KARLSRUHE (AFP)--Das deutsch-australische Unternehmen Vulcan Energy Resources aus Karlsruhe hat eine Machbarkeitsstudie zur umweltfreundlichen Produktion von Lithium im Oberrheingraben vorgestellt. Danach will das Unternehmen in einer ersten Phase ab Ende 2025 jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat herstellen. Die Produktionskosten pro Tonne betragen laut Unternehmen 4.359 Euro und sind damit den Angaben zufolge günstiger als in anderen Regionen der Welt wie etwa in Lateinamerika.

Vulcan Energy Resources will per Geothermie Lithium-haltiges Wasser fördern und das Metall dann mit chemischen Prozessen aus dem Wasser herauslösen. Lithium gilt als das "Erdöl des 21. Jahrhunderts"; es wird für die Herstellung der Batterien von Elektroautos gebraucht und befindet sich auch in Handys und anderen elektronischen Geräten.

Im Sommer war der Autobauer Stellantis mit Marken wie Peugeot, Fiat, Chrysler und Opel mit 50 Millionen Euro bei Vulcan Energy Resources eingestiegen. Weitere Firmen schlossen bereits Abnahmeverträge mit dem Unternehmen.

Vulcan Energy Resources will Lithium aus der "heißen, salzhaltigen, lithiumreichen Flüssigkeit" gewinnen, wie Co-Geschäftsführer Francis Wedin im Sommer 2022 dem "PV Magazine Australien" sagte. Die Sole wird demnach zunächst durch eine Absorptionsanlage geleitet. Beim Absorptionsmittel handle es sich um ein Harz auf Tonerdebasis. "In der Sole befindet sich Lithiumchlorid, das an das Harz adsorbiert wird. Es handelt sich also um einen physikalisch-chemischen Prozess, der Wärme benötigt, damit er funktioniert."

Dann werde das Harz mit reinem Wasser vom Lithium befreit. Übrig bleibe ein Lithiumchloridkonzentrat. Endprodukt sei Lithiumhydroxid.

In der Machbarkeitsstudie heißt es, Vulcan Energy Resources wolle ab Ende 2025 neben Lithium auch erneuerbaren Strom und Wärme produzieren. Der Studie zugrunde liegen laut Unternehmen Daten von Pilotanlagen der Firma.

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February 13, 2023 05:18 ET (10:18 GMT)