Deutsche Elektroindustrie steuert auf Importüberschuss zu
Am 17. Oktober 2022 um 09:39 Uhr
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FRANKFURT (awp international) - Die deutsche Elektroindustrie steuert in diesem Jahr erstmals in diesem Jahrtausend auf einen Einfuhrüberschuss zu. Im August wuchsen die Exporte zwar kräftig um 15,8 Prozent zum Vorjahresmonat auf 20,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt mitteilte. Die Importe steigen aber seit Monaten noch stärker. Im August legten sie um fast ein Drittel (30,1 Prozent) auf 21,2 Milliarden Euro zu.
Auf Sicht der ersten acht Monate des Jahres summierten sich die Exporte laut ZVEI auf 156,8 Milliarden Euro, 7,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Starke Zuwächse gab es zuletzt sowohl in der Eurozone als auch mit wichtigen Handelspartnern ausserhalb des Währungsraums wie den USA und China. Die Importe stiegen von Januar bis August um 18 Prozent auf 165,5 Milliarden Euro.
"Damit steuert der diesjährige deutsche Elektro-Aussenhandel auf sein erstes Defizit seit der Jahrtausendwende zu", erklärte Andreas Gontermann, Chefvolkswirt beim ZVEI. Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie vertritt nach eigenen Angaben Branchenunternehmen mit rund 200 Milliarden Euro Umsatz im vergangenen Jahr und 879 000 Beschäftigten in Deutschland./als/DP/stk
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).