Zürich (awp) - Der Finanzkonzern Swiss Life steuert mit Erfolg auf das Ende des dreijährigen Strategieprogramms "Swiss Life 2021" zu und setzt sich nun für die nächste Periode bis 2024 neue Ziele. Diese kommuniziert das Management anlässlich des Investorentreffens vom Donnerstag (25.22.) und die Vorgaben dürften in dieselbe Richtung zielen wie bis anhin.

Mit dem laufenden Programm ist die Swiss Life auf Kurs. Das unterstrich Finanzchef Matthias Aellig Anfang November anlässlich der Publikation der Kennzahlen zu den ersten neun Monaten. Die Swiss Life sei auf gutem Weg, um die Ziele des noch bis Dezember laufenden Strategieprogramms zu erreichen oder gar zu übertreffen, sagte Aellig.

Seit Jahren verabschiedet sich die Swiss Life kontinuierlich aus dem Geschäft mit traditionellen Lebensversicherungen, für die ein Versicherer Zinsgarantien gewähren und Kapital bereithalten muss. Das Geschäft ist in Phasen tiefer Zinsen kaum rentabel und daher trennen sich auch Konkurrenten von solchen Angeboten.

Fokus beibehalten

Swiss Life setzt verstärkt auf Lösungen, bei welchen die Kunden Anlagerisiken mittragen. Dazu zählen anlagegebundene Lebensversicherungen oder teilautonome Stiftungen in der Beruflichen Vorsorge (BVG). Letztere werden Firmen anstelle von Vollversicherungen verkauft. Zudem generiert die Gruppe aus Finanzberatungen und in der Vermögensverwaltung mehr und mehr Gebühren.

Die Swiss Life werde im neuen Programm den Fokus weiterhin auf dieses Fee-Geschäft legen und dieses wohl noch forcieren, schrieb die UBS. Dem pflichten die Experten der Bank Berenberg bei: Sie gehen davon aus, dass die Gruppe bis 2024 ein Fee-Ergebnis von 850 bis 900 Millionen Franken anpeilen wird. Per Ende 2021 liegt dieses Ziel bei 600 bis 650 Millionen.

Eine wichtige Rolle im Asset Management spielen Drittkunden wie Pensionskassen, Banken etc. Hier hat die Swiss Life die angestrebte Schwelle von 100 Milliarden Franken an verwalteten Vermögen bereits geknackt. Es ist davon auszugehen, dass die Latte für die kommenden drei Jahren noch etwas höher gelegt wird.

Höhere Ausschüttungen

Das Geschäftsmodell mit sprudelnden Gebühreneinnahmen hat den Vorteil, dass auch höhere Cash-Beiträge generiert werden, was wiederum den Anlegerinnen und Anlegern zugutekommt. Im zu Ende gehenden Programm sollen insgesamt 2 bis 2,25 Milliarden Franken von den operativen Einheiten an die Holding überwiesen werden.

Die Berenberg-Experten rechnen damit, dass die Cash-Überweisungen für die Zeit von 2022 bis 2024 auf 2,5 bis 3,0 Milliarden Franken angehoben werden und eine höhere Ausschüttungsquote am Gewinn von 55 bis 65 Prozent (bisher 50-60%) zu erwarten sei.

Allenfalls könnten erneut Aktienrückkäufe das Kapitalmanagement ergänzen. Zuletzt hat die Swiss Life eigene Aktien für insgesamt 1,4 Milliarden Franken erworben. Mit der per Ende September nochmals auf 210 Prozent verbesserten SST-Kapitalquote dürfte Geld für Rückkäufe vorhanden sein.

Unklar ist derweil, ob die Swiss Life zur Eigenkapitalrendite erneut ein Ziel formulieren wird. Aktuell peilt der Konzern einen Wert zwischen 8 bis 10 Prozent an. In der ersten Jahreshälfte lag die Rendite mit 11,3 Prozent gar über diesem Rahmen.

Mit der Aussicht auf Ergebniswachstum und den damit verbundenen steigenden Ausschüttungen hat die Swiss Life-Aktie in diesem Jahr kräftig an Wert gewonnen. Seit Jahresbeginn legte der Kurs um beinahe 25 Prozent zu und kletterte jüngst erstmals seit dem Ausbruch der Coronapandemie zurück über die Marke von 500 Franken.

mk/rw