China holt bei europäischen Patentanmeldungen weiter auf
Am 07. März 2017 um 12:08 Uhr
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BRÜSSEL/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Im weltweiten Wettlauf um Innovationen macht China weiter Boden gut. Zwar erwiesen sich die USA, Deutschland und Japan im vergangenen Jahr erneut als Top Drei der weltweit erfindungsreichsten Länder, wie das Europäische Patentamt (EPA) am Dienstag in Brüssel mitteilte. China legte bei der Zahl der Patentanmeldungen aber kräftig zu und konnte sich vor den Niederlanden und Südkorea auf den sechsten Platz der wichtigsten Anmeldeländer schieben.
Insgesamt registrierte das EPA nahezu 160 000 Patentanmeldungen und damit in etwa ebenso viele wie im Vorjahr. Seinerzeit hatte allerdings eine Änderung des US-Patentgesetzes die Anmeldezahlen aus den Vereinigten Staaten in die Höhe getrieben. Dieser Effekt entfiel nun, was die Patentanmeldungen des Spitzenreiters USA 2016 um knapp 6 Prozent auf 40 076 schrumpfen ließ. Dahinter behauptete Deutschland mit 25 086 Patentanmeldungen den zweiten Platz, das waren 1,1 Prozent mehr als im Vorjahr.
China legte um ein Viertel zu auf 7150 Patentanmeldungen und liegt damit fast gleichauf mit der Schweiz (7293 Anmeldungen). Unter den 20 wichtigsten Anmeldeländern zeigte China damit das mit Abstand stärkste Wachstum.
Als innovativste Branchen erwiesen sich die Medizintechnik, digitale Kommunikation und Computertechnik. Diese Entwicklung sowie die Aufholjagd Chinas spiegelten sich auch in der Rangfolge der erfindungsreichsten Unternehmen wider: Hier blieb der niederländische Philips -Konzern zwar führend, doch rückte der chinesische Smartphone-Konzern Huawei von Platz vier auf zwei vor, gefolgt von den südkoreanischen Anbietern Samsung und LG. Der Elektrokonzern Siemens , der sich zunehmend auf Digitalisierung und Industrie 4.0 ausrichtet, stieg abermals ab von Platz fünf auf sechs und landete damit hinter dem US-Unternehmen United Technologies . Außer Siemens fanden sich noch die deutschen Unternehmen BASF (Rang 9) und Robert Bosch (Rang 10) unter den zehn weltweit wichtigsten Anmeldern.
"Die Ergebnisse von 2016 unterstreichen die Rolle Europas als attraktiver und weltweit führender Innovationsstandort", erklärte EPA-Präsident Benoît Battistelli. "Auch in Zeiten rapider politischer und wirtschaftlicher Veränderungen halten Unternehmen aus der ganzen Welt ihre große Nachfrage nach Patentschutz in Europa aufrecht." Während aus Asien ein weiter beeindruckendes Anmeldewachstum zu beobachten sei, könnten sich auch europäische Unternehmen als Innovations- und Wachstumstreiber auf ihrem Heimatmarkt behaupten. Sie hätten im vergangenen Jahr "trotz unsicherer wirtschaftlicher Entwicklungen Robustheit bewiesen"./csc/DP/she
Siemens AG zählt zu den weltweit führenden Anbietern von Elektro-und Elektronikgeräten. Der Umsatz (vor Bereinigungen innerhalb der Unternehmensgruppe) ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Digitale Industrieausrüstungen (28,2%): automatisierte Produktions-, Montage-, Logistik- und Überwachungssysteme usw.;
- medizinische Geräte (27,8%): Systeme für die medizinische Bildgebung, Labordiagnostik und Hörgerätesysteme usw.;
- Lösungen für smarte Gebäude und Infrastrukturen (25,6%): Lösungen für den Energiewandel, Produkte der Klimatechnik (Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen), Gebäudesicherheitssysteme (Brandmelde- und Brandschutzsysteme, Zugangskontrollsysteme, Videoüberwachung und Einbruchmeldeanlagen usw.), technische Gebäudemanagementsysteme usw.;
- Mobilitätslösungen und -systeme (13,5%): Schienenfahrzeuge, Bahnautomatisierungssysteme, Bahnelektrifizierungssysteme, digitale und cloudbasierte Lösungen usw.
Der restliche Umsatz (4,9%) wird insbesondere mit Finanzaktivitäten erzielt (Leasing, Ausrüstungs- und Projektfinanzierung, Finanzberatungsleistungen usw.).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (16,3%), Europa / Gemeinschaft Unabhängiger Staaten / Afrika / Naher Osten (30,8%), Vereinigte Staaten (23,9%), Nord- und Südamerika (5,2%), Asien und Australien (23,8%).