Tokio (Reuters) - Die Erholung des Automarktes in China sorgt weltweit bei immer mehr Autobauern in der Corona-Krise für größere Zuversicht.

Nach Toyota verdoppelte am Freitag auch der japanische Rivale Honda seine Gewinnprognose für das noch bis März laufende Geschäftsjahr. Die japanischen Autobauer konzentrieren sich stärker auf den weltgrößten Pkw-Markt, der nach dem Lockdown dort zu Jahresanfang rasch zu alter Stärke zurückgefunden hat und auch andere Hersteller mitzieht. Davon profitieren auch die deutschen Autokonzerne Volkswagen, Daimler BMW sowie ihre amerikanischen Konkurrenten, allen voran General Motors, die in der Volksrepublik viele Autos verkaufen.

Der größte japanische Autobauer Toyota hob trotz eines Gewinneinbruchs in seinem abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal seine Gewinnprognose stark an und peilt nun ein Betriebsergebnis von 1,3 Billionen Yen (rund 10,6 Milliarden Euro) an. Wegen des globalen Absatzeinbruchs der Branche in der Corona-Pandemie hatte Toyota im August lediglich einen operativen Gewinn von 500 Milliarden Yen (rund 4,1 Milliarden Euro) in Aussicht gestellt und damit das schwächste Ergebnis seit neun Jahren. Toyota rechnet in diesem Jahr mit einem Absatz von 9,42 (Vorjahr 10,46) Millionen Fahrzeugen. Bisher war der Hersteller von Autos wie dem SUV RAV4 und dem Hybridwagen Prius von 9,1 Millionen Einheiten ausgegangen.

STARKER YEN SCHMÄLERT ERLÖSE IN ÜBERSEE

Die neue Gewinnprognose liegt zwar über den Analystenerwartungen, allerdings immer noch deutlich unter dem Ergebnis des vorherigen Geschäftsjahres. Im Zeitraum von Juli bis September fiel der Betriebsgewinn nach Berechnungen von Reuters im Zuge der Corona-Krise binnen Jahresfrist um 24 Prozent auf 506 Milliarden Yen (4,14 Milliarden Euro). Gleichwohl zeigten die Zahlen erste Fortschritte im Vergleich zum Auftakt des Geschäftsjahres, hob Toyotas Finanzvorstand Kenta Kon hervor. Die Reaktion der Anleger fiel allerdings verhalten aus. Investoren beobachteten genau, wie sich Toyota in Übersee schlage, sagte Fondsmanager Kazuo Kamiya von Nomura Securities. Angesichts der Aufwertung des japanischen Yen und des weltweit grassierenden Coronavirus müsse man die Prognoseanhebung mit Vorsicht betrachten. Ein starker Yen verringert den Wert der in den USA verbuchten Verkaufserlöse, wo Toyota besonders viele Autos verkauft.

Honda verdoppelte seine Gewinnprognose ebenfalls. Der drittgrößte japanische Autobauer erwartet nun einen Betriebsgewinn von 420 Milliarden Yen (rund 3,4 Milliarden Euro). Davor war Honda von 200 Milliarden Yen Ergebnis ausgegangen. In diesem Jahr will Honda weltweit 4,6 Millionen Fahrzeuge losschlagen. Das sind etwa 100.000 Einheiten mehr als bisher erwartet, liegt aber unter dem Absatz des vergangenen Jahres von knapp 4,8 Millionen Fahrzeugen.