NEW YORK (Dow Jones)--Wechselhaft haben die Märkte auf die Aussagen der US-Notenbank im Anschluss an ihre Zinsentscheidung am Mittwoch reagiert. Zunächst wurden sie "falkenhaft" gelesen. Aktien und Anleihen gaben nach, während der Dollar zulegte. Dann wurden diese Bewegungen während der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell abgemildert, vor allem am Aktienmarkt.

Der Dow-Jones-Index verlor 0,7 Prozent auf 33.979 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich dagegen um 0,1 Prozent und für den Nasdaq-Composite ging es um 0,4 Prozent nach oben. Den 1.107 (Dienstag: 2.079) Gewinnern an der Nyse standen 1.877 (893) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 74 (111) Aktien.

Nachdem der Leitzins wie erwartet unverändert blieb, signalisierte die Fed, dass noch Zinserhöhungen in diesem Jahr möglich seien; die Mehrheit des Offenmarktausschusses erwartet zwei weitere Erhöhungen in diesem Jahr. An den Märkten gab es die Hoffnung, dass es lediglich bei einer Erhöhung bleiben könnte. Zudem sehen die meisten Ratsmitglieder Zinssenkungen im Jahr 2024, doch hatten manche Marktteilnehmer darauf gesetzt, dass die Zinswende schon im laufenden Jahr vonstatten gehen könne.


   Ölpreise leichter 

Die Ölpreise tendierten leichter und gaben damit zwischenzeitliche Aufschläge wieder ab. Anlass waren wöchentliche Lagerbestandsdaten, die einen deutlichen Aufbau bei Rohöl und Benzin verzeichnet haben. Aber auch die Hinweise der Fed auf weitere Zinserhöhungen drückten die Preise. Zunächst hatte noch die Spekulation auf umfangreiche Wirtschaftsstimuli in China gestützt mit dem damit einhergehenden Nachfrageschub. Eine zweischneidige Einschätzung gab die Internationale Energieagentur (IEA) ab: Sie rechnet einerseits mit einer Zunahme der weltweiten Ölnachfrage bis 2028. Andererseits werde sich das Nachfragewachstum stark verlangsamen, und bei der Nutzung für Transportzwecke dürfte die Nachfrage ab 2026 sogar sinken, so die IEA in ihrem Jahresbericht.

Am Rentenmarkt gerieten die Notierungen nach den Fed-Aussagen vor allem am kurzen Ende unter Druck. Am langen Ende sie auf Tagesbasis im Plus, aber weniger als vor den kommentierenden Bemerkungen. Die Zehnjahresrendite verlor 2,9 Basispunkte auf 3,80 Prozent.

Der Dollar gab auf Tagesbasis nach, verminderte aber seine Verluste im Gefolge der Fed-Äußerungen. Der Dollarindex verlor 0,3 Prozent. Der Euro stand im späten Geschäft bei 1,0826 Dollar nach 1,0860 Dollar vor dem Kommentar der US-Notenbank. Die Gewinne des Euro auf Tagesbasis hingen auch mit der Annahme einer Zinserhöhung durch die EZB am Donnerstag zusammen.


   UnitedHealth stürzen ab 

Unter den Einzelaktien brachen die Aktien der UnitedHealth Group um 6,4 Prozent ein. Der Krankenversicherungsunternehmen sieht höhere Kosten auf sich zurollen, weil Senioren, die während der Pandemie Behandlungen zurückgestellt hätten, diese nun nachholten. "Wir sehen einfach mehr Leistungen (...)", sagte der CEO des Bereichs Medicare, Tim Noel.

Der Kurs von Microvision rutschte um knapp 28 Prozent ab. Der Entwickler von Laserstrahl-Scannertechnologie will sich über die Ausgabe von Stammaktien im Wert von 75 Millionen US-Dollar frisches Kapital beschaffen. Auch Kura Oncology hat ein öffentliches Angebot von 100 Millionen Dollar an Stammaktien oder vorfinanzierten Optionsscheinen aufgelegt. Die Titel gaben 9,8 Prozent nach.

Die Aktie von Intevac büßte 14,2 Prozent ein. Der Konstrukteur und Entwickler von Dünnschichtverarbeitungssystemen prüft aufgrund von Auftragsstornierungen für Festplattenlaufwerke strategische Optionen. Cogent Biosciences legten um 0,1 Prozent zu. Fairmount Funds Management hat eine große Beteiligung an dem Biotechnologieunternehmen erworben.


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INDEX                 zuletzt        +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                33.979,33        -0,7%     -232,79      +2,5% 
S&P-500              4.372,53        +0,1%        3,52     +13,9% 
Nasdaq-Comp.        13.626,48        +0,4%       53,16     +30,2% 
Nasdaq-100          15.005,69        +0,7%      104,84     +37,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,69         +0,9        4,68       26,8 
5 Jahre                  4,00         +0,7        4,00        0,3 
7 Jahre                  3,91         -1,5        3,92       -6,2 
10 Jahre                 3,80         -2,9        3,83       -8,3 
30 Jahre                 3,88         -4,6        3,93       -8,9 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %    Mi, 8:43  Di, 17:28   % YTD 
EUR/USD                1,0826        +0,3%      1,0787     1,0794   +1,1% 
EUR/JPY                151,50        +0,1%      151,17     151,20   +7,9% 
EUR/CHF                0,9762        -0,1%      0,9760     0,9780   -1,4% 
EUR/GBP                0,8553        -0,0%      0,8555     0,8562   -3,4% 
USD/JPY                139,95        -0,2%      140,18     140,08   +6,7% 
GBP/USD                1,2659        +0,4%      1,2608     1,2606   +4,7% 
USD/CNH (Offshore)     7,1746        +0,0%      7,1743     7,1692   +3,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             25.745,52        -0,4%   25.898,47  25.819,88  +55,1% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.       +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               68,72        69,42       -1,0%      -0,70  -13,9% 
Brent/ICE               73,61        74,29       -0,9%      -0,68  -12,1% 
GAS                            VT-Settlem.                +/- EUR 
Dutch TTF               38,25        36,05       +6,1%      +2,20  -55,8% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag       +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.945,79     1.943,77       +0,1%      +2,02   +6,7% 
Silber (Spot)           23,95        23,68       +1,2%      +0,27   -0,1% 
Platin (Spot)          980,00       981,50       -0,2%      -1,50   -8,2% 
Kupfer-Future            3,85         3,83       +0,5%      +0,02   +0,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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June 14, 2023 16:09 ET (20:09 GMT)