Von William Boston

BERLIN (Dow Jones)--Das Trinity-Projekt des früheren Volkswagen-Managements könnte verschoben oder kassiert werden. Der seit zwei Monaten amtierende Vorstandschef Oliver Blume habe die Pläne auf den Prüfstand gestellt, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Dazu zählt auch ein Fabrikneubau nahe dem Hauptsitz in Wolfsburg.

In einer Nachricht an die Mitarbeiter, in die das Wall Street Journal Einblick hatte, schrieben Blume und der Chef der Marke Volkswagen, Thomas Schäfer, dass man die Gelegenheit nutzen wolle, alle Projekte und Investments zu prüfen und festzustellen, ob sie realisierbar sind. Es sei noch zu früh, um Details zu nennen.

Der Schritt zeigt, wie Blume die ambitioniertesten - und risikoreichsten - Vorhaben von Volkswagen neu ordnet, um sich auf die Implementierung der zentralen Software und Technologie für kommende Modelle zu konzentrieren.

Eine Verschiebung könnte Implikationen für Volkswagens Ambitionen für die Entwicklung eines selbstfahrenden Autos haben. "Wir haben nicht das Know-how, um bis 2026 ein Auto auf sie Straße zu bringen, das auf demselben Niveau wäre wie Tesla", sagte eine mit den Entwicklungen vertraute Person.

Zuvor hatte das Manager Magazin über die Verzögerung bei Trinity berichtet. Dort hieß es, dass Blume die neue Elektrolimousine um eine halbe Autogeneration nach hinten rücken wolle, wahrscheinlich von 2026 auf 2030. Statt der Trinity-Serie solle es zunächst zusätzliche und bislang nicht vorgesehene E-Modelle auf Basis des Baukastens MEB geben, diese könnten auch im alten Werk gebaut werden.

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November 17, 2022 10:56 ET (15:56 GMT)