STOCKHOLM (awp international) - Höhere Kohle- und Gaspreise sowie teure Emissionsrechte beim CO2-Ausstoss haben den Energiekonzern Vattenfall belastet. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern lag 2018 bei 19,9 Milliarden Kronen (1,9 Milliarden Euro).

Das waren 14 Prozent weniger als im Vorjahr (23,2 Mrd Kronen), wie der schwedische Staatskonzern am Donnerstag mitteilte. Wegen niedrigerer Steuern sei der Gewinn dennoch auf 12,0 Milliarden Kronen gestiegen. Der Umsatz legte um 16 Prozent auf 156,8 Milliarden Kronen zu. Vor allem in Deutschland wachse das Kundengeschäft.

Hauptgrund für den Rückgang beim Ergebnis seien die hohen Kohlepreise und der Anstieg der CO2-Preise im Wärmenetz, sagte Unternehmenschef Magnus Hall der Deutschen Presse-Agentur. "Wir konnten diese Kosten nicht an die Abnehmer weitergeben, das bedeutete eine deutlich geringere Marge. Wir standen deshalb das ganze Jahr über unter Druck." Tatsächlich brach das Ergebnis bei der Wärme von 3,4 Milliarden 2017 auf 771 Millionen Kronen 2018 ein.

Besser lief es dagegen bei der Windenergie. Den Angaben zufolge nahm das bereinigte Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr von 2,2 auf 3,7 Milliarden Kronen zu.

Vattenfall hat sich als Ziel gesetzt, binnen einer Generation Strom und Wärme ohne die Verwendung fossiler Brennträger zu erzeugen. Während 2018 ein herausforderndes Jahr gewesen sei, sei beim Erreichen dieser Vision ein wichtiger Fortschritt erzielt worden, sagte Hall. Das Windgeschäft laufe gut, während das Kerngeschäft weiter stark sei.

"Wir haben eine sehr klare Sicht darauf, wohin wir in Zukunft beim Finden fossilfreier Lösungen gehen", sagte Hall. Auf einem Gelände vor der Küste der schottischen Stadt Aberdeen teste Vattenfall die grössten kommerziellen Windturbinen der Welt. Auf dem Weg zu einem geringeren CO2-Ausstoss führe der Konzern unter anderem zwei neue Erdgasanlagen in Berlin ein. Gas sei jedoch nur eine Zwischenlösung.

Die Schweden hatten 2017 zum ersten Mal seit vier Jahren wieder schwarze Zahlen geschrieben. Der Staatskonzern Vattenfall begründete das damals damit, dass sich Investitionen in die Windenergie stark auszahlten. Wie im Vorjahr kann Vattenfall wieder eine Dividende an den Eigentümer - den schwedischen Staat - auszahlen./trs/DP/stk