Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Versicherungskonzern Talanx hat im ersten Quartal trotz eines höheren Schadensaufkommens aus Naturkatastrophen ein solides Ergebnis erzielt. Bei einem kräftigen Prämienwachstum steigerte das MDAX-Unternehmen den operativen Gewinn leicht, wobei unter dem Strich wegen einer höheren Steuerlast etwas weniger übrig blieb. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte die Talanx AG.

Der Nettogewinn sank um 7,6 Prozent auf 256 Millionen Euro. Das EBIT legte gleichzeitig um ein knappes Prozent auf 630 Millionen Euro zu. Die Bruttoprämien stiegen um 16,5 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro.

Belastend wirkte sich ein schwächeres Kapitalanlageergebnis aus, das um 16 Prozent auf 1,05 Milliarden Euro einbrach. Außerdem stieg die Belastung durch Großschäden auf 458 von 287 Millionen Euro und übertraf damit das Großschadensbudget von 387 Millionen Euro. Der Löwenanteil entfiel auf die Rückversicherungstochter Hannover Rück, die am Vortag bereits berichtet hatte.

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 2,2 Prozentpunkte auf 98,3 Prozent. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag in Relation. Unterhalb von 100 arbeitet eine Versicherung profitabel.

Im laufenden Jahr rechnet Talanx weiterhin mit einem Konzernergebnis von 1,05 bis 1,15 Milliarden Euro, was einer Eigenkapitalrendite von rund 10 (2021: 9,6) Prozent entsprechen dürfte. Die Prämien sollen um einen mittleren einstelligen Prozentsatz zulegen. Die Kapitalanlagerendite sieht Talanx bei rund 2,4 Prozent nach 3,4 Prozent 2021. Der Krieg Russlands in der Ukraine zeichne sich jedoch als Unsicherheitsfaktor ab, teilte Talanx weiter mit. Für eine umfassende Abschätzung der möglichen Auswirkungen sei es derzeit noch zu früh.

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May 05, 2022 01:48 ET (05:48 GMT)