Lausanne (awp/sda) - Die Angestellten von Ringier Axel Springer haben nach der angekündigten Schliessung des Westschweizer Wochenmagazins "L'Hebdo" ihre Forderungen angemeldet. Sie verlangen namentlich, dass es mit dem Projekt für die Zeitung "Le Temps" vorangeht.

An einer Versammlung am Montagabend bestimmten die Angestellten die Delegation, die in Verhandlungen erreichen soll, dass nach dem Schliessungsentscheid möglichst wenige Kündigungen bei "L'Hebdo" und der Tageszeitung "Le Temps" ausgesprochen werden. An der Versammlung nahmen 115 der 212 Angestellten von Ringier Romandie teil.

Die Versammlung forderte, dass die Verantwortlichen das neue Projekt für "Le Temps" so bald wie möglich vorlegen. Dabei sollen der Qualität und der Bekanntheit Rechnung getragen werden, die die Tageszeitung heute ausmachen.

Weiter fordern die Ringier-Angestellten, dass Ringier-Axel Springer einen Verkauf von "L'Hebdo" nicht ausschliessen dürfe, falls es Interessierte gebe. Die Unternehmensführung wurde aufgerufen, ihre Verantwortung für die Dutzenden Angestellten wahrzunehmen, die in einen "verrottenden" Arbeitsmarkt entlassen würden.

Die letzte Ausgabe von "L'Hebdo" soll am Freitag erscheinen - mit über 130 Seiten. Ringier Axel Springer Schweiz will das Magazin nach 36 Jahren einstellen wird. 37 Redaktoren und Verlagsmitarbeiter verlieren ihre Stelle. Die Einstellung wurde mit rückläufigen Anzeigen- und Werbeverkaufserlösen und schlechten wirtschaftlichen Perspektiven begründet.

Die frei werdenden Mittel sollen in den Ausbau von "Le Temps" investiert werden. Ringier hatte die Zeitung im April 2014 vollständig übernommen, nachdem Tamedia ihren Anteil abgestossen hatte.

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