Berlin (Reuters) - Lieferprobleme bei einigen Audi-Motoren und ein schlechteres Geschäft mit Luxusautos haben Volkswagen zu Jahresbeginn einen Gewinneinbruch eingebrockt.

Mit 4,6 Milliarden Euro lag der operative Gewinn im ersten Quartal um ein Fünftel unter dem Niveau des Vorjahres, wie Volkswagen am Dienstag mitteilte. Der Autobauer begründete dies mit einem geringeren Absatzvolumen, einem ungünstigen Länder-, Marken- und Modellmix sowie höheren Fixkosten.

Die Ergebnisse spiegelten den erwartet verhaltenen Start ins Jahr wider, sagte Finanzchef Arno Antlitz. Zugleich sei das Unternehmen zuversichtlich, seine Ziele für das laufende Jahr zu erreichen. "Ein starker März, die solide Auftragslage und der sich verbessernde Auftragseingang der letzten Monate sind ermutigend und sollten sich bereits im zweiten Quartal positiv auswirken", betonte Antlitz.

Die Erlöse schrumpften von Januar bis März um ein Prozent auf 75,5 Milliarden Euro, die operative Gewinnmarge sank entsprechend um 1,4 Prozentpunkte auf 6,1 Prozent. Sie lag damit deutlich unter der Zielmarke für das laufende Jahr von sieben bis 7,5 Prozent. Ein wichtiger Grund für den Rückgang sind den Angaben zufolge Lieferengpässe bei Audi: Hier sanken die Erlöse deutlich, weil V6 und V8-Motoren zeitweise nicht ausreichend zur Verfügung standen. Entsprechend brach auch die Umsatzrendite der gesamten Markengruppe Progressive, zu der neben Audi auch der Supersportwagenbauer Lamborghini, der Luxusautobauer Bentley sowie die Motorradtochter Ducati gehören, auf 3,4 Prozent ein.

Auch bei Porsche liefen die Geschäfte nicht so rund wie gewohnt. Hohe Vorlaufkosten für neue Modelle und ein schwacher Absatz drückten den Gewinn des Sporwagenbauers um fast ein Drittel, die Rendite sackte um vier Prozentpunkte ab. Besser sah es dagegen in der Volumengruppe Core aus, zu der die Kernmarke Volkswagen sowie Skoda, Seat/Cupra und die Nutzfahrzeugsparte mit dem VW-Bus gehört. Hier legte die Rendite auf 6,4 Prozent zu.

Konzernchef Oliver Blume hat dem Wolfsburger Autobauer ein milliardenschweres Sparprogramm verordnet. Allein bei der Kernmarke Volkswagen sollen die Kosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro sinken, die Rendite soll zugleich auf 6,5 Prozent steigen. Für die gesamten Markengruppe hat sich der Konzern sogar acht Prozent vorgenommen. Die Programme dürften im Laufe des Jahres 2024 allmählich Wirkung zeigen, sagte Antlitz.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)