2023
JAHRESABSCHLUSS UND LAGEBERICHT DER VISCOM AG
Lagebericht 2023 nach HGB
Viscom AG
Inhalt
Grundlagen des Unternehmens 3
Geschäftsmodell des Unternehmens 3
Struktur der Gesellschaft und ihrer Beteiligungsunternehmen 3
Segmente und wesentliche Standorte 5
Geschäftsprozesse 6
Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren 6
Steuerungssystem 7
Forschung und Entwicklung 7
Wirtschaftsbericht 11
Entwicklung von Gesamtwirtschaft und Branche 11
Entwicklung der Gesamtwirtschaft 11
Branchenentwicklung 12
Zielbranchen, Zielmärkte und Zielkunden 13
Kundenstruktur 14
Zusammengefasste Analyse der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und
des Geschäftsverlaufs 14
Darstellung der tatsächlichen Entwicklung der bedeutsamsten
Leistungsindikatoren in 2023 im Vergleich zur Prognose und zum Vorjahr 14
Ertragslage 14
Auftragseingang / Auftragsbestand 14
Umsatzentwicklung 14
Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 15
EBIT-Marge 16
Finanzergebnis 16
Jahresergebnis 16
Ergebnis je Aktie 16
Wechselkurseinfluss 17
Mitarbeiter 17
Regionale Entwicklungen 18
Europa 18
Amerika 19
Asien 19
Produkte / Inspektionssysteme 20
Finanzlage 21
Kapitalstruktur / Liquidität 21
Investitionen 22
Miet- und Leasingverträge 22
Zahlungsmittel / Cashflow 22
Vermögenslage 24
Anlagevermögen 24
Forderungen 24
Vorräte 24
Verbindlichkeiten 25
Eigenkapital 25
Zusammengefasste Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf 25
Kennzahlen zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage 26
Nachtragsbericht 27
Chancen- und Risikobericht 27
Voraussichtliche Chancen 27
Chancen durch wirtschaftliche Entwicklungen 27
Chancen durch Forschung und Entwicklung 27
Strategie, Prozess und Organisation des Risikomanagements 28
Verstoß gegen vertragliche Regelungen 30
Länderrisiko 30
Branchenrisiko 31
Kundenrisiko 31
Währungsrisiko 31
Bezugsrisiko 32
Liquiditätsrisiko 32
Ausfallrisiko 32
Marken- und Patentrisiko 33
Technologisches Wettbewerbsrisiko 33
Steuerliche Risiken 33
Allgemeine Risiken aus dem Export von Waren und Gütern 33
Nachhaltigkeitsrisiken 33
IT-Sicherheit bzgl. Cyberrisiken 34 Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den
Rechnungslegungsprozess (Bericht gemäß § 289 Abs. 4, § 315 Abs. 4
HGB) 34
Beurteilung des Gesamtbildes der Risikolage 36
Prognosebericht 2024 38
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen 38
Geschäftspolitik 39
Absatzmärkte 40
Unternehmenssegmente 40
Produkte / Dienstleistungen 40
Produktion / Produktionsverfahren 41
Beschaffung 41
Ertragslage 41
Finanzlage 41
Investitionen und deren Finanzierung 41
Andere Finanzmittelabflüsse und deren Refinanzierung 42
Erklärung zur Unternehmensführung 42
Erklärung zur Unternehmensführung gem. §§ 289f, 315d HGB 42
Entsprechenserklärung gem. § 161 AktG 42
Wortlaut der Entsprechenserklärung 2024 43
Arbeitsweise von Vorstand und Aufsichtsrat 48
Vorstand 48
Mandate der Vorstandsmitglieder 51
Aufsichtsrat 51
Mandate der Aufsichtsratsmitglieder 58 Zusammensetzung und Arbeitsweise von Vorstands- und
Aufsichtsratsausschüssen 58
Aktienbesitz der Organmitglieder 59 Diversitätskonzept für die Zusammensetzung von Vorstand und
Aufsichtsrat 59
Aktionäre und Hauptversammlung 62 Vergütungssystem, Vergütungsbeschluss, Vergütungsbericht (Verweis
auf Internetseite) 62
Risikomanagement 62
Transparenz 63
Rechnungslegung und Abschlussprüfung 65
Angaben zu relevanten Unternehmensführungspraktiken 66
Bericht über zusätzliche Angabepflichten für börsennotierte
Aktiengesellschaften 67
Schlusserklärung zum Abhängigkeitsbericht 72
Im Sinne der besseren Lesbarkeit verzichten wir teilweise auf geschlechtsdifferenzie-rende Formulierungen. Die entsprechenden Begriffe gelten im Sinne der Gleichberechti-gung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
Grundlagen des Unternehmens
Geschäftsmodell des Unternehmens
Struktur der Gesellschaft und ihrer Beteiligungsunternehmen
Die Viscom AG, Hannover, (im Folgenden: Viscom) ist die führende Gesellschaft innerhalb der Viscom-Gruppe.
Die Viscom AG ist im Handelsregister B des Amtsgerichts Hannover unter HRB 59616 eingetragen.
Mit ihren Gruppengesellschaften in Asien, Amerika, Europa und Afrika, an denen die Vis-com AG mittel- oder unmittelbar zu 100 % die Anteile hält, verfügt die Gruppe über eine effiziente und marktorientierte Organisationsstruktur. An der Exacom GmbH hält die Vis-com AG unmittelbar 85 % der Anteile. Alle Gesellschaften sind auf ihre Kundengruppen und deren Anforderungen ausgerichtet. Daher können sie schnell und flexibel agieren bzw. reagieren. Außerdem profitieren sie von den Vorteilen des Konzernverbunds, durch den es möglich ist, Wissen und Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam zu nutzen. Die Pro-duktion erfolgt ausschließlich am Heimatstandort Hannover. Damit nutzt Viscom die Pro-duktionsvorteile eines der am besten entwickelten Industriestandorte und kann so eine sehr hohe Qualität der Produkte garantieren.
Die Viscom AG wurde 2001 aus der Viscom GmbH in eine Aktiengesellschaft formgewan-delt. Das Kapital der Gesellschaft ist in 9.020.000 Aktien aufgeteilt. 60,12 % der Aktien werden den Unternehmensgründern Dr. Martin Heuser und Volker Pape über zwischenge-schaltete Gesellschaften und Stiftungen zugerechnet bzw. befinden sich direkt in ihrem Besitz. 4,92 % der Aktien werden durch die Allianz Retraite S.A. gehalten.
Die am 20. August 2013 durchgeführte außerordentliche Hauptversammlung hat der Um-wandlung eines Teils der gebundenen Kapitalrücklagen (22.550 T€) in eine freie Kapital-rücklage (§ 272 Abs. 2 Nr. 4 HGB) im Wege der Erhöhung des Grundkapitals aus Gesell-schaftsmitteln ohne Ausgabe neuer Aktien und anschließender ordentlicher Kapitalherab-setzung nach Maßgabe der am 10. Juli 2013 im Bundesanzeiger veröffentlichten Be-schlussvorschläge von Vorstand und Aufsichtsrat zugestimmt.
Die ordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft vom 8. Juni 2021 hat unter Punkt 7 der Tagesordnung die Schaffung eines neuen genehmigten Kapitals (Genehmigtes Kapital 2021) mit der Möglichkeit zum Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre in bestimmten Fällen beschlossen. Das Genehmigte Kapital 2021 wurde am 15. Juni 2021 im zuständigen Handelsregister eingetragen. Es ist bis zum Ablauf des 7. Juni 2026 befristet. Zu dieser Ermächtigung teilen Vorstand und Aufsichtsrat der Viscom AG, Hannover, mit, dass Vor-stand und Aufsichtsrat der Viscom AG am 8. Dezember 2023 folgenden übereinstimmen-den Beschluss gefasst haben:
"Vorstand und Aufsichtsrat der Viscom AG geben für die Dauer der Ermächtigung, also bis zum Ablauf des 7. Juni 2026, die folgende unwiderrufliche Selbstverpflichtungserklärung ab, die der Öffentlichkeit auf der Internetseite der Gesellschaft im Bereich "Investor Relati-ons" dauerhaft zugänglich gemacht wird:
Die insgesamt auf Grund der Ermächtigungen zum Bezugsrechtsausschluss gemäß Punkt 7 der Tagesordnung der Hauptversammlung vom 8. Juni 2021 unter Bezugsrechtsaus-schluss bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ausgegebenen Aktien dürfen 5 % des Grundkapitals nicht überschreiten, und zwar weder im Zeitpunkt des Wirk-samwerdens der Ermächtigung noch im Zeitpunkt ihrer Ausnutzung.
Diese Selbstverpflichtungserklärung gilt auch für den Fall, dass eine außerordentliche Hauptversammlung der Gesellschaft die formwechselnde Umwandlung der Viscom AG in eine Europäische Gesellschaft (Societas Europaea - SE) beschließt, deren Satzung im Rahmen eines genehmigten Kapitals die Ermächtigung des Vorstands vorsieht, mit Zu-stimmung des Aufsichtsrats das Bezugsrecht der Aktionäre bei Kapitalerhöhungen gegen Bar- und/oder Sacheinlagen ein- oder mehrmalig auszuschließen."
Die außerordentliche Hauptversammlung hat am 24. November 2023 der Formwandlung der Viscom AG in die Viscom SE zugestimmt.
Die Viscom AG verfügte zum 31. Dezember 2023 über eine gebundene Kapitalrücklage nach § 272 Abs. 2 Nr. 1 HGB in Höhe von 14.894.150,08 €.
Am 29. Juli 2008 hat der Vorstand auf Basis der Genehmigung der Hauptversammlung vom 12. Juni 2008 und nach Rücksprache mit dem Aufsichtsrat beschlossen, bis zum 31. März 2009 bis zu 902.000 eigene Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Zum Stichtag 31. März 2009 hatte die Gesellschaft 134.940 Aktien zurückgekauft. Die Viscom AG besitzt zum 31. Dezember 2023 rund 1,50 % eigene Aktien.
Der Vorstand der Viscom AG besteht zum 31. Dezember 2023 aus drei Mitgliedern:
Carsten Salewski: Vertrieb / Operations
Dr. Martin Heuser: Entwicklung / ProduktionDirk Schwingel: Finanzen
Herr Peter Krippner ist auf eigenen Wunsch zum 31. Mai 2023 aus dem Vorstand der Viscom AG ausgeschieden.
Der Vorstand wird von einem aus drei Mitgliedern bestehenden Aufsichtsrat überwacht:
Prof. Dr. Michèle Morner (Vorsitzende)
Volker Pape (stellvertretender Vorsitzender) Prof. Dr. Ludger Overmeyer
Segmente und wesentliche Standorte
Viscom entwickelt, fertigt und vertreibt hochwertige Inspektionssysteme für die industrielle Fertigung. Die Geschäftsaktivitäten unterscheiden sich zum einen nach dem projektspezi-fischen Anpassungsaufwand der Standardkomponenten und Standardsysteme, zum an-deren nach der Technik, mit der potenzielle Fertigungsfehler durch die Inspektionssysteme erfasst werden.
Geographisch segmentiert sich das Geschäft in den europäischen Absatzmarkt, der vom Stammsitz der Gesellschaft in Hannover sowie der Exacom GmbH und einer Vertriebstoch-ter bei Paris (Frankreich) bedient wird, in den amerikanischen Absatzmarkt mit einer Ver-triebstochter bei Atlanta (USA) und einer Servicegesellschaft in Mexiko sowie in den asia-tischen Absatzmarkt mit einer Vertriebstochter in Singapur (Singapur), die wiederum Ver-triebstöchter in Shanghai (China), Huizhou (China) und Bangalore (Indien) unterhält. Die Erschließung und Bearbeitung des nordafrikanischen Absatzmarktes wird durch die Ver-triebstochter in Tunis (Tunesien), die wiederum eine Tochtergesellschaft der Vertriebstoch-ter in Frankreich ist, wahrgenommen, welche dem geographischen Segment Europa zu-geordnet wurde.
Darüber hinaus unterhält die Viscom AG eine Gesellschaft zur Herstellung von Metallge-stellen, diese ist ausschließlich für die Viscom AG tätig.
Es gab im Berichtszeitraum keine Veränderungen in der Konzerntätigkeit und -struktur.
Geschäftsprozesse
Die Inspektionssysteme werden in Hannover, dem Stammsitz der Viscom AG, entwickelt und produziert. Dort sind alle zentralen Funktionen wie z. B. kaufmännische Verwaltung, Entwicklung, Produktion, Service- und Vertriebsleitung angesiedelt.
Die Produktentwicklung erfolgt zum einen als Basisentwicklung für zukünftige Inspektions-system-Generationen und zum anderen als projektspezifische Entwicklung, wie beispiels-weise zur Anpassung von Basistypen an kundenspezifische Belange.
Ein großer Teil der Produktion erfolgt auftragsbezogen. Dabei wird auf eine hauseigene Vorproduktion diverser Baugruppen zurückgegriffen. Dies gewährt eine höhere Produkti-onssicherheit, gerade auch in Anbetracht der unsicheren Lieferketten.
Die Vertriebstätigkeit wird von Vertriebsmitarbeitern und den Customer Care Teams der Viscom AG sowie den Gruppenunternehmen und von Repräsentanten, die als Industrie-vertreter für Maschinenbauunternehmen im Markt agieren, wahrgenommen.
Eine hohe Verfügbarkeit ist einer der wichtigsten Aspekte beim Einsatz von Inspektions-systemen. Sie setzt eine regelmäßige Wartung, Instandhaltung und Kalibration voraus. Für diese Aufgaben steht Viscom mit dem Zentralservice und den Customer Care Teams für seine Kunden zur Verfügung. Dabei garantiert Viscom dank der globalen Präsenz der Ser-vicemitarbeiter schnelle Reaktionszeiten.
Wesentliche Geschäftsprozesse werden mittels der Unternehmenssoftware proALPHA ge-steuert und unterstützt. Das sich in diesem System befindliche Auftragsbearbeitungsmodul wird an allen Viscom-Standorten weltweit eingesetzt.
Rechtliche und wirtschaftliche Einflussfaktoren
Es ergaben sich im Geschäftsjahr 2023 keine grundlegenden Veränderungen der rechtli-chen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die einen spürbaren Einfluss auf das Ge-schäft von Viscom ausgeübt haben.
Materialmangel, die erhöhten Energie- und Rohstoffpreise in Deutschland und die gestie-genen Personal- und Kapitalkosten wirkten sich jedoch negativ auf das Geschäftsergebnis der Viscom AG aus.
Für nähere Angaben zur Entwicklung der Gesamtwirtschaft wird auf den nachfolgenden Wirtschaftsbericht verwiesen.
Steuerungssystem
Die bedeutsamsten Leistungsindikatoren, nach denen sich Viscom im Wesentlichen steu-ert, sind der Auftragseingang, der Umsatz, das EBIT (entspricht dem Ergebnis nach Steu-ern zzgl. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag zzgl. Finanzergebnis) und die EBIT-Marge (EBIT / Umsatz). Das Finanzergebnis berechnet sich aus den Positionen Erträge aus Beteiligungen, sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, Abschreibungen auf Finanzan-lagen sowie Zinsen und ähnliche Aufwendungen.
Die Steuerung des Konzerns basiert auf einem Berichtssystem, das der Geschäfts- und Bereichsleitung in Form monatlich aktualisierter Reports zur Verfügung gestellt wird. Diese Monatsberichte enthalten die Konzern-Gesamtergebnisrechnung mit den Einzeldarstellun-gen der Konzerngesellschaften.
Des Weiteren erfolgt eine detaillierte Darstellung der Kostenstruktur und der wichtigsten Kennzahlen der Viscom AG und der weiteren Unternehmen der Gruppe. Diese Darstellung umfasst die Umsätze der Regionen, in denen die Systeme installiert wurden, den Auftrags-eingang, den Auftragsbestand, die Anzahl der Mitarbeiter, die liquiden Mittel, die Inan-spruchnahme der freien Kontokorrentlinien, den Gesamtforderungsbestand sowie den For-derungsbestand gegen Tochtergesellschaften, die getätigten Bestellungen zum Warenein-kauf, den Bestand an Waren sowie teilfertigen und fertigen Systemen.
Zudem geben diese Berichte einen Überblick zu Fluktuation, zum Krankenstand, zum Pro-Kopf-Umsatz und liefern Kennzahlen des Projektmanagements, der Produktentwicklung, der Produktion und der Logistik.
Die Aussagen der Monatsberichte werden in regelmäßigen Besprechungen vom Vorstand, sämtlichen Bereichsleitern und den Geschäftsführern der einzelnen Niederlassungen ana-lysiert. Der sich daraus evtl. ergebende Handlungsbedarf führt zu Entscheidungen, die in der Regel kurzfristig umgesetzt werden.
Die Viscom AG notierte zum 31. Dezember 2023 im Prime Standard im regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse. Die Gesellschaft veröffentlicht Konzern-Quartalsfi-nanzberichte und Konzern-Halbjahresfinanzberichte, die den IFRS-Rechnungslegungsvorschriften entsprechen.
Forschung und Entwicklung
Viscom investiert in starkem Maße in die Produktentwicklung, um im globalen Wettbewerb eine technologisch führende Position zu behalten. Unterschieden werden kann in die Sys-tementwicklung - also die Hardware, Sensorik und Mechanik der Inspektionssysteme - und in die Softwareentwicklung, die dem Kunden letztlich die sichere automatische Inspek-tionsleistung liefert.
Im Bereich der Systementwicklung wurde im Jahr 2023 die iS6059-Familie der optischen Inspektionssysteme um weitere Systemtypen erweitert. Die iS6059-Systemfamilie kann so-wohl verschiedene Systemgrößen als auch verschiedene Anwendungsbereiche abdecken. Das Spektrum der Systemgrößen reicht von Kompaktsystemen über mittelgroße klassi-sche AOI-Systeme bis hin zu größeren Systemen, in denen auch Doppelspurprüfung bzw. die Prüfung sehr großer Leiterplatten möglich ist. Dies erlaubt die Zusammenfassung vieler bisher verschiedener Systemtypen in einer Systemfamilie mit entsprechend höherer Flexi-bilität bei der Beschaffung und Produktionsplanung.
Ein zentraler Punkt bei diesen Inspektionssystemen ist der Durchsatz. Die Fertigungslinien bei den Kunden erreichen immer höhere Geschwindigkeiten, dies führt dazu, dass auch die Inspektionssysteme immer leistungsstärker und schneller werden müssen. Die iS6059-Familie ist daher auf eine besondere Stabilität optimiert, so dass die Bewegung des Prüf-moduls mit hoher Geschwindigkeit erfolgen kann und die Inspektionssysteme von Viscom eine Durchsatzerhöhung von rund 30 Prozent gegenüber den Vorgängermodellen errei-chen.
Inzwischen gibt es für die iS6059-Familie auch ein Bonddrahtinspektionssystem zur Be-gutachtung von elektronischen Schaltungen, auf denen elektrische Verbindungen durch sogenannte Bond-Drähte hergestellt werden. Es muss inspiziert werden, ob die An-schlüsse dieser Verbindungen in Ordnung sind und ob sich die Drähte in ihrem Verlauf im Raum zu nah kommen. Dazu reicht es nicht, nur klassische 2D-Ansichten mit den Kameras zu erfassen, sondern das Prüfmodul erfasst die Strukturen in ihrer dritten Dimension, also in der räumlichen Lage. Damit lassen sich die Abstände der Strukturen im Raum ermitteln und klassifizieren.
Eine weitere Systemneuheit ist ein optisches Inspektionssystem, das gleichzeitig eine elektrische Baugruppe von oben und von unten inspizieren kann. Die iS6059 PCB Double Sided verfügt über zwei unabhängige Sensormodule, die jeweils von oben bzw. von unten eine Baugruppe erfassen können. Für den Kunden hat dies den Vorteil, dass eine Bau-gruppe nicht wie sonst üblich gedreht werden muss, um auch die andere Seite zu inspizie-ren, sondern die Inspektion von oben und unten erfolgt zeitgleich. Der Durchsatz ist somit hoch, bei einem gleichzeitig geringen Platzverbrauch der Inspektionslösung.
Im Jahr 2023 wurde eine neue Version eines Sensormoduls zur Inspektion von unten auf den Markt gebracht. Dieses Modul hat verbesserte Eigenschaften und erlaubt höhere In-spektionsgeschwindigkeiten als die Vorgängervariante. Es werden neue hochauflösende Sensorchips eingesetzt, die kompaktere Objektive enthalten. Das Modul ist gekapselt, um es vor der Schwerkraft folgenden Verschmutzungen zu schützen.
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Viscom AG published this content on 22 March 2024 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 26 March 2024 07:43:05 UTC.