Essen/Zwingenberg, 04. Januar 2012, RWE Power AG
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Zwischenstand nach zwei Jahren Zusammenarbeit:
Strategischer Meilenstein bei Kooperation von RWE Power und
BRAIN erreicht
- Projektumfang soll jetzt noch einmal ausgeweitet werden
Spezialisierte und hierfür eigens entwickelte Mikroorganismen
können CO2-haltige Rauchgase aus Braunkohlenkraftwerken
direkt als "Futter" verwerten und selbst bei einer Temperatur
von 60 Grad Celsius wachsen. Das ist das vielversprechende
Zwischenergebnis der Forschungskooperation zwischen der RWE
Power und der BRAIN AG.
Vor genau zwei Jahren haben der Stromproduzent und das
Biotechnologieunternehmen im Kraftwerk Niederaußem ihre
Zusammenarbeit begonnen. Deren Ziel ist, Kohlendioxid mit
Mikroorganismen in Biomasse oder direkt zu Wertstoffen
umzuwandeln. Dabei sollen Mikroorganismen gezüchtet und mit
ihnen innovative CO2-Umwandlungs- und Synthesewege erforscht
werden. So entstehen Biomasse und industriell nutzbare
Produkte wie neue Biomaterialien, Bio-Kunststoffe und
chemische Zwischenprodukte. Für die werden
Anwendungsmöglichkeiten zum Beispiel als Bau- und Dämmstoff
sowie zur Herstellung von Fein- und Spezialchemikalien wie
möglicherweise auch Massenchemikalien untersucht.
CO2 fixierender Mikroorganismus, welcher direkt aus dem Rauchgaskanal in Niederaussem isoliert und angezogen wurde
BRAIN, ein führendes Unternehmen der Weißen Biotechnologie,
hat sowohl im eigenen BioArchiv als auch bei Probennahmen
direkt im Rauchgas-Kanal des BoA-Kraftwerks in Niederaußem
nach Mikroorganismen gesucht, die unter den Bedingungen im
Rauchgas und unter Verwendung des CO2 wachsen können.
Insgesamt wurden mehr als 3.000 Mikroorganismen darauf
überprüft. 1.000 erfüllten das Anforderungsprofil. Im
nächsten Schritt sind die produktivsten Verwerter des
Treibhausgases identifiziert und charakterisiert worden. 29
Kandidaten, die besonders gute Wachstumseigenschaften
aufzeigten, haben die Forscher inzwischen ausgewählt -
davon waren zehn bisher noch nicht bekannt beziehungsweise
beschrieben. Das hat die genetische Charakterisierung der
Mikroorganismen ergeben.
3.000 L Fermenter bei BRAIN zur Etablierung industrieller Biotech-Prozesse
"Unsere Pionierarbeit bei der Suche nach biotechnologischen
Lösungen der CO2-Umwandlung trägt erste Früchte: Wir gehen
bei der Klimavorsorge weiter voRWEg", betont Dr. Johannes
Heithoff, Leiter Forschung und Entwicklung bei RWE Power.
Und weiter: "Wir sind von den Resultaten, die das
Forscherteam von BRAIN zusammen mit unseren
Kraftwerksexperten erarbeitet hat, so überzeugt, dass wir
das Programm weiter ausbauen wollen." Bisher sind mehr als
zwei Millionen Euro in das Forschungsvorhaben
geflossen.
"Wir haben einen strategischen Meilenstein erreicht. Das
zeigt: Wir sind auf einem sehr guten Weg. Dass RWE Power
das Forschungsthema weiter ausbauen will, ist dafür ein
weiterer Beleg", erklärt BRAIN-Forschungsvorstand Dr.
Jürgen Eck. "Unser Ziel ist es, einen nachhaltigen Beitrag
zur CO2-Nutzung in einem industriell skalierbaren System zu
liefern. Dabei nutzen wir die vielfältigen Möglichkeiten,
die die mikrobiellen Stoffwechsel¬wege und die Synthetische
Biologie bieten, um durch leistungsstarke
Designer-Mikroorganismen eine möglichst effiziente
CO2-Konversion zu erzielen", ist Eck optimistisch.
RWE Power will den Bogen noch weiter schlagen und andere
kohlenstoffreiche Abfallströme, die zum Beispiel in
Abwässern, bei der Produktion von Lebensmitteln oder in
Raffinerieprozessen entstehen, mit in das Projekt
einbeziehen. Das Unternehmen will hierzu eine
Innovationsallianz formieren, in der sich insgesamt 21
Industrieunternehmen, kleine, mittelständische Unternehmen
sowie akademische Forschungs¬einrichtungen
zusammenschließen, um im intensiven Austausch Projekte zur
Nutzung dieser Abfallströme voranzutreiben.
Arbeiten an einem Rauchgaskanal der BoA 1 in Niederaußem während einer Revision
Im Innovationszentrum Kohle am Kraftwerksstandort
Niederaußem bündelt RWE Power die Aktivitäten zur
klimafreundlichen Kohleverstromung. Mit dem Ziel der
Emissionsminderung betreibt das Unternehmen Deutschlands
erste CO2-Wäsche, eine Prototypanlage zur Vortrocknung von
Braunkohle (WTA) und einen REAplus-Hochleistungswäscher für
eine verbesserte Staub- und Schwefeldioxid-Abtrennung aus
dem Rauchgas. Alle Projekte, für die das Unternehmen mehr
als 100 Millionen Euro aufbringt, arbeiten im Verbund mit
dem zurzeit modernsten und effizientesten
Braunkohlenkraftwerk der Welt (BoA 1).
Für Presserückfragen:
Lothar Lambertz
Presse RWE Power
T 0201-12 23984
Dr. Martin Langer
Corporate Development, BRAIN AG
T 06251-9331 16
Über BRAIN
Die BRAIN AG gehört in Europa zu den technologisch
führenden Unternehmen auf dem Gebiet der industriellen
Weißen Biotechnologie. Im Rahmen strategischer
Kooperationen identifiziert und entwickelt die BRAIN AG für
Industrieunternehmen in der Chemie-, Pharma-, Kosmetik- und
Nahrungsmittelbranche innovative Produkte und Lösungen auf
Basis der in der Natur vorhandenen, aber bislang
unerschlossenen mikrobiellen Vielfalt. Die aktiven
Produktkomponenten ermittelt die BRAIN AG im
unternehmenseigenen "BioArchive", das zu den
umfangreichsten seiner Art gehört. Seit der
Unternehmensgründung 1993 ist die BRAIN AG über 70
strategische Kooperationen mit nahezu allen relevanten
Akteuren der chemischen Industrie wie BASF, Ciba, Clariant,
DSM, Evonik Degussa, Genencor, Henkel, Nutrinova, Sandoz,
Bayer Schering, Südzucker und Symrise eingegangen. Das
Unternehmen beschäftigt zurzeit 99 hoch qualifizierte
Mitarbeiter.
Unter www.brain-biotech.de stehen weitere Informationen und
Fotos zur Technologie zur Verfügung.
Über RWE Power
RWE Power ist der größte Stromerzeuger Deutschlands. In den
Tagebauen und Kraftwerken, Veredlungsbetrieben und
Forschungsprojekten, Ausbildungszentren und Verwaltungen
sind über 17.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen
trägt mit einer Kraftwerksleistung von gut 33.000 Megawatt
zu dem breiten RWE-Energiemix aus Braunkohle, Steinkohle,
Kernkraft, Gas und erneuerbaren Energie bei. RWE Power
investiert Milliarden in den Bau neuer, klimaschonender
Kraftwerke und in die Entwicklung noch effizienterer,
umweltfreundlicherer Techniken für die Stromerzeugung der
Zukunft.
Unter www.rwe.com stehen weitere Informationen sowie Fotos
zum Innovationszentrum Kohle zur Verfügung.
distribué par | Ce noodl a été diffusé par RWE AG et initialement mise en ligne sur le site http://www.rwe.com. La version originale est disponible ici. Ce noodl a été distribué par noodls dans son format d'origine et sans modification sur 2012-01-04 10:49:45 AM et restera accessible depuis ce lien permanent. Cette annonce est protégée par les règles du droit d'auteur et toute autre loi applicable, et son propriétaire est seul responsable de sa véracité et de son originalité. |