--Börsengang hat Volumen von 3,2 Milliarden US-Dollar

--Höhe der Beteiligung von Boeing unbekannt

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Von Alistair MacDonald

NEW YORK (Dow Jones)--Das Raumfahrtunternehmen des Milliardärs Richard Branson, Virgin Orbit hat in Boeing einen kräftigen Investor gefunden. Der Flugzeughersteller werde in den geplanten 3,2 Milliarden US-Dollar schweren SPAC-Börsengang des Satelliten-Startups später in diesem Jahr investieren, teilte das Unternehmen mit.

Laut Virgin Orbit will das Unternehmen an der Nasdaq notieren, indem es mit der Nextgen Acquisition Corp fusioniert, einer speziellen Akquisitionsgesellschaft, die von dem ehemaligen Goldman-Sachs-Banker George Mattson und Greg Summe, einem ehemaligen leitenden Angestellten der Carlyle Group, geleitet wird. Die geplante Investition von Boeing, über die das Wall Street Journal am Montag erstmals berichtete, erfolgt im Rahmen einer SPAC-bezogenen Finanzierungsrunde, die als Private Investment in Public Equity (PIPE) bezeichnet wird. Diese Finanzierungsrunde hat laut Virgin Orbit insgesamt 100 Millionen Dollar an Zusagen eingebracht.

Das Unternehmen nannte keine Details, wie viel davon von Boeing kommen wird. Boeing antwortete zunächst nicht auf Anfragen zur Stellungnahme.

Der Private-Equity-Fonds AE Industrial Partners LP wird sich ebenfalls an der PIPE beteiligen, so Virgin. Über die Pläne von Virgin Orbit, ein SPAC-bezogenes Listing anzustreben, hatte das Wall Street Journal Anfang des Jahres erstmals berichtet.

Die geplante Investition von Boeing fällt mit den Schwierigkeiten des eigenen Raumfahrtunternehmens zusammen. Der Start des Boeing Starliner-Raumschiffs, von dem sich das Unternehmen erhofft hatte, dass es ihm ermöglichen würde, bemannte Nasa-Missionen zur Internationalen Raumstation zu schicken, wurde Anfang dieses Monats wegen fehlerhafter Ventile verschoben.

Die geplante Börsennotierung von Virgin Orbit kommt zu einem Zeitpunkt, da Investoren zunehmend auf die sinkenden Kosten für den Zugang zum Weltraum für Unternehmen, Tourismus und wissenschaftliche Forschung setzen. Bransons Virgin Group besitzt 80 Prozent von Virgin Orbit, der Rest gehört dem Staatsfonds der Vereinigten Arabischen Emirate.

"Dies ist ein weiterer Meilenstein für alle, die heute daran arbeiten, Raumfahrttechnologie zu entwickeln, die die Welt positiv verändern wird", sagte Branson. Anfang dieses Jahres schlug Branson seinen Milliardärskollegen Jeff Bezos bei einer viel beachteten Reise ins All, die ihn in einem Raumschiff der Virgin Galactic Holdings Inc mehr als 50 Meilen über der Erde führte. Während sich Virgin Galactic auf den Weltraumtourismus konzentriert, ist das Geschäft von Virgin Orbit der Start von Satelliten.

Virgin Orbit hat in diesem Jahr zwei erfolgreiche Satellitenstarts durchgeführt und gehört damit zu einer kleinen Gruppe von Anbietern von Kleinsatelliten, die flugerprobte Hardware anbieten können. Das in Südkalifornien ansässige Unternehmen verwendet eine unter seinen Wettbewerbern einzigartige Startmethode. Ein umgebauter Jumbo-Jet setzt eine Rakete frei, die dann gezündet wird und ihre Nutzlast aus Kleinsatelliten in die Umlaufbahn bringt.

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August 23, 2021 08:40 ET (12:40 GMT)