Zürich (awp) - Die UBS hat ihre Rückstellungen für Rechtsfälle im Laufe des Jahres 2023 um mehr als die Hälfte erhöht. Laut dem am Donnerstag publizierten Geschäftsbericht lagen diese per Ende 2023 bei 4,02 Milliarden US-Dollar.

Anfang 2023 hatte die UBS noch Rückstellungen in Höhe von 2,59 Milliarden Dollar für Rechtsstreitigkeiten, regulatorische Angelegenheiten und Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen. Im Vergleich zum dritten Quartal ist die Zahl jedoch unverändert geblieben.

Nach "Notübernahme" der kleineren Rivalin Credit Suisse im März 2023 hatte die UBS angefangen, die mit dem CS-Kauf angesammelten Rechtsfälle in einem relativ hohen Tempo abzuarbeiten.

So hatte die Bank zuletzt etwa letzten Herbst noch vor Prozessbeginn in London eine aussergerichtliche Einigung mit der Republik Mosambik erreicht. Im sogenannten "Thunfisch-Anleihen"-Skandal hatte der afrikanische Staat eine Milliardenklage gegen die CS angestrengt.

CS-Altlasten belasten

Davor hatte sich die Bank im Fall Archegos mit der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma geeinigt. Eher ein Nebenschauplatz war der mit einem Vergleich beigelegte Streit mit dem Zürcher Finanzplatzblog "Inside Paradeplatz".

Gleichwohl wird die UBS wird noch eine Weile mit den CS-Altlasten beschäftigt sein. Noch nicht endgültig abgeschlossen ist etwa die Auseinandersetzung mit dem georgischen Milliardär Bidzina Ivanishvili wegen eines betrügerischen CS-Beraters am Standort Genf.

Gleichzeitig laufen verschiedene Klagen im Zusammenhang mit der "verordneten" CS-Übernahme. Sei es, wegen des tiefen Kaufpreises, sei es wegen der Wertloserklärung von AT1-Anleihen der Credit Suisse im Wert von 16 Milliarden Franken.

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