Zürich (awp) - Nachfolgend eine Auswahl von Artikeln zu wirtschaftsrelevanten Themen aus der Presse vom Wochenende:

UBS: Die UBS fasst die Tochtergesellschaften aus dem Euroraum in Frankfurt zusammen, um Kosten zu sparen. In einem schlecht ausgelasteten Bürohochhaus soll die Europabank für die Vermögensverwaltung entstehen. Anstatt Gesellschaften in Luxemburg, Frankreich, Italien und an anderen europäischen Ländern zu unterhalten, wird eine Europa-Einheit fürs Wealth Management gegründet. Der Entscheid für Frankfurt sei nur noch Formsache, schreibt die "Sonntagszeitung" mit dem Verweis auf Insider. (SoZ, S. 41)

BANKEN I: Das erste Quartal des Jahres ist für Grossbanken normalerweise das beste. Doch im laufenden Jahr droht es für Credit Suisse und UBS zur grossen Enttäuschung zu werden, schreibt die "Finanz und Wirtschaft". Dabei steure die UBS auf das schlechteste erste Quartal seit sieben Jahren zu, während die Credit Suisse vor allem im Anleihengeschäft noch weiter unter Druck kommen dürfte. Besonders auf dem Portfolio von hochverzinslichen Anleihen im Umfang von über 15 Mrd CHF, das sie in den Büchern ihrer Investmentbank mitschleppt, drohten nach 600 Mio im vierten Quartal erneute Bewertungsverluste. (FuW; S. 5)

BANKEN II: In und im Umfeld der Bankiervereinigung wird über die Nachfolge des möglicherweise zurücktretenden Präsidenten Patrick Odier diskutiert. Als neuer Präsident der wichtigsten Bankenorganisation des Landes wird Julius Bär-Chef Boris Collardi gehandelt. Allerdings komme die Lancierung der Personalie Collardi bei den Chefs der aufs Inland ausgerichteten Banken wie etwa bei Raiffeisen oder den Kantonalbanken nicht gut an. Sie fordern für eine allfällige Nachfolgeregelung einen transparenten Prozess mit der Definition eines Anforderungsprofils, wie die "Sonnntagszeitung" berichtet. (SoZ, S. 41).

LAFARGEHOLCIM: Der Konzernchef des fusionierten Zementkonzerns Lafarge-Holcim, Eric Olsen, sieht grosses Wachstumspotenzial auf dem indischen Markt. In einem Interview mit der "Schweiz am Sonntag" sagte der Manager, dass mit einem Pro-Kopf-Verbrauch an Zement von erst 200 bis 225 Tonnen je Jahr noch viel Luft nach oben sei. Das steht beispielsweise im direkten Gegensatz zu China, wo der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an Zement aktuell bei über 1'000 Tonnen liegt. Die langfristige Marktentwicklung im Reich der Mitte kann deshalb nach Einschätzungen Olsens nur nach unten gehen. (sh separate Meldung; SaS, S. 22)

KUONI: Die Schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT will den Reisekonzern Kuoni übernehmen. Seit dieser Woche läuft die Angebotsfrist, während der Kuoni-Aktionäre ihre Aktien EQT andienen können. Obwohl teilweise noch drei Jahre gesperrt, werden auch die Kuoni-Verwaltungsräte ihre Aktien anbieten können, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Die aus einem Beteiligungsprogramm zugeteilten Aktien werden entsperrt und zum Angebotspreis von 370 CHF angedient. Auch das Management profitiere vom Übernahmeangebot. Den Managern sollen die in den letzten drei Jahren zugesprochenen Aktien bereits in den kommenden Wochen erhalten und nicht erst in den Jahren 2016, 2017 und 2018 erhalten. (NZZaS, S. 35)

POSTFINANCE: Die Bank der schweizerischen Post besitzt zwar eine Banklizenz, doch aus Konkurrenzgründen ist ihr das lukrativste Geschäft der Kreditvergabe an Unternehmen und Hauskäufer untersagt. Nun fordert das Top-Management der Postfinance hinter den Kulissen, dass diese Einschränkung fällt. Postfinance-Chef Hansruedi Köng verweist in dieser Frage auf die Politik und den Bund als Entscheidungsträger. "Doch muss ich die Eigentümerin auch darauf hinweisen, dass das Verbot schädlich für uns ist", sagte Köng in der "Sonntagszeitung". In den nächsten Monaten muss der Ständerat über eine Vorstoss befinden, indem es um dieses Thema geht. (SoZ, S. 45)

UHREN: Die Uhrenhersteller sehen sich zunehmends mit dem Verkauf von Fälschungen ausgesetzt. Dabei werden viele Modelle, die an der derzeit laufenden Uhrenmesse Baselworld präsentiert werden, in den sozialen Medien als Plagiate verkauft, wie die "Sonntagszeitung" berichtet. Der Verkauf auf Webseiten wie Facebook oder Instagram erschwerten dem Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FH) die Jagd nach Fälschungen. Bereits die Hälfte der vom Verband aufgedeckten Internet-Plagiatsfälle seien solche aus den sozialen Medien. Seit den ersten Fällen vor etwa drei Jahren sei die Zahl jüngst sprunghaft angestiegen. (SoZ, S. 39)

OMEGA-CHEF: Stephen Urquhart, Chef der zur Swatch Group gehörenden Marke Omega, schliesst die Lancierung einer Uhr mit technologischen Zusatzfunktionen nicht mehr kategorisch aus. "Wir haben keine unmittelbaren Pläne, in diesen Bereich zu gehen. Aber wir schlagen die Tür auch nicht ganz zu", sagte Urquhart im Interview mit der "Sonntagszeitung". (sh separate Meldung; SoZ, S. 40)

BKW: CEO Suzanne Thoma spricht sich vehement gegen politischen Aktivismus und Subventionen im Energiesektor aus. Staatliche Unterstützung schade einem Unternehmen eher. "Wir wollen freies Unternehmertum leben. Dann können wir ja nicht gleichzeitig staatliche Unterstützung verlangen", sagte Thoma im Interview mit der "NZZ am Sonntag". (sh separate Meldung; NZZaS, S. 34)

MIGROS I: Die Migros ist offenbar dazu bereit, das Möbelhaus Interio zu verkaufen. Wenn es um Lösungen für die wieder in die roten Zahlen gerutschte Interio gehe, sei nichts mehr tabu; selbst ein Verkauf. Das bestätigte Dieter Berninghaus, Chef des zuständigen Migros-Departements Handel, gegenüber der "Sonntagszeitung". Allerdings herrsche bezüglich Entscheid zur Eigentümerfrage keine Not. Andere Optionen seien, durchzuhalten oder die Logistik- und Einkaufssysteme von Interio und Micasa zusammenzulegen, so Berninghaus. (SoZ, S. 44)

MIGROS II: Dagegen läuft es der 2014 von der Migros zugekauften Digitec Galaxus sehr gut, wie die "Sonntagszeitung" weiter berichtet. Der Online-Händler sei 2015 im zweistelligen Prozentbereich auf einen Umsatz von 696 Mio CHF gewachsen und soll diesen laut Berninghaus bis 2018 weiter deutlich über die Milliardengrenze steigern. Derweil berichtet die "NZZ am Sonntag" über ein Erpresserschreiben mit unklaren Absendern, das bei Digitec/Galaxus eingetroffen ist. "Wir haben umgehend Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet", bestätigte Digitec-Chef Florian Teuteberg der Zeitung. Vor einer Woche starteten die Cyber-Attacken bei Digitec in der Nacht auf Samstag. Zeitweise legten sie die interne IT und das Telefonsystem lahm. Doch Digitec ist nicht das einzige Opfer: Neben weiteren Websites der beiden Grossverteiler Migros und Coop war auch die SBB betroffen. (SoZ, S. 44; NZZaS, S. 29).

MANAGERSALÄRE: Drei Jahre nach Annahme der "Abzocker-Initiative" zeigt sich deren Urheber Thomas Minder empört über Zahlungen an Top-Manager, die verbotenen Abgangs- und Antrittszahlungen nahe kommen. Nach Minders Ansicht umgehen Unternehmen mit solchen "Tricks" die Initiative. Die Firmen erfänden immer neue Begriffe, um doch Antritts- und Abgangszahlungen zu leisten, sagte der parteilose Schaffhauser Ständerat im Interview mit der "SonntagsZeitung". Die Initiative habe jedoch wortwörtlich vorgesehen, solche Hintertürchen zu schliessen. Was jetzt passiere, sei deshalb "eindeutiger Verfassungsbruch" und eine "bodenlose Frechheit". (sh separate Meldung; NZZaS, Seite 10)

mk