Nach dem Plus am Vortag treten die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen am Donnerstag auf der Stelle. Nach den verbalen Interventionen der Notenbanker gegen die hohen Zinssenkungserwartungen der Marktteilnehmer könnte inzwischen ein Niveau erreicht sein, mit dem beide Seiten gut leben können. So heißt es am Morgen von den Marktstrategen der UBS, dass der Futures-Markt nun eine Zinssenkung im März mit einer Wahrscheinlichkeit von weniger als 60 Prozent einpreise, im Vergleich zu über 80 Prozent letzte Woche. Die UBS vertritt die Ansicht, dass die Markterwartungen an die erste Zinssenkung im März zu optimistisch seien.

Während Christopher Waller, Gouverneur der Federal Reserve, am Dienstag sagte, dass der Zeitpunkt der Zinssenkungen von den eingehenden Daten abhängen wird, deutete er auch an, dass der Prozess der Zinssenkungen in diesem Jahr beginnen kann, selbst wenn es keinen Rückgang der Inflation gebe. Er fügte hinzu, dass er zuversichtlicher werde, dass man nun "in Reichweite" des 2-Prozent-Inflationsziels sei, und dass es auch vernünftig wäre, wenn die Fed beginnen würde, über eine Verlangsamung des Tempos beim Abbau von Vermögenswerten "irgendwann in diesem Jahr" nachzudenken.

Separat gibt es für die Marktstrategen der UBS weitere Anzeichen für einen nachlassenden Arbeitsmarkt, mit erwartetem Nachlassen des Lohndrucks und weiterem Rückgang des Lohnwachstums, laut der Beige Book-Umfrage. Die UBS geht weiterhin davon aus, dass in diesem Jahr ab Mai Zinssenkungen um ingesamt 100 Basispunkte in den USA anstehen, und erwartet, dass die Rendite 10-jähriger US-Schatzanleihen bis Jahresende bei 3,5 Prozent liegt.

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BASF

stößt mit dem geplanten Verkauf von Winterhall Dea an den britischen Ölkonzern Harbour Energy nach Informationen des Handelsblattes auf politischen Widerstand. Das Bundeswirtschaftsministerium werde die Verkaufspläne "sehr intensiv prüfen", zitiert die Zeitung Regierungskreise. Damit könnte der Deal platzen.

BAYER

Nach den USA und der EU kann die hochdosierte Variante des Augenmedikaments Eylea von Bayer nun auch in Japan verkauft werden. Das dortige Ministerium für Gesundheit, Arbeit und Soziales erteilte eine Zulassung für Eylea 8 mg zur Behandlung der feuchten altersabhängigen Makuladegeneration und des diabetischen Makulaödems.

BOEING

hat einen Großauftrag für seine 737 Max aus Indien an Land gezogen. Akasa Air kauft nach eigenen Angaben 150 Maschinen der Baureichen Max 10 und Max 8-200. Die Auslieferungen sollen bis 2032 erfolgen.

COMMERZBANK

verstärkt den Bereich Asset Management mit einer Übernahme. Die Bank kauft die Mehrheit an der Hamburger Aquila Capital Investmentgesellschaft, die auf Sachwertanlagen wie erneuerbare Energien und nachhaltige Infrastrukturprojekte spezialisiert ist.

DEAG

zieht es zurück aufs Parkett. Das Unternehmen kündigte an, seine Aktien im ersten Quartal im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notieren zu lassen.

KONTRON

verstärkt sich mit einem Zukauf im Bereich der Technologie für regenerative Energien und Aerospace. Das TecDAX und SDAX übernimmt es die Katek SE.

RICHEMONT

Der Luxusgüterhersteller Richemont hat in seinem dritten Geschäftsquartal den Umsatz gesteigert, bestätigte aber, dass sich das Wachstum des Luxussektors insgesamt nach der postpandemischen Einkaufseuphorie verlangsamt habe. Das makroökonomische und geopolitische Umfeld sei weiterhin unsicher.

GOODYEAR

bekommt einen neuen Chef. Wie Goodyear Tire & Rubber mitteilte, tritt Mark Stewart am 29. Januar die Nachfolge von Richard Kramer als CEO und President an. Der Manager kommt von der Jeep- und Chrysler-Muttergesellschaft Stellantis, wo er als COO für Nordamerika und Mitglied des Group Executive Council tätig war.

TSMC

Eine sich abkühlende Nachfrage hat den Gewinn der Taiwan Semiconductor Manufacturing Co. (TSMC) im vierten Quartal gedrückt. Für das erste Quartal prognostiziert der taiwanische Chipkonzern einen Umsatzrückgang.


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January 18, 2024 06:49 ET (11:49 GMT)