Der schwedische Anbieter Sectra, der am Freitag seine Jahresergebnisse veröffentlichte, bildet da keine Ausnahme. Der Software-Spezialist hat sich auf eines der am wenigsten kapitalintensiven und am stärksten vernetzten Segmente des berühmten "Patient Journey" positioniert: das Management der medizinischen Bildgebung.

Darüber hinaus entwickelt Sectra einen Bereich für Cybersicherheit - ein Zehntel des Umsatzes in diesem Jahr - und plant, sein integriertes Modell in andere Branchen zu exportieren. Allerdings sind diese Diversifikationsbemühungen bisher eher nebensächlich und nicht profitabel.

Das Geschäftsfeld der medizinischen Bildgebung hingegen ist weitreichend und gut diversifiziert. Der schwedische Heimatmarkt macht ein Fünftel des Umsatzes aus, der Rest Europas die Hälfte und der nordamerikanische Markt zwischen einem Viertel und einem Drittel der Verkäufe.

Sectras finanzieller Erfolg spiegelt seine kommerzielle Leistung wider: Der Umsatz hat sich im letzten Jahrzehnt verdreifacht, während die Gewinne sich versechsfacht haben. Es gibt keine Schulden in der Bilanz und bemerkenswert ist, dass das Wachstum vollständig organisch und selbstfinanziert war.

Hier haben wir also einen weiteren Champion der schwedischen Börse, der bei uns noch relativ unbekannt ist, aber auf dem Markt nicht unbemerkt geblieben ist, da seine aktuelle Bewertung das 83-fache des Gewinns und das 57-fache des operativen Gewinns vor Abschreibungen oder EBITDA beträgt. Qualität hat ihren Preis, besonders auf den skandinavischen Märkten.

Besonders erfreulich und im starken Kontrast zu den absurden Praktiken jenseits des Atlantiks: Bei Sectra gibt es keine Aktienoptionen oder exorbitanten Vergütungen; die Free Cashflows sind real und werden in großem Umfang über unterstützte Aktienrückkäufe an die Aktionäre zurückgegeben.

Die Aktie könnte bei einem zukünftigen Rückgang eine hervorragende Anlagechance bieten. Hier ist also ein Name, den man genau im Auge behalten sollte.