Zürich (awp) - Der Bankensoftware-Spezialist Temenos erwägt laut einem Reuters-Bericht für seine Fondsmanagement-Einheit Multifonds "Optionen" einschliesslich eines Verkaufs. Der Erlös bei einem möglichen Verkauf werde bei rund 600 Millionen Euro erwartet, schreibt die Nachrichtenagentur am Mittwoch unter Berufung auf drei mit der Sache vertraute Personen.

Das Genfer Unternehmen arbeite dabei mit den Investment-Banken Goldman Sachs und Rothschild zusammen, schreibt Reuters. Interesse für eine allfällige Übernahme habe unter anderem das Private Equity-Unternehmen Montagu gezeigt. Weder Temenos noch die Finanzinstitute oder Montagu Private Equity wollten den Bericht gegenüber Reuters kommentieren.

Die Temenos-Einheit Multifonds bietet Fondsanbietern Dienstleistungen wie wichtige Buchhaltungsfunktionen, untertägige Bewertungen und Berechnungen von Nettoinventarwerten (NAV) zum Tagesende wie auch Unterstützung bei der Betreuung von Anlegern und Aktionären. Temenos hatte Multifonds im Jahr 2015 von einer Gruppe von Investoren zu einem Preis von 235 Millionen Euro übernommen.

Temenos war im Februar 2024 massiv unter Druck geraten, als der US-Shortseller Hindenburg dem Unternehmen "schwerwiegende Unregelmässigkeiten" in der Buchführung vorwarf. Das Genfer Unternehmen hatte in der Folge eine Untersuchung eingeleitet, wobei die Prüfer keine Belege für die massiven Vorwürfe fanden. Der Aktienkurs des Software-Unternehmens notiert allerdings auch weiterhin deutlich unter den Niveaus von Anfang des Jahres.

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