Mailand (awp/sda/apa) - Fast einen Monat nach der Vorstellung ihres Entwicklungsplans beginnt für die italienische Grossbank UniCredit eine entscheidende Woche. Am Dienstag startet das Geldhaus sein Verhandlungen mit den Gewerkschaften über Personalkürzungen. Zwei Tage später ist die Hauptversammlung geplant, bei der die Aktionäre für eine Kapitalerhöhung von 13 Milliarden Euro grünes Licht geben sollen.

Die Unicredit plant den Abbau von zusätzlichen 6500 Arbeitsplätzen. Bis 2019 sollen damit insgesamt 14000 Jobs gestrichen werden. Allein in Italien fallen nach dem neuen Entwicklungsplan rund 3900 Jobs dem Rotstift zum Opfer. Zusammen mit den bisherigen Stellenstreichungen sollen es dann bis 2019 rund 9400 Angestellte weniger sein. Geplant ist die Schliessung von 883 Filialen. Das sind rund 27 Prozent aller Filialen in Italien. Die Grossbank soll damit in Italien und in Deutschland nach drei Jahren jeweils 21 Prozent weniger Beschäftigte haben. In Österreich soll die Zahl der Mitarbeiter laut dem Entwicklungsplan um 19 Prozent sinken.

Die grossen Aktionäre der UniCredit wollen sich an der Kapitalaufstockung in Höhe von 13 Milliarden Euro beteiligen, die am Donnerstag von der Hauptversammlung abgesegnet werden soll. Sowohl die italienischen Aktionäre der Mailänder Grossbank als auch Schwergewichte wie die ausländischen Fonds Capital Research, Blackrock und Aabar signalisierten ihre Bereitschaft, sich an der Kapitalerhöhung zu beteiligen. Zu den italienischen Aktionären zählen neben Bankenstiftungen der Brillenunternehmer Leonardo Del Vecchio, Chef des Konzerns Luxottica, sowie der römische Baulöwe Gaetano Caltagirone.

Mit der Umsetzung der Kapitalerhöhung wird in Finanzkreisen ab 13. Februar gerechnet. Das Vorhaben ist das grösste in der italienischen Wirtschaftsgeschichte und soll bis spätestens Juni 2017 abgeschlossen sein. Zehn Banken haben Garantien übernommen, dass die neuen Aktien auch Abnehmer bekommen.