Walmart wurde von einer US-Arbeitsbehörde beschuldigt, eine Reihe illegaler Taktiken angewandt zu haben, um eine Gewerkschaftsgründung in einer kalifornischen Filiale zu verhindern.

Das National Labor Relations Board (NLRB) hat am späten Mittwoch eine Beschwerde eingereicht, in der Walmart vorgeworfen wird, Mitarbeiter der Filiale in Eureka, Kalifornien, zu ihren Gewerkschaftsaktivitäten befragt, gewerkschaftsfreundliche Flugblätter aus einem Pausenraum entfernt und Mitarbeiter bedroht zu haben, die unter Verletzung des US-Arbeitsrechts Gewerkschaftsmaterial verteilt haben.

Walmart mit Sitz in Bentonville, Arkansas, reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Reuters konnte nicht sofort eine Kopie der Beschwerde erhalten.

Sofern Walmart die Klagen nicht beilegt, wird ein Verwaltungsrichter im Mai eine Anhörung in dem Fall abhalten. Gegen die Entscheidung des Richters kann beim fünfköpfigen Vorstand der Behörde und anschließend bei einem Bundesberufungsgericht Berufung eingelegt werden.

Trotz jahrzehntelanger Versuche von Gewerkschaften hat sich keine der rund 4.700 US-Filialen von Walmart gewerkschaftlich organisiert. Der Einzelhandelsriese sieht sich derzeit mindestens 21 weiteren NLRB-Beschwerden von Arbeitnehmern oder Gewerkschaften gegenüber, in denen Verstöße gegen das Arbeitsrecht vorgeworfen werden, wie z.B. die Bedrohung und Befragung von Arbeitnehmern und die ungleiche Durchsetzung von Arbeitsplatzregeln gegenüber Gewerkschaftsanhängern.

Die NLRB hat die Klagen für begründet befunden und bisher in vier Fällen ein Verfahren eingeleitet. Walmart hat jegliches Fehlverhalten abgestritten.