FRANKFURT (awp international) - Im Dax zeichnen sich nach dem schwungvollen Start in den Oktober am Dienstag zunächst weitere Gewinne ab. Knapp eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von eineinhalb Prozent auf 12 388 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls deutlich höher erwartet.

In der Vorwoche war der Dax mit 11 862 Punkten auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. Auf überverkauftem Niveau hatten viele Börsianer auf eine nahe Stabilisierung hingewiesen. "Längst sind es nicht mehr nur Schnäppchenjäger auf der Suche nach unterbewerteten Aktien, die als Käufer auftreten", sagte der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. "Diejenigen, die auf weiter fallende Kurse spekuliert haben, werden jetzt auf dem falschen Fuss erwischt. Um ihre Verluste zu begrenzen, müssen sie jetzt in den steigenden Markt hinein kaufen."

Die US-Indizes, die am Vortag ebenfalls stark in den Oktober gestartet waren, geben das Erholungstempo aktuell vor. Nach dem schwächsten September der vergangenen zwanzig Jahre hätten vor allem enttäuschende Stimmungsdaten aus der US-Industrie geholfen, hiess es bei der Credit Suisse. Dieser Dämpfer habe die Sorgen davor gemildert, dass die US-Notenbank Fed in der Geldpolitik die Zügel noch weiter anzieht. Die schlechte Stimmung in der US-Industrie deute darauf hin, dass die Wirtschaft ins Stocken geraten könnte, was die Dringlichkeit aggressiverer Zinserhöhungen der Fed verringern würde, kommentierte auch ein Börsianer. Nächster wichtiger Signalgeber ist laut Credit Suisse der Arbeitsmarktbericht Ende der Woche.

Unter den Einzelwerten steht am Dienstag ein Wechsel an der Führungsspitze bei ProSiebenSat.1 im Blick. Die Papiere des Medienkonzerns standen vorbörslich auf Tradegate etwas höher zum Xetra-Schluss. Konzernchef Rainer Beaujean legte überraschend sein Amt als Vorstandsvorsitzender nieder. Zum 1. November übernimmt Bert Habets, bisher Aufsichtsratsmitglied, den Posten. Nach den jüngsten Problemen des MDax-Konzern könnten einige den Wechsel positiv sehen, sagte ein Händler am Morgen.

Die Vorzüge des Sportwagenbauers Porsche AG erholten sich etwas von ihrer jüngsten Schwäche, nachdem sie am Montag erstmals unter den Ausgabepreis gefallen waren./ajx/men