TeamViewer : Rede von Oliver Steil

TeamViewer Hauptversammlung 2024

Rede des Vorstandsvorsitzenden Oliver Steil

(es gilt das gesprochene Wort in der Veranstaltung am 7. Juni 2024)

Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

auch ich heiße Sie herzlich willkommen zu unserer diesjährigen Hauptversammlung und freue mich zusammen mit dem gesamten TeamViewer-Vorstand, dass Sie bei dieser Veranstaltung dabei sind.

Wir sprechen heute über das Jahr 2023 - ein sehr erfolgreiches Jahr für TeamViewer, das wir trotz andauernder makroökonomischer Unsicherheiten mit sehr guten Ergebnissen abgeschlossen haben. Wir haben geliefert: Wir haben unsere Ziele erreicht und unsere Jahresprognose erfüllt, teilweise sogar übererfüllt. Zudem haben wir im vierten Quartal 2023 erneut bewiesen, dass wir es sehr gut verstehen, den für die Enterprise-Software-Branche typischen Jahresendspurt zu unseren Gunsten zu nutzen und Momentum zu generieren. Wir haben unsere Lösungen weiterentwickelt, unsere Partnerschaften ausgebaut und unsere Organisationsstruktur global weiter verbessert, um auch in Zukunft an unseren Erfolg anknüpfen zu können. Damit sind wir maßgeblich vorangekommen, was ich gleich ausführlicher darlegen werde.

Wir sprechen heute auch über das Jahr 2024 und die Ziele, die wir uns gesetzt haben. Ich werde Ihnen erläutern, was wir bisher erreicht haben und was Sie im weiteren Verlauf des Jahres von uns erwarten können. Denn wir arbeiten mit einem hochmotivierten Team daran, dass 2024 ebenso erfolgreich wird, wie das vergangene Jahr. Doch lassen Sie uns zunächst einen Blick auf 2023 werfen.

Wir haben das vergangene Jahr mit einem starken Umsatz von rund 627 Millionen Euro abgeschlossen, ein bemerkenswerter Zuwachs von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig sind wir nach wie vor hochprofitabel: Die bereinigte EBITDA-Marge betrug 42 Prozent und lag dabei deutlich über unserer Prognose. Damit konnten wir einmal mehr beweisen, dass TeamViewer gutes Wachstum bei gleichzeitig starker Profitabilität liefern kann und somit weiterhin ein äußerst attraktives Investment ist. Und auch unser Levered Free Cashflow konnte sich mit einem Anstieg von 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr sehen lassen. Unsere operative Stärke hat sich auch in einem außergewöhnlichen Wachstum des Gewinns pro Aktie um 81 Prozent auf 66 Euro-Cents niedergeschlagen. Wir freuen uns,

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dass wir auf diese Weise einen Mehrwert für Sie, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, schaffen konnten.

Dieser Erfolg beruht im Wesentlichen auf drei Pfeilern, die wir aus unserer Strategie abgeleitet und konsequent im vergangenen Geschäftsjahr umgesetzt haben. Ich möchte Ihnen diese Säulen nachfolgend gerne erläutern:

1. Wir haben im Jahr 2023 unser Produktportfolio maßgeblich verbessert. Im ersten Halbjahr 2023 haben wir unser Kernprodukt zur Fernwartung für kleine und mittelständische Unternehmen sowie die nichtkommerzielle private Nutzung umfangreich überarbeitet und ihm einen Namen gegeben: TeamViewer Remote. Diese beliebte Software nutzen Millionen von Menschen kostenfrei und mehr als 600.000 zahlende Kunden auf der ganzen Welt. Die nächste Generation brachte nun neben einer modernen und intuitiven Nutzeroberfläche wesentliche neue Funktionen wie einen Web-Client sowie eine verbesserte Sicherheit. Damit nicht genug: Im zweiten Halbjahr folgte eine neue Version von TeamViewer Tensor, unserer Remote-Connectivity-Lösung für Großunternehmen und kritische Infrastruktur, mit Innovationen und Optimierungen im Bereich Sicherheit und Zugriffsmanagement. Mit diesen Neuerungen haben wir unsere Führungsrolle im Markt für Fernwartung entscheidend untermauert. Mehr noch: Durch zahlreiche Verbesserungen im Bereich Sicherheit haben wir erfolgreich wichtige ISO-Zertifizierungsprozesse abgeschlossen. Diese bestätigen einmal mehr, dass TeamViewer sehr hohe Sicherheits- und Qualitätsstandards einhält. Ein weiterer Beleg für unser herausragendes Engagement in diesem Bereich sind auch unsere sehr guten Platzierungen in renommierten Security-Rankings, auf die wir sehr stolz sind. Beispielsweise liegt TeamViewer seit mehreren Jahren im Sicherheitsranking von BitSight auf den vordersten Plätzen unter weltweit mehr als 110.000 untersuchten Technologieunternehmen. Und auch bei SecurityScorecard, das mehr als 12 Millionen Unternehmen in punkto Sicherheit bewertet, halten wir ein A-Rating, das höchstmögliche in dieser Kategorie.
2. Wir haben im Jahr 2023 unsere Zusammenarbeit mit global führenden Technologieunternehmen weiter ausgebaut und damit gezeigt, dass wir in der Branche ein anerkannter und beliebter Partner sind. Vor allem aber konnten wir daraus weiteres strategisch wichtiges Neugeschäft generieren: Unsere Partnerschaft mit Siemens führte Ende 2023 zu einem für uns wegweisenden Vertragsabschluss in der Luftfahrtbranche. Einer der weltweit größten Hersteller für Flugzeugturbinen hat sich dafür entschieden, Schulungen und

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Weiterbildungen für seine Technikerinnen und Techniker an hunderten von Standorten künftig mit der von Siemens und TeamViewer gemeinsam angebotenen 3D-Trainingslösung durchzuführen. In Zeiten des Fachkräftemangels verschafft das dem Hersteller einen echten Wettbewerbsvorteil und ist zudem enorm wichtig für die Qualitätssicherung. Auch bei unserer Partnerschaft mit SAP haben wir weitere Fortschritte gemacht, zum Beispiel durch die Integrationen von TeamViewer Frontline in die SAP Digital Manufacturing Lösung und von TeamViewer Tensor in die SAP Service Cloud sowie durch zahlreiche gemeinsame Kundenprojekte. In diesem Kontext ist unsere Zusammenarbeit mit Nadro, dem führenden Großhändler für die Gesundheitsbranche in Mexiko, besonders hervorzuheben. Mit Hilfe von TeamViewers AR-basierter Logistiklösung und deren Integration in das Warehouse- Management-System von SAP digitalisiert das Unternehmen die Prozesse in seinen Warenlagern. Basierend auf einem ersten Pilotprojekt Ende 2022 wurde die TeamViewer- Lösung 2023 bei Nadro breit ausgerollt und gehört mittlerweile zu den umsatzstärksten Projekten im Bereich unserer AR-Lösungen. Ein sehr großer Erfolg! Darüber hinaus haben wir Integrationen im Bereich Mobile Device Management und Asset Management umgesetzt. Dadurch konnten wir unsere Remote-Monitoring-und-Management-Lösung für kleine und mittelständische Kunden mit weiteren Funktionalitäten stärken.

3. Wir haben im Jahr 2023 unsere Organisation deutlich weiterentwickelt und uns auf relevanten Positionen enorm verstärkt. Mit Mei Dent konnten wir eine international erfahrene Managerin als Chief Product & Technology Officer gewinnen. Sie verantwortet in einer neu geschaffenen Funktion zentral auf Vorstandsebene die Bereiche Produktmanagement, Solution Delivery sowie Forschung und Entwicklung und damit auch unsere Innovationsstrategie - eine sehr wichtige Rolle in Bezug auf unser künftiges Wachstum. Anfang 2023 haben wir zudem unserem früheren Chief of Staff & Strategy, Georg Beyschlag, die Leitung unseres Amerika-Geschäfts übertragen, nachdem sich das Wachstum in dieser Region zuvor verlangsamt hatte. Es war uns wichtig, hier schnell zu reagieren, weil diese Region entscheidend für unseren weiteren Erfolg ist. Und unser umgehendes Handeln zahlt sich bereits aus: Ende des Jahres 2023 haben wir erste Erfolge der Reorganisation gesehen, die Georg Beyschlag angestoßen hatte. Darüber hinaus haben wir unsere Vertriebsorganisation im vergangenen Jahr über alle Regionen hinweg durch gezielte Neueinstellungen gestärkt und einen besonderen Fokus auf den Vertrieb über Partner, Systemintegratoren und lokale Distributoren gelegt.

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Diese Kombination aus Produktverbesserungen, neuen und intensivierten Partnerschaften und einer gestärkten Organisation haben zum sehr erfolgreichen Abschluss des Jahres 2023 beigetragen. Vor allem dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Ergänzung unseres Produktportfolios mit neuen Funktionen und relevanten Integrationen konnten wir uns noch stärker als wichtiger Partner für Industrieunternehmen positionieren, wenn es um Digitalisierungsprojekte geht. Beispielsweise sind wir sehr gut aufgestellt im Bereich der Fernwartung von sogenannten OT-Geräten. Dazu zählen Industriemaschinen, medizintechnische Geräte oder professionelle Ausrüstung in vielen anderen Branchen. Ob beim klassischen IT-Support, beim Training und Onboarding an 3D-Modellen oder bei digitalisierten Logistikprozessen: Unsere Lösungen decken zahlreiche Anwendungsfälle ab - über alle Industrien hinweg und entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Mit dieser hervorragenden Positionierung konnten wir im Jahr 2023 weltweit neue große Kunden gewinnen und bestehende Kundenbeziehungen maßgeblich ausbauen. Mittlerweile zählen weltbekannte Automobilhersteller wie BMW, Ford, Nissan, Toyota und Volvo zu TeamViewers Kunden. Auch Handelsketten wie Specsavers und Ernsting's Family, globale Logistiker wie DHL und DB Schenker und Unternehmen im Gesundheitsbereich wie Siemens Healthineers nutzen unsere Software. Ebenso namhafte Consumer- und B2B-Marken wie Henkel, Coca-Cola und Dole. Unabhängig von der Branche: TeamViewer bietet Lösungen, die Mehrwert schaffen. Diesen Mehrwert möchte ich Ihnen anhand des folgenden Videos verdeutlichen.

Zugleich haben wir im vergangenen Jahr mit Entschlossenheit und mit strategischem Weitblick in unsere Zukunft investiert. Ein Beispiel hierfür ist unser verstärktes Engagement im Bereich "Smart Factory". Ende 2023 haben wir in Summe einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in zwei Unternehmen investiert, die wegweisende Pionierarbeit im Bereich Fertigungsanalytik und IoT- Software leisten, nämlich Sight Machine aus San Francisco und Cybus aus Hamburg. Gemeinsam wollen wir die digitale Transformation in der Industrie an der Schnittstelle zwischen Informationstechnologie, also IT, und operativer Technologie, kurz OT, entscheidend vorantreiben. Darauf zahlt auch unsere Zusammenarbeit mit dem Innovationszentrum der Hyundai Motor Group in Singapur ein, welches im vierten Quartal 2023 eröffnet wurde. In diesem hochmodernen Umfeld wird unsere Augmented-Reality-Lösung Frontline in einigen Prozessen in der Smart Factory eingesetzt.

All dies haben wir nur gemeinsam mit unseren weltweit rund 1.500 Mitarbeitenden erreicht. Daher geht mein ganz herzlicher Dank an alle Kolleginnen und Kollegen für ihren unermüdlichen Einsatz und die konsequente Implementierung unserer Wachstumsinitiativen. Mit flexiblen Arbeitsbedingungen, zahlreichen internen Veranstaltungen, modernen Personalkonzepten und Bonuszahlungen honorieren

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wir die außerordentliche Leistung unserer Belegschaft. Außerdem haben wir bei der Umwandlung von TeamViewer in eine europäische Aktiengesellschaft, kurz SE, im März 2023 mit einem globalen Betriebsrat freiwillig ein länderübergreifendes Gremium geschaffen, das die Beteiligung der Mitarbeitenden im Unternehmen stärkt. Darüber hinaus stellen wir durch ein umfangreiches Aktienbeteiligungsprogramm sicher, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genau wie Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, den langfristigen Unternehmenserfolg im Blick haben und daran teilhaben können.

In diesem Kontext möchte ich auch noch einmal darauf hinweisen, dass wir uns als Unternehmen natürlich einer attraktiven Aktienrendite verpflichtet fühlen. Aus diesem Grund hatten wir im Februar 2023 mit einem Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 150 Millionen Euro begonnen, das im November 2023 abgeschlossen war. Im Anschluss daran haben wir direkt im Dezember unser neues Aktienrückkaufprogramm 2023/2024 in Höhe von ebenfalls bis zu 150 Millionen Euro bis zum Jahresende 2024 gestartet, so dass Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, auch weiterhin direkt von unserer starken Unternehmensentwicklung sowie unserem hohen Cashflow profitieren können. Zu den technischen Details dieser Programme gebe ich am Ende meiner Rede genauer Auskunft.

Schauen wir nun auf das Jahr 2024. Finanziell streben wir einen Umsatz von 660-685 Millionen Euro an. Zudem haben wir uns eine weitere Verbesserung unserer bereits hohen Profitabilität vorgenommen und wollen die bereinigte EBITDA-Marge auf mindestens 43 Prozent steigern. Nach der Anpassung unserer Partnerschaft mit Manchester United zum Start der Fußball-Saison 2024/2025 wird sich ein Großteil der Einsparungen, konkret rund 17,5 Millionen Euro, positiv auf die Marge auswirken. Gleichzeitig werden wir die verbleibenden Einsparungen in strategische Wachstumsinitiativen investieren. Dies haben wir zum Teil auch schon im ersten Quartal 2024 getan, auch wenn sich die erwähnten Einsparungen erst in der zweiten Jahreshälfte ergeben werden. Wir haben bewusst bereits früh im Jahr relevante Projekte angestoßen, um die Effekte dieser Investitionen ab dem zweiten Halbjahr 2024 realisieren zu können.

Es ist wichtig, diese Erklärung im Hinterkopf zu behalten, um die Ergebnisse des ersten Quartals 2024 richtig einzuordnen. Denn vor dem Hintergrund der vorgezogenen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Marketing und Vertrieb sind wir mit einer Marge von 40 Prozent sehr zufrieden. Für das Gesamtjahr sind wir daher weiter sehr zuversichtlich, dass wir unsere Prognose einer bereinigten EBITDA-Marge von mindestens 43 Prozent erreichen. In dieser Hinsicht ist der Jahresauftakt gut

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gelungen. Die Marge ist dabei sogar leicht höher ausgefallen als wir es erwartet hatten. Beim Umsatz sind wir mit einem währungsbereinigten Plus von 9 Prozent im ersten Quartal ebenfalls gut ins Jahr gestartet. In Bezug auf die fakturierten Umsätze, also die Billings, haben wir uns vor allem über das Wachstum der Billings mit Neukunden gefreut. Hier lagen wir 25 Prozent über dem Vorjahresquartal. Der Rückgang der Gesamt-Billings um ein Prozent war eine erwartete Entwicklung und lässt sich durch den großen Anteil an Mehrjahresverträgen mit kompletter Vorauszahlung erklären, die wir im ersten Quartal 2023 verzeichnet hatten. Diese hohe Gesamtsumme war mit deutlich weniger Mehrjahresverträgen im ersten Quartal dieses Jahres erwartbar nicht zu schlagen.

Wir alle sind genau wie Sie Aktionärinnen und Aktionäre dieses Unternehmens und werden alles dafür tun, dass unsere operative Stärke und unser Potenzial am Kapitalmarkt deutlicher gesehen werden als zuletzt. In jedem Fall sind wir in Bezug auf die eben dargelegte Prognose für 2024 und für unsere generelle Zukunft sehr zuversichtlich. Lassen Sie mich nun erklären, auf welche Maßnahmen wir uns dieses Jahr konzentrieren wollen, um uns weiterzuentwickeln und weiterhin erfolgreich zu sein. Ich möchte hier vor allem vier Punkte nennen:

1. Innovation: Wie bereits erwähnt haben wir zuletzt einen Schwerpunkt auf Investitionen in unsere Forschung und Entwicklung gelegt. Nicht zuletzt seit dem Start von Mei Dent im vergangenen Jahr haben wir unseren Fokus auf Zukunftstechnologien noch weiter verstärkt und arbeiten mit großem Einsatz an innovativen Projekten. Neben Augmented und Mixed Reality wird beispielsweise in Trainings- und Onboarding-Szenarien immer häufiger "Spatial Computing" eingesetzt, also 3D-Modelle und digitale Zwillinge von komplexen Maschinen, die mit interaktiven Anmerkungen versehen werden. Hierzu hatte ich bereits eben beschrieben, wie unsere mit Siemens gemeinsam angebotene Lösung in der Luftfahrtbranche wegweisend für das Training der Mitarbeitenden eingesetzt wird. Solche Anwendungsfälle werden in der Industrie immer relevanter. Entsprechend werden wir sie weiter replizieren und ausweiten. Im Zusammenhang mit Spatial Computing sind wir zudem sehr stolz auf einen weiteren Meilenstein auf unserer Innovations-Roadmap: Zur Markteinführung der neuen

Apple Vision Pro in den USA Anfang Februar 2024 haben wir eine Remote-Support-App für

3D-Anwendungsfälle im Kundendienst vorgestellt. Dies zeigt unsere Innovationskraft und beweist, dass wir schnell auf relevante Trends in der Branche aufsetzen können. Der Launch dieser Lösung namens TeamViewer Spatial Support diente in den letzten Monaten bereits häufig als Anstoß für Kundengespräche über moderne Service- und Außendienstprozesse. Im

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weiteren Verlauf des Jahres werden Produktinnovationen für uns weiterhin eines der wichtigsten Themen sein.

1. Wenn man über Innovation spricht, kommt man an künstlicher Intelligenz nicht vorbei. Doch KI ist keineswegs ein neues Konzept. Maschinelles Lernen zur Mustererkennung gibt es beispielsweise seit den 1980er Jahren; und auch wir bei TeamViewer nutzen dies schon lange. Mit den Durchbrüchen der letzten zwei Jahre bezüglich generativer KI eröffnen sich jedoch noch einmal komplett neue Möglichkeiten, gerade auch in unserem Kerngeschäft, dem IT- Support. Die revolutionären Technologien bieten uns die Chance, innovative Lösungen wie automatisierte Arbeitsabläufe und verbesserte Datenanalyse für unsere Kunden anzubieten, um den Nutzen für sie zu steigern. So sollen mithilfe von generativer KI wiederkehrende Aufgaben im IT-Service-Center durch automatisierte Workflows ersetzt werden. Dadurch kann manueller Arbeitsaufwand reduziert werden und man kann Effizienzgewinne erzielen. Sie müssen es sich so vorstellen: Die KI analysiert Daten von vergangenen Remote-Support- Sitzungen und entwickelt automatisch Support-Workflows für die Zukunft daraus - eine unglaubliche Arbeitserleichterung für jedes IT-Helpdesk, das seine personellen Ressourcen dadurch viel mehr für neue und komplexere Herausforderungen einsetzen kann. In diesem Kontext planen wir für das zweite Halbjahr 2024 einen umfangreichen KI-basierten Produktlaunch im Bereich der Fernwartung. Doch nicht nur unsere Kunden mit Anwendungsfällen im Büro, sondern auch die in der Industrie werden in Zukunft massiv von KI profitieren. Beispielsweise bei der Wartung und Reparatur von Geräten und Anlagen, in der Produktionsplanung oder bei der Fehlerminimierung in industriellen Prozessen. Wir werden in unserem gesamten Produktportfolio die Nutzungsmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz, Datenanalyse und selbstlernenden Algorithmen weiter ausbauen und auch die diesbezüglichen Kooperationen, beispielsweise mit Sight Machine, vertiefen.
2. Zudem legen wir im Jahr 2024 produkt- und vertriebsseitig einen Schwerpunkt auf Anwendungsfälle im Bereich After-Sales und Service. Die Kombination unserer geräteorientierten Fernwartungslösung mit unserem Frontline-AR-Angebot bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Service- und Supportprozesse zu verbessern und zu digitalisieren. Gleichzeitig erreichen wir so auch eine stärkere Konvergenz von IT und OT. Wenn beispielsweise eine Maschine gewartet werden muss, bietet TeamViewer unterschiedliche Supportmöglichkeiten. Aus der Ferne können Experten mit TeamViewer Tensor auf die Maschine zugreifen, sie überprüfen, konfigurieren, Parameter verändern oder neu starten.

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Sollte dies nicht ausreichen, weil zum Beispiel ein Hardware-Austausch vor Ort erfolgen muss, ist dies mithilfe von Schritt-für-Schritt-Anleitungen per TeamViewer Frontline und Datenbrille oder Mobilgerät vor Ort möglich. Zudem kann ein Telefonat mit einem Experten oder einer Expertin durch einen geteilten Videostream und AR-Anmerkungen auf dem Bild komplexe Prozesse vereinfachen. Solche Projekte konnten wir zuletzt bereits mehrfach umsetzen, beispielsweise bei der United Robotics Group, einem europäischen Marktführer für Servicerobotik in den Bereichen Life Sciences, Catering und Intralogistik, oder bei der Teamtechnik Gruppe, einem spezialisierten Hersteller für Anlagen für die Elektromobilitäts-, Medizintechnik- und Energiebranche. Als weiteres wegweisendes Beispiel für digitalisierte Serviceprozesse möchte ich Ihnen einen Anwendungsfall aus Australien vorstellen. Hier setzt der Gesundheitsdienstleister Uniting unsere Frontline-Lösung zusammen mit Datenbrillen für Hausbesuche bei Patientinnen und Patienten sowie in Pflegeheimen außerhalb der Metropolregionen ein. Auf diese Art und Weise kann sich das lokale Pflegepersonal in Echtzeit von erfahrenen Expertinnen und Experten bei Diagnosen unterstützen lassen und so die Qualität der Pflege massiv verbessern, ohne dass extra Fachpersonal anreisen muss. Dadurch konnte das durchschnittliche Zeitfenster für ärztliche Überweisungen von ein bis zwei Wochen auf ein bis zwei Tage reduziert werden. Ein echter Paradigmenwechsel für das Gesundheitswesen, das weltweit unter Fachkräftemangel und bürokratischen Prozessen leidet.

4. Partnerschaften: Um uns noch stärker als wichtiger Technologiepartner für die digitale Transformation im produzierenden Gewerbe zu positionieren, bauen wir auch im Jahr 2024 unsere bestehenden Technologiepartnerschaften aus und schließen uns auch weiterhin mit Branchenführern und Startups zusammen, um gemeinsame Angebote und Vertriebsstrategien zu entwickeln. Mit Almer, einem europäischen Pionier auf dem Gebiet der Datenbrillen für industrielle Anwendungen, haben wir ein abonnementbasiertes Hardware- und Software-Paket auf den Markt gebracht, um den Einsatz von AR-Technologie in der Produktion weiter zu fördern. Darüber hinaus haben wir zwei strategische Partnerschaften mit Deloitte und Manhattan Associates geschlossen, die uns dabei helfen werden, unsere führende Rolle im Bereich der Software für blickgesteuerte Kommissionierung, auf Englisch: Vision Picking, zu festigen. Darüber hinaus werden wir im Jahr 2024 auch unsere Partnerschaften mit SAP und Siemens weiterentwickeln und gemeinsame Projekte umsetzen. Mit beiden Partnern haben wir zuletzt erfolgreich auf der renommierten Hannover Messe unsere Kooperationen vorgestellt.

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Mit den genannten Schwerpunkten wollen wir in diesem Jahr und auch darüber hinaus weiterhin ein entscheidender Faktor für den Erfolg unserer Kunden sein - so wie Sie es eben im Video gesehen haben - und auch neue Unternehmen von uns überzeugen. Denn unsere Lösungen adressieren die großen Herausforderungen unserer Zeit und helfen unseren Kunden, diese zu bewältigen. Beispielsweise können Unternehmen durch intelligente Technologie bei Onboarding und Training von Mitarbeitenden sowie im Live-Betrieb dem Fachkräftemangel entgegenwirken. TeamViewer-Lösungen ermöglichen zudem globale Kollaboration und hybrides Arbeiten, während gleichzeitig Cybersecurity- Risiken mitigiert werden. Der rasante Anstieg an vernetzten Geräten, die steigende Automatisierung und die digitale Transformation mit all ihren Chancen sind die relevantesten Themen der Gegenwart und nahen Zukunft. TeamViewer trägt entscheidend dazu bei, dass unsere Kunden besser mit diesen Veränderungen umgehen, sie erfolgreich meistern und ihre Potenziale ausschöpfen können.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch den massiven Nachhaltigkeitsaspekt von TeamViewer hervorheben. Dinge aus der Ferne erledigen zu können und damit Reisen einzusparen, zahlt nicht nur auf Business-Ziele wie Geschwindigkeit, Effizienz, Kostenminimierung oder Kundenzufriedenheit ein, sondern kommt auch unserer Umwelt zugute. Eine neue Studie der Nachhaltigkeitsexperten von Five Glaciers Consulting bestätigte kürzlich, dass TeamViewer-Nutzerinnen und -nutzer im Jahr 2022 insgesamt rund 41 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente durch den geringeren Reiseaufwand vermeiden konnten. Das ist ein zusätzliches starkes Argument für unsere Lösungen. Aber auch bei TeamViewer selbst wissen wir um unsere Verantwortung und treiben daher Nachhaltigkeit voran und unterstützen Projekte in den Bereichen Umwelt, Frauenförderung und digitale Bildung. Ein besonderes Highlight ist dabei die Cyber Robotics Challenge, bei der rund 800 Kinder an einem Online- Programmierwettbewerb teilnehmen, um digitale Kompetenzen zu entwickeln. Der Wettbewerb in den USA ist vor einigen Wochen zu Ende gegangen, und das Feedback der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte war außerordentlich positiv. In Deutschland läuft das Projekt noch für ein paar Wochen weiter und wir freuen uns schon auf die abschließende Preisverleihung und die Interaktion mit den teilnehmenden Teams. Es macht uns stolz, mit solchen Projekten, die wir im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsprogramms c-a-r-e verwirklichen, der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. Außerdem profitieren auch wir von diesen Aktivitäten, indem wir so die Identifikation unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Unternehmen stärken, denn diese sind ebenfalls sehr stolz auf die Projekte und unterstützen sie mit viel Leidenschaft. Dass wir auch als Unternehmen insgesamt sehr nachhaltig arbeiten, zeigen unsere führenden Platzierungen in Sustainability-Ratings. Beispielsweise haben wir beim ESG-Risiko-Rating von Morningstar Sustainalytics im Februar 2024 aus mehr als 400 bewerteten Unternehmen in der Kategorie "Enterprise & Infrastructure Software" den

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ersten Platz belegt. Solche Ergebnisse haben nicht zuletzt auch für Sie, sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, große Relevanz.

Neben all den genannten Maßnahmen arbeiten wir nach wie vor auch an unserer Finanzierungsstruktur und haben kürzlich ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 100 Millionen Euro erfolgreich platziert, um damit ein Darlehen unter unserem bestehenden Konsortialkredit zu refinanzieren und unser Fälligkeitsprofil weiter zu verbessern. Auch beim Aufbau unserer Markenbekanntheit und der Sichtbarkeit unserer Lösungen im Markt sind wir durch zahlreiche Kampagnen und Teilnahme an wichtigen Konferenzen und Messen einen großen Schritt vorangekommen. Und nicht zuletzt optimieren wir weiterhin unsere Vertriebsorganisation, für die wir Anfang Mai mit Rupert Clayson einen erfahrenen Enterprise-Software-Experten als Europa- Vertriebschef gewonnen haben.

Lassen Sie mich das Wichtigste noch einmal zusammenfassen: TeamViewer ist ein gesundes, finanzstarkes Unternehmen mit gutem Wachstum, attraktiver Profitabilität und einem starken Cashflow. Wir haben unsere Ziele im Jahr 2023 erreicht und sind auch für die Ziele des Jahres 2024 auf einem sehr guten Weg. Wir haben ein starkes Team; wir sind ein Key Player im globalen Technologieökosystem und ein angesehener Partner. Unsere Lösungen adressieren die relevantesten Themen unserer Zeit und bieten einen enormen Mehrwert für unsere Kunden. Kurz: Wir sind bestens aufgestellt für die Zukunft und arbeiten tagtäglich mit großem Einsatz daran, unsere Positionierung, unsere Produkte und Prozesse noch weiter zu verbessern. Dies möchten wir nach wie vor in einem konstruktiven Dialog mit dem Kapitalmarkt, also mit Ihnen, liebe Aktionärinnen und Aktionäre, weiterführen. Es ist in unserem gemeinsamen Interesse, gute Ergebnisse zu erzielen und den Wert dieses Unternehmens nachhaltig zu steigern.

Darüber hinaus ist es mir wichtig zu unterstreichen, dass wir ein internationales Unternehmen und attraktiver Arbeitgeber für Talente aus der ganzen Welt und an Standorten in Europa, Asien und Amerika sind. Bei TeamViewer arbeiten Menschen aus rund 90 Nationen zusammen, wir profitieren von unterschiedlichen Hintergründen und Kompetenzen. Daher setzen wir uns mit verschiedenen Maßnahmen für eine vielfältige Gesellschaft, für Inklusion und globalen Austausch ein. Gerade in Zeiten aufflammender nationalistischer Bestrebungen, zunehmender Gewalt gegen Politikerinnen und Politiker und einem gefährlichen Populismus erscheint mir dies eine alternativlose Pflicht für alle Unternehmen und deren Entscheiderinnen und Entscheider.

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