sowohl im Schlussquartal als auch im Gesamtjahr 2017 Rekorderlöse verbucht./ajx/zb