WASHINGTON (dpa-AFX) - Die prominente Frauenrechtlerin Irene Natividad hat Frauenquoten als wichtiges Mittel zur Gleichberechtigung in der Wirtschaft gelobt. "Keiner will das Gesetz brechen", sagte Natividad der Deutschen Presse-Agentur. Also beriefen Unternehmen verstärkt Frauen in ihre Führungsgremien. Es sei zwar bedauerlich, dass vorgeschriebene Quoten nötig seien. Doch auch in einigen Ländern, die keine gesetzliche Regelung hätten, sei der Anteil der Frauen in Vorstandspositionen deutlich gestiegen - wegen des sozialen Drucks.

Natividad ist Gründerin des Global Summit of Women. Die Organisation richtet jährlich an einem anderen Ort ein Treffen für Frauen aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik aus, um ökonomische Fragen, aber auch spezifische Probleme von Frauen in der Wirtschaft zu diskutieren. Die Veranstaltung wird in Anlehnung an das Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos auch "Davos der Frauen" genannt. In diesem Jahr findet sie vom 23. bis 25. April in Bangkok statt.

Auf dem Weg zur Gleichberechtigung sei noch "ein hoher Berg" zu überqueren, sagte Natividad. Dass in Deutschland mittlerweile ein Dax-Konzern von einer Frau geführt wird - Jennifer Morgan als Co-Chefin des Softwareriesen SAP - sei zwar ein nettes Zeichen, könne aber erst der Anfang sein. Die 70-Jährige bedauerte, dass Angela Merkel in absehbarer Zeit als Kanzlerin aufhört. "Sie wurde nicht für alles geliebt, was sie getan hat, aber ich bewundere ihre Standhaftigkeit und ihre Führungsstärke."/bvi/DP/zb