FRANKFURT (awp international) - Der Dax dürfte kaum verändert in das neue Börsenjahr 2018 starten. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex zeigte am Dienstagmorgen ein kleines Plus von 0,07 Prozent auf 12 927 Punkte an. Der EuroStoxx 50 hingegen wurde 0,30 Prozent höher erwartet.

Anhaltendes Thema bleibt der starke Euro : Die europäische Gemeinschaftswährung hält sich auf dem höchsten Niveau seit Ende September 2017. Eine Verteuerung der Gemeinschaftswährung kann den exportlastigen Unternehmen hierzulande den Absatz ihrer Waren ausserhalb der Eurozone erschweren.

Zudem könnte die US-Steuerreform Anlagegelder in die USA umlenken. Schliesslich wurde dort die Ertragsteuer für Unternehmen kräftig von bisher 35 auf 21 Prozent gesenkt. Wegen dieses Vorhabens werde es wahrscheinlich zu Jahresbeginn zu grösseren Umschichtungen zu Lasten der europäischen Märkte kommen, schrieb Dirk Rogowski, Geschäftsführer des Vermögensverwalters Veritas Investment.

Auch Marktanalyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets UK sieht die US-Politik weiter im Fokus. So muss im Januar in Washington eine längerfristige Einigung erzielt werden, um eine Schliessung der Regierung und angeschlossener Institutionen aus Geldmangel zu vermeiden.

Im Dax lohnt sich ein Blick auf die Anteilsscheine von Infineon . Der Halbleiterkonzern sei "kein primäres Übernahmeziel", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss der "Börsen-Zeitung". Er signalisierte, dass das Unternehmen sich nicht unter Druck sehe, sich auf mögliche feindliche Übernahmeversuche einzustellen. Auf der Handelsplattform Tradegate legten die Papiere im Vergleich zum Xetra-Schluss am Freitag um 0,28 Prozent zu.

Unter den weiteren Einzelwerten könnten die Anleger bei den 2017 sehr gut gelaufenen Aktien von Uniper Gewinne mitnehmen. Auf Tradegate gaben die Aktien bereits etwas nach.

Der Energiekonzern denkt über den Neubau von Kraftwerken in Deutschland nach. "Spätestens, wenn 2022 das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz ist, wird sich das Thema Versorgungssicherheit neu stellen. Wir werden bestehende und vielleicht auch neue Gaskraftwerke in Deutschland brauchen, um die Schwankungen der Erneuerbaren auszugleichen", sagte Uniper-Chef Klaus Schäfer der "Rheinischen Post".

Zum neuen Jahr meldete sich einmal mehr Steinhoff mit neuen Aussagen zur Gültigkeit von Bilanzen zu Wort. Anleger hatten offenbar Schlimmeres erwartet: Auf Tradegate stiegen die Anteilsscheine um mehr als 5 Prozent. Der Handelskonzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika ist in eine schwere Krise gerutscht, seit wegen Bilanzunregelmässigkeiten ermittelt wird./la/das