Luzern (awp) - Die Kapitalerhöhung des Stahlkonzerns Swiss Steel ist noch nicht in trockenen Tüchern. Die Liwet Holding um den russischen Milliardär Viktor Vekselberg hat eine Sperre für die Eintragung erwirkt.

Im Nachgang zur heutigen Generalversammlung sei Swiss Steel Holding darüber informiert worden, dass Liwet beim Handelsregisteramt des Kantons Luzern eine Sperre für die Eintragung der Kapitalerhöhung erwirkt habe, teilte Swiss Steel am Dienstagabend mit. "Das Vorgehen entbehrt jeder Grundlage und widerspricht den Interessen von Swiss Steel und ihrer weiteren Aktionäre und Mitarbeitenden", schreibt der Konzern dazu. Swiss Steel halte an der Kapitalerhöhung fest und werde sich "mit allen Mitteln gegen das verantwortungslose Vorgehen der Liwet und ihrer Vertreter zur Wehr setzen".

Die Handelsregistersperre wird den Angaben zufolge auf einseitigen Antrag gewährt, wobei der Antrag auch nicht begründet sein muss. Es findet auch keine materielle Prüfung durch das Handelsregister statt. Für Liwet laufe nun eine Frist von 10 Tagen, um beim zuständigen Gericht eine begründete vorsorgliche Massnahme zu beantragen.

Die Aktionärinnen und Aktionäre von Swiss Steel haben früher am Dienstag der vom Verwaltungsrat beantragten Kaitalerhöhung mit 66,85 Prozent der vertretenen Stimmen zugestimmt. Damit sollen dem finanziell angeschlagenen Konzern brutto 200 Millionen Euro zufliessen. Die Kapitalerhöhung soll in der zweiten Januarhälfte 2021 vollzogen werden.

Liwet hat vor kurzem auch bei der Übernahmekommission (UEK) eine Anzeige gegen die Kapitalerhöhung eingereicht. Sie will die Kapitalerhöhung laut früheren Angaben aber nicht grundsätzlich verhindern. Man wolle aber erreichen, dass der Grossaktionär Big Point des Amag-Eigentümers Martin Haefner allen anderen Aktionären ein Übernahmeangebot vorlege, sagte ein Liwet-Sprecher letzte Woche gegenüber AWP.

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