Hongkong (awp/sda/reu) - Der chinesische Chemiekonzern Sinochem plant nach eigenen Angaben keine Übernahme seines Konkurrenten ChemChina. Sinochem-Chef Ning Gaoning hat entsprechende Spekulationen erneut zurückgewiesen.

"Nein, nein, das war ein Gerücht über eine lange Zeit", sagte er am Montag auf dem Asian Financial Forum in Hongkong. Ein Zusammenschluss der beiden staatlichen Chemieunternehmen hätte einen Konzern mit einem Umsatz fast 100 Mrd USD geschaffen, der damit deutlich vor dem bisherigen deutschen Chemie-Weltmarktführer BASF liegen würde.

Reuters hatte im vergangenen Oktober von mehreren mit dem Vorhaben vertrauten Personen erfahren, dass Sinochem und ChemChina eine Fusion sondieren. Treibende Kraft sei der Staat. Die Pläne seien Teil der Schrumpfkur für den schwerfälligen und schuldengeplagten Staatssektor, um die Wirtschaft anzukurbeln.

ChemChina versucht seit rund einem Jahr, die Übernahme des Basler Pflanzenschutzspezialisten Syngenta unter Dach und Fach zu bekommen. Beide Firmen boten der EU-Wettbewerbsbehörde Zugeständnisse an, um Bedenken gegen die 43-Milliarden-Dollar-Transaktion zu zerstreuen. Es ist der grösste Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland.