Zürich (awp) - Die Ökonomen der Grossbank UBS korrigieren ihre Prognose für das Wachstum des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) für das laufende Jahr etwas nach unten. Sie begründen dies mit den strikten Corona-Massnahmen im ersten Quartal und dem hierzulande nur langsam anlaufenden Impfprogramm, wie sie in einer am Freitag veröffentlichten Studie schreiben.

Neu erwarten die UBS-Ökonomen noch ein Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent im laufenden Jahr, nachdem sie zuvor von einem Plus von 3,6 Prozent ausgegangen waren. Für das kommende Jahr bleiben sie aber bei ihrer Prognose eines BIP-Wachstums von 3,0 Prozent.

Das erste Quartal des laufenden Jahres sei durch eine weitere Verschärfung der Massnahmen gekennzeichnet, so die Studie. Die Schliessung weiter Teile des Detailhandels dürften den Konsum noch mehr unter Druck gebracht haben, wenn auch nicht im selben Ausmass wie im letzten Frühling, so die Ökonomen. Die Industrie dürfte derweil gegenüber dem zweiten Halbjahr 2020 etwas an Schwung verloren haben, dies wegen Einschränkungen in den internationalen Wertschöpfungsketten.

Ab März gehts aufwärts

Allerdings dürfte die Wirtschaftsaktivität nun im Februar ihren Tiefpunkt durchschritten haben und ab März mit der ersten Runde an Lockerungen wieder an Dynamik gewinnen, so die Ökonomen. Zentral sei nun zum einen, ob gelinge die Fallzahlen stabil zu halten und zum anderen, ob es gelinge, "vulnerable" Personen rasch zu impfen.

Im zweiten und dritten Quartal 2021 erwartet die UBS dann wieder ein starkes Wachstum, das vom Nachholbedarf der Haushalte angetrieben werde. Je langsamer die Öffnung erfolge, desto stärker werde sich die Erholung in das dritte Quartal verschieben. Für 2022 erwarten die UBS wieder ein etwas moderateres Wachstum, dieses werde allerdings immer noch über dem langfristigen Wachstumstrend ausfallen.

In den kommenden Monaten dürfte in der Schweiz auch die Inflation ansteigen: So notierten die Ölpreise heute deutlich höher als noch vor einem Jahr, erinnern die UBS-Experten. Der Preisanstieg dürfte aber nur von kurzer Dauer sein - längerfristig sei die Auslastung der Wirtschaft, insbesondere des Arbeitsmarkts, entscheidend. Für dieses und das nächste Jahr erwartet die UBS eine Inflation von 0,4 Prozent.

Am Arbeitsmarkt sieht die UBS eine Erholung ab der zweiten Jahreshälfte. Die Kurzarbeit habe zwar einen starken Anstieg der Arbeitslosigkeit verhindert, gleichzeitig dürfte aber auch der Abbau der Arbeitslosigkeit in den kommenden Quartalen langsamer voranschreiten. Im Jahresschnitt erwartet die UBS die Arbeitslosigkeit bei 3,6 Prozent nach 3,1 Prozent im laufenden Jahr.

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