FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen dürften wenig verändert in den Handel am Dienstag starten. In der "Woche der Notenbanken" gebe es keinen Grund, noch vor deren Entscheidungen und Aussagen am Markt aktiv zu werden, heißt es. Mit der US-Notenbank und denen aus Japan, Großbritannien und Europa stünden die Eckpfeiler der globalen Zinspolitik an, die den künftigen Kurs der Anleger beeinflussen. Zudem steht am Freitag der Große Verfalltag an den internationalen Terminbörsen an.

Für den DAX zeichnet sich ein Beginn bei 15.630 Punkten ab nach einem Schluss von 15.622 Punkten. Der Euro-Stoxx-50 dürfte mit 4.190 Punkten ins Rennen gehen nach 4.183 Punkten.


   Zeichen stehen auf Normalisierung der Geldpolitik 

Besonders nach der erneuten Explosion der US-Inflationsrate stehen die Zeichen klar auf einer Normalisierung der lockeren Geldpolitik. Die US-Verbraucherpreise (CPI) waren am Freitag mit einem Plus von 6,8 Prozent vermeldet worden, dem höchsten Stand seit fast 40 Jahren. Selbst die immer wieder von Freunden niedriger Zinsen zitierte Kernrate ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise sprang um 4,9 Prozent an. Dies war sogar noch eine Beschleunigung gegenüber dem Vormonat. "Die Inflationsraten entsprechen den 1980er-Jahren, dem in der Bundesrepublik ein normales Zinsniveau von rund 6,4 Prozent gegenüberstand", so ein Händler. Dies zeige wie absurd die Zinspolitik der EZB sei.

Für die USA erwarten die Analysten von JP Morgan nun, dass die Fed mit Zinserhöhungen schon im Juni und nicht erst im September beginnen wird. Dem dürften dann quartalsweise Erhöhungen folgen. Die Ergebnisse des Fed-Meetings werden am Mittwoch bekannt gegeben. Die ruhige Marktreaktion auf den Sprung der US-Verbraucherpreise am Freitag zeige, "dass der Markt sich jetzt wohlfühlt mit einem schnelleren Vorgehen der Fed beim Tapering oder anderen Formen der Normalisierung", sagt David Jilek, Chefstratege von Gateway Investment Advisers.

Besonders im Fokus des Marktes am Dienstag stehen weitere Inflationsdaten aus den USA, diesmal die US-Erzeugerpreise für November. Hier wird ein Anstieg von über 9 Prozent zum Vorjahr erwartet.


   Silver Lake steigt bei Software AG ein 

Positiv wird der Einstieg von Silver Lake bei der Software AG gesehen. "Die konkrete Meldung hat zwar für keinen Kurssprung gesorgt, weil schon lange darüber spekuliert wurde, dürfte die Aktie aber langfristig nach unten absichern", so ein Händler. Der Tech-Investor "werde schon seinen Grund haben, warum er einsteigt". Erst vor wenigen Tagen wurde berichtet, dass Silver Lake ein Gebot für Software erwäge. Die Software AG prüft derzeit verschiedene strategische Optionen, unter anderem auch sich selbst zum Verkauf zu stellen.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mo,19:21 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1274      -0,1%     1,1283        1,1297   -7,7% 
EUR/JPY           128,11      -0,0%     128,17        128,16   +1,6% 
EUR/CHF           1,0408      -0,0%     1,0837        1,0411   -3,7% 
EUR/GBP           0,8534      -0,0%     0,8538        0,8549   -4,5% 
USD/JPY           113,58      -0,0%     113,59        113,44  +10,0% 
GBP/USD           1,3211      -0,0%     1,3216        1,3215   -3,3% 
USD/CNH           6,3694      -0,1%     6,3738        6,3751   -2,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        46.750,76      -0,4%  46.917,98     47.638,88  +60,9% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          71,39      71,29      +0,1%          0,10  +50,3% 
Brent/ICE          74,57      74,39      +0,2%          0,18  +47,0% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.787,84   1.787,18      +0,0%         +0,66   -5,8% 
Silber (Spot)      22,29      22,35      -0,3%         -0,06  -15,5% 
Platin (Spot)     933,10     933,85      -0,1%         -0,75  -12,8% 
Kupfer-Future       4,30       4,28      +0,3%         +0,01  +22,0% 
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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December 14, 2021 02:07 ET (07:07 GMT)