FRANKFURT (awp international) - Für den Dax zeichnet sich ein ruhiger Start in den letzten Handelstag der Woche ab: Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am Freitag rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn ein Plus von 0,21 Prozent auf 10 944 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls leicht im Plus erwartet.

Im bisherigen Wochenverlauf zeichnet sich für das deutsche Börsenbarometer ein Plus von fast anderthalb Prozent ab. Von seinem Zweijahrestief, auf das der Dax Ende des Vorjahres noch gefallen war, steht aktuell bereits ein Erholungsgewinn von etwas über 6 Prozent zu Buche. Dabei hatten die Anleger zum Teil aber auch Vorschusslorbeeren vergeben, indem sie auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China gesetzt hatten.

Da aber müssen sie nun erst einmal weiter abwarten: Die Verhandlungen sollen dem "Wall Street Journal" zufolge nun Ende Januar auf der fast allerhöchsten Ebene weitergehen. Der chinesische Chefunterhändler und Vizepremier Liu He plane am Ende Januar eine Reise nach Washington, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Personen. Auch Gespräche mit dem US-Finanzminister Steven Mnuchin seien vorgesehen.

Unter den Einzelwerten dürften die Kuka-Aktien in den Blick rücken, auch wenn sie nach der Übernahme durch die Chinesen vor etwa zwei Jahren kein Mitglied der Dax-Familie mehr sind. Die Krise in der Autoindustrie zwang am Vorabend auch den Roboterhersteller seine Prognose für das abgelaufene Jahr zu senken; und damit bereits zum zweiten Mal. Anleger straften die Papiere bereits vorbörslich ab. Auf der Handelsplattform Tradegate büssten sie im Vergleich zum Handelsschluss am Vortag 12 Prozent ein.

Dagegen legten die Anteilsscheine von Hella auf Tradegate zu. Zwar wurde das auf die Autoindustrie spezialisierte Lichttechnik-Unternehmen angesichts der Probleme in den Branche etwas vorsichtiger, doch am Markt war Schlimmeres befürchtet worden.

Nordex gab einen weiteren Grossauftrag bekannt, dieses Mal in den USA. In der laufenden Woche hatte der Hersteller von Windkraftanlagen bereits Aufträge zum Bau von Windparks in Indien und den Niederlanden gemeldet. Die Anleger reagierten auch hier schon vorbörslich erfreut.

Weiter hoch gehen dürfte es zudem für die Südzucker -Aktie. Nach den am Vortag vorgelegten Quartalszahlen und dem darauf erfolgten Kurssprung von rund 8 Prozent dürfte eine Analystenstudie für neue Gewinne sorgen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs ist inzwischen positiver für den Zuckerkonzern gestimmt und strich ihr Verkaufsurteil. Es wird nun von einer rascheren Erholung der Profitabilität im Zuckergeschäft ausgegangen./ck/jha/